Plurale

Aus GSV

Einem Drang zur Differenzierung nachgebend hat die Amtssprache schon lange damit angefangen, Singularwörtern wie Unterricht oder Bedarf auch den Plural zuzugestehen. So ist etwa von Unterrichten und Bedarfen die Rede. Oft gibt es viele Wahrheiten und so auch viele Plurale, für die man Verwendung hätte, nicht aber die Rückendeckung durch Wörterbücher. Hier geben wir, angeregen durch Gerhard Schwenke, Singulariatantum – so der Fachbegriff für Nur-Singular-Wörter –, was die hartherzige Grammatik ihnen vorenthalten hat. (Umgekohren gehen wir bei Pluraliantum auf der Seite Singulare vor. Alternativen zu bestehenden Singular- und Pluralformen sammeln wir unter Schönere Pluräle und Singulare.)

Es lässt sich feststellen, dass der aktuelle Online-Duden einige der hier genannten Pluralformen kennt, was im gedrockenen Wahrig von 2000 nicht der Fall war. Ein Erfolg unseres Engagements oder ist der Duden lediglich freigebiger? In jedem Fall lassen wir auch solche Wörter hier stehen, solange ihre Verwendung mit Plural ein bisschen ungewohln ist – allein schon der Beispielsätze wegen.

das Abendrot – die Abendröter
Jeden Morgen und jeden Abend dasselbe, 365 Morgenröter und Abendröter im Jahr (nicht unbedingt in unseren Gefilden). KF

der Aberwitz – die Aberwitze
Aberwitz trieb mich wieder und wieder dazu an, nach Worten ohne Plural zu suchen. Die Sammlung der Ergebnisse meiner Aberwitze ist nun hier zu lesen. KF

der Abschaum – die Abschäume
Mir wird bang, wenn ich daran denke, dass sich die Abschäume vom rechten Rand des politischen Spektrums zusammenschließen könnten. Mi

der oder die Abscheu – die Abscheuen
Die zwölf Geschworenen machten keine Hehle aus ihren Abscheuen für die begangenen Verbrechen. St

die Abstammung – die Abstammungen
Allgemein angenommen wird, dass der Mensch vom Affen abstamme. Ich sah Affen, denen ich Gegenteiliges zugestünde. Die Abstammungen menschlicher- und äffischerseits sind also nicht ganz geklärt.KF

die Abstinenz – die Abstinzen
Anagraphischer Plural.
Jedes Jahr nach Karneval versuche ich Abstinenz zu üben. Die vorgenommenen Abstinzen gerieten aber sämtlich recht kurz. KF

die Acht – die Ächte
Die Verschwörer kamen einer um den anderen in Ächte und Bänne. Mi

der Adel – die Ädel
Tiefenbroicher Landadel, Kölner Stadtadel, das sind zusammen allein schon zwei verschiedene Ädel.

die Akne – die Aken
Anagraphischer Plural.
Die Aken einiger der Kinder der Klasse 10b waren nicht zu übersehen.KF

das Alias – die Alianten
Für die am häufigsten verwendeten Dateien habe ich mir Alianten auf dem Schreibtisch angelegt.GS Außerdem gibt es Künstler und Gauner, die unter verschiedene Alianten agieren.

das All – die Älle
Weltälle erinnert an Wagner, es klingt titanisch. GS

Amerika – die Amerikae
Immerhin gibt’s doch Nord-, Mittel-, Zentral-, Süd-, und Lateinamerika, oder? AC

der Amok – die Amökke
In der letzten Jahren waren bedenklich viele Personen zu verzeichnen, die Amok liefen. Die Anzahl der Amökke in diesem Zeitraum ist sehr hoch. KF

der Anilingus – die Anilingi
Frei nach dem berühmten Zitat aus Goethes Drama "Götz von Berlichingen", das da heißt „Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken!“ bot ich einem äußerst unfreundlichen und hinterhältigen Kollegen, der mich um einen Gefallen bat, gleich mehrere Anlilingi an, wahlweise auch kreuzweise. fj

die Anmut – die Anmuten
Die Anmuten verschiedener Menschen können sich ganz unterschiedlich ausdrücken.

der Anorak – die Anoräcke
Die vom Duden empfohlene angloamerikanische Pluralbildung durch einfaches Anhängen eines "s" ist langweilig, es klingt viel deutscher, wenn man in der Mehrzahl Anoräcke sagt, der Trend zum Zweitanorak ist ja inzwischen ohnehin weit verbritten. fj

der Anschein – die Anscheine
Den Anscheinen des Wohnzimmers und des Wagens nach waren die Müllers reiche Leute, aber dies und ihr Bankkonto vermittelten sehr verschiedene Anscheine.

