An eine liebe Freudin
An eine liebe Freundin
Ich war stets Fan der Queen der Brits,
mocht’ die royale Spröde,
wie schotz ich ihren drögen Witz,
den sie versproh von Amtes Sitz
bei jeder Thronesrede.
Es war der ollen Angeln Charme,
der mich hieß nach ihr schmachten,
nicht heiß, nicht kalt, nein, eher lauwarm
durchflot er stets mir Herz und Darm
und miech mich England achten.
Mit wieviel Anmut sie wohl harrsch
im Reich der Sonderbaren,
blies niemals öffentlich den Marsch
Prinz-Gatten Philipp, jenem Arsch,
dem Menschen gleichgult waren.
Wenn sommers ihr man parador
zum trooping of the colour,
selbst Londons Himmel jubilor,
kaum je ein Wölklein log hervor
– ein königlicher Knaller!
Sonst war der Himmel ihr eher gram,
besieht man sich die Narren,
die sie als Sippe abbekam
und neben ihr auf Buckingham
vor Steifigkeit erstarren.
Nur sehe einen ich, Frau Queen,
das kleine rote Schlintzohr,
der paßt nicht ganz in Ihre scene,
Sie wissen wohl schon, wen ich mien:
der Harry ist kein Windsor!
Den fing empf Schwiegertochter Di
von ihrem riding-trainer,
im Grunde ist es einerlei,
bei Königs gibt’s da kein Geschrei,
bloß sieht der aus wie jener.
Ach, Lisbeth, meine Sympathie
für Deine Form und Güte
ist aufrecht wie die Monarchie,
nur eins verzeihe ich Dir nie:
die albern-bunten Hüte!