die Antike – die Antiken
Jedes Volk hat sein eigenes klassischen Altertum und eine dazugehörige Kultur, es gibt also mehrere Antiken. KF

der Anton – die Antöne
Da es neben Anton Phillip Reclam, (der nicht etwa die Reklame erfunden hat, sondern 1867 in Leipzig die preisgünstigen, kleinen, gelben Literaturheftchen, "Reclams Universal Bibliothek" mit denen man uns im Deutschunterricht traktiert hat), und weil es außer den beiden deutschen Torhüterlegenden Toni Turek (WM 1554) Toni Schumacher (EM 1980), ja auch noch den weltberühmten "Anton aus Tirol" gibt, (der aus dem gleichnamigen Hüttengaudi-Stimmungsschlager), darf der Plural "die Antöne" nicht unerwähnt bleiben. fj

der April – die Aprilen
Nicht alle Aprilen waren so unentschlossen wie dieser.

der Arg – die Ärge
Die zufriedene Mienen, mit denen sie die Briefe einsteckten, bewiesen, dass sie ganz ohne Ärge waren. (frei nach Schiller) KF

der Ärger – die Ärger
Viele Leute haben Ärger, doch ist mein Ärger ärger als alle anderen Ärger.

der Argwohn – die Ärgerwöhne
Ärgwöhne folgen auf Missträuen. (frei nach Lessing) KF

die Armut – die Armuten
Während die Ädel Reichtümer ansolmmen, verschlormmen sich die Armuten von Bauern und Tagelöhnern. Mi

die Askese – die Askeseksa
Palindromatischer Plural.
Ebenso wie die Abstinzen verliefen meine Askeseksa im Sande. KF

der Atem – die Atme
Anagraphischer Plural.
Nicht nur, dass es sich bei seiner Darbietung um einen Maulach gehalten hätte, nein, sämtlichen Anwesenden blieben sogar die Atme stehen. KF

der Atlantik – die Atlantiken
Da man zwischen dem Nord- und dem Südatlantik unterscheidet, dürfte es sicher vorkommen, dass ein Schiff auf seiner Reise beide Atlantiken durchfährt. Der Plural "Atlanten" von Atlas ist ja bereits besetzt fj

der Äther – die Äthre
Anagraphischer Plural.
Zwei Äthre waren sehr bekannt, der eine auch unter der anderen Schreibweise Ether als Betäubungsmittel, der andere unter dieser einen Schreibweise als die Substanz, in der sich das Licht fortbewegt. Seit Einstein irrelevant, dennoch erwähnenswert. KF

das Aufhebens – die Aufhebense
Die B- und C-Prominenten muchen unangebrachte Aufhebense um ihre Personen. Mi

der Aufschnitt – die Aufschnitte
Ich habe immer verschiedene Aufschnitte im Kühlschrank: Schinken, Fleischwurst, Salami und so weiter. KF

der Aufwasch – die Aufwäsche
Ich erladog die Aktualisur der Numeri-Liste nicht kontinuierlich, sondern in mehreren großen Aufwäschen.

die Augenhöhe – die Augenhöhen
Der zwei Meter große Ralf und sein kleinwüchsiger Kumpel Motte haben stark differierende Augenhöhen.KF

der August – die Augüste
Nicht in allen Augüsten haben die Bauern so viel geornten wie in diesem.

die Ausdauer – die Ausdauern
Den Halbmarathon hätte ich höchstens per Fahrrad meistern können, meine Bewunderung gilt daher den Ausdauern der Läufer. KF

der oder die Bärenklau – die Bärenklauen (biol.)/Bärenkläue (ugs.) (analog "die Sau")
Riesenbärenkläue worchen in großer Menge im Graben abseits des Feldwegs. Die Bärenklauen sind eine Pflanzengattung in der Familie der Doldenblüter. AZ

die Bange – die Bangen
Nur keine Bangen, eine Bange ist schon genug. Mi

der Bann – die Bänne
Die Verschwörer kamen einer um den anderen in Ächte und Bänne. Mi

der Bedarf – die Bedarfe
aus der Amtssprache

der Beton – die Betöne (analog: Ton - Töne)
Beim Stadionbau wurden in den verschiedenen Bereichen entsprechend der erforderlichen statischen Gegebenheiten unterschiedliche Betöne verbaut. Fachsprachlich gibt es zwar die offizielle Pluralform "die Betone", was aber langweilig klingt. fj

die Bettwäsche – die Bettwäschen
Er hatte die weiße, die Micky-Maus- und die Garfield-Bettwäsche ausprobiert, aber irgendwie brachte im der Schlaf in keiner dieser Bettwäschen volle Selbstverwirklichung.(Das Wort „Bettwäschen“ steht ganz normal und friedlich im Duden im Plural.)

die Beute – die Beuten
Die Beuten der Bankraube von 1996 und 1997 sind bis heute nicht wieder aufgetauchen. St

die Bewusstlosigkeit – die Bewusstlosigkeiten
An den letzten Silvestren betrank er sich bis zu völligen Bewusstlosigkeiten. Mi

das Blau – die Bläue
die Bläue seines Hemds und seiner Jeans bissen sich scheußlich.

das Blubb – die Blübbe
Seit ein bekannter Tiefkühlkosthersteller (Tiefkühlköstehersteller, denn er stellt ja zahlreiche verschiedene Tiefkühlköste her) seinem Spinat werbewirksam mit Verona den "Blubb" verpasst hat, haben andere Tiefkühlköstehersteller nachgezogen und ihren Spinäten ebenfalls Blübbe von Sahnen hinzugefügt. fj

das Blut – die Blüter
Anstatt des missratenen Wortes Blutgruppen (denn eine Gruppe besteht selbst schon aus unterschiedlichen Individuen). GS
Nachtrag: Fachsprachlich gibt es bereits die Blute, was aber langweilig ist.

das Brimborium – die Brimborien (alternativ: Brimboriümmer)
Das ganze Brimborium an Heiligabend geht mir auf die Nerven, und wenn dann noch am ersten und zweiten Weihnachtstag mit der Familie die ganze Verwandtschaft besucht werden muss, sind die jeweiligen Brimborien (Brimboriümmer) kaum auszuhalten. fj

die Brisanz – die Brisanzen
Alle Skandale haben ihre eigenen Brisanzen.

die Bronze – die Brönzen
Die Gießerei bot die Herstellung verschiedener Bronze-Legierungen an, in einem Ausstellungsraum konnte man Werkstücke aus verschiedenen Brönzen sehen. Fachsprachlich gibt es die Pluralform "die Bronzen", was aber langweilig klingt. fj

der Buddha – die Buddhen
Von ihrer Asienreise brachte sie viele Souveniers mit, darunter mehrere Buddhen. fj

der Bummel – die Bümmel
Während des Urlaubs machten wir mehrere Stadt- und Einkaufsbümmel. fj

der Bums – die Bümse
In der Ferne hörte man die Bümse einschlagender Raketen. Deutsche Fußballer haben härtere Bümse als französische. St

der Busen – die Büsen
Das das Wort Busen nur einen langweiligen gleichlautenden Plural hat, schreit es geradezu nach einer interessanteren Pluralform: bei den Tänzerinnern der Sambagruppe waren im Rhythmus schwingend die schönsten Büsen zu sehen. Auch bei Meerbusen: unser Segeltörn an der Küste entlang führte uns zu mehreren Meerbüsen. fj

die Butter – die Buttern
Zwei Buttern auf dem Tische waren eindeutig eine zu viel. JM

das Chaos – die Chaotika
In meinem Schrank herrscht ein großes Chaos. Auf meinem Schreibtisch hier im Büro auch, in meinem Kopf bisweilen eh. Wie viele Chaotika kennst Du? FG

der Charme – die Charmes
Wer Umgang mit Menschen unterschiedlicher Charmes pflegt, erkennt deren Mannigfaltigkeit.

das Chichi – die Chichisen
Der Sternekoch war dafür bekannt, dass er seine Kreationen immer mit sehr viel Chichi auf dem Teller anrichtete. Bei Essen in seinem Edel-Restaurant dürften wir erleben, dass die vorzüglichen Gerichte mit feinsten Chichisen dekoriert auch optisch sehr zu überzeugen wussten. fj

China – Chinen
Die VR China und Taiwan sind zwei verschieden Chinen. HW

der Chips – die Chipse
Schon oft zu hören; soll hier zu Ehre und Würden kommen! Analog zum altehrwürdigen Keks. (eigentlich kein Singulariatantum) PB

das Christentum – die Christentümer
Bei rechtem Licht betrachtet vertreten die großen Kirchen ganz verschiedene Christentümer. Ag

der Cunnilingus – die Cunnilingi
Er war in der Damenwelt bewundert für seine ausgefeilten Cunnilingi. St

der Dank – die Dänke
Die Vertreter der Vereine statteten dem Bürgermeister nacheinander ihre Dänke ab. Mi

das Dasein – die Dasinde
(analog Plural von "sein") Wenn ein Dasein seine Daseinsberechtigung hat, dann haben mehrere Dasinde dies ebenso, logischerweise. fj

die Dauer – die Dauern
Die Dauern von Fußballspielen können sich unterscheiden, wenn es Verlängerung und Elfmeterschießen gibt. Mi
Nachtrag: Fachsprachlich laut Duden bereits verbritten.

das Desinteresse – die Desinteressen
Meine Desinteressen, wie z. B. Geologie, Fußball und Modellbau, sind lange nicht so breit gefächert wie meine Interessen, aber es sind doch mehrere.

der Deus ex machina – die Dei ex machinis
Der Autor bullshittet sich durch die Handlung, neue ausweglose Situationen und Dei ex machinis in jedem Kapitel.

das Deutsch – die Deutschs
Klingt richtig furchtbar, aber grad’ drum soll’s so heißen *ggg* ... zumindest sollte es einen Plural geben, der z.B. das Hochdeutsche, Schriftdeutsche, Schweizerdeutsche, Amtsdeutsche, Pennsylvaniadeutsche, Ostmitteldeutsche, Frühneuhochdeutsche, Undeutsche, Plattdeutsche, Oberdeutsche etc. etc. etc. zusammenführt - denn es gibt eben nicht nur „das Deutsche“! AC

Deutschland – die Deutschländer
Bis 1990 gab es zwei Deutschländer.

der Dezember – die Dezembern
Nicht in allen Dezembern war das Bitten um Frieden so nötig wie in diesem.

der Diabetes – die Diabetiden
Typ 1 und Typ 2 – das sind schon zwei Diabetiden. St

der Discofox – die Discoföxe
Der populäre Gesellschaftstanz "Discofox" passt von seinem Rhythmus her zu sehr vielen beliebten Musiktiteln, sodass man auf einer Party bei entsprechender Musikauswahl durchaus mehrere Discoföxe hintereinander tanzen kann. fj

Dixieland – die Dixieländer
Da der Begriff "Dixieland" den gesamten Süden der USA beschreibt Linktext, sind die einzelnen Südstaaten logischerweise die Dixieländer. Und da der "Dixieland Jazz" von zahlreichen Musikern in verschiedenen Stilrichtungen interpretiert wird, gibt es natürlich auch mehrere Dixieländer Jäzze. fj

die Drastik – die Drastizen
In der Studie werden die Drastizen verschiedener politischer Wändel miteinander verglichen. De

die Drau – die Dräue (analog "die Sau")
Aus dem Zusammenfluss der fünf Quelldräue entsteht die Drau, der viertgrößte Nebenfluss der Donau. AZ

die Dresche – die Dreschen
Die Dreschen von Vattern und Muttern fühlten sich durchaus verschieden an.

das Drumherum – die Drumherümmer
Ich würde mich auf die Feier unserer Silbernen Hochzeit ja freuen, wenn nur das ganze Drumherum nicht wäre. Da aber in der gleichen Woche noch zwei runde Geburtstage und ein Firmenjubiläum anstehen, kommt man vor lauter Drumherümmer kaum noch zum Luftholen.fj

der Duden – die Düden
Da der Duden seit vielen Jahren aus mehreren Bänden besteht, kann ich mit (Un-)Fug und Recht behaupten, ich habe einige Düden im Regal stehen. fj

der Dung – die Dünge
Kuhdung, Schweinedung etc., also Dünge. KF

das Durcheinander – die Dürcheinänder
Nachdem infolge des schweren Unwetters der Bahnverkehr wegen zahreicher Oberleitungsschäden im ganzen Land eingestellt werden mußte, kam es auf vielen Bahnhöfen bei den gestrandeten Reisenden zu den verschiedensten Durcheinändern. fj

der Durst – die Dürste
Die vielen Dürste, die ich litt, führten mich in manche Kneipe.

der Dusel – die Düsel
Gestern hattest du Dusel und heute hatte ich Dusel. Wie viele Düsel sind das? Ku

das Effeff – die Effeffe
Palindromatischer Plural.
Er rezitor aus dem Effeff Haikous, beharrsch ebenso die Kunst der Fahrradreparatur, sowie das Kochen auf einem Bein und andere erstaunliche Dinge. Er wusste mit seinen Effeffen zu verblüffen. KF

das Ego – die Egoi
Mein Ego braucht gewissen Raum. Die anderen Egoi stören dabei nur. AZ

der Eigennutz – die Eigennütze
In dieser so genannten Gemeinschaft werden alle von den verschiedensten Eigennützen umgetrieben.

der Einbrecher – die Mehrbrecher
Während bei einem vor Gericht stehenden Einbrecher eine Bewährungsstrafe erwogen werden kann, ist das bei Mehrbrechern nicht mehr möglich.

die Einfahrt – die Zwei- oder Mehrfahrt
Wenn hinter einer Garageneinfahrt zwei oder mehr Stellplätze sind, erfordert schon allein die Logik die Anpassung des Plurals in Zwei- oder Mehrfahrt. fj

das Einerlei – die Einerleinerlei
Repetitiver Plural.
Es ist mir einerlei, ob du meinst, dass es keine zweierlei Einerleinerlei geben könne. KF

die Einkehr – die Mehrkehren
Dank der Mehrkehren hatten wir am Ende alle kräftig mehrere im Kahn. (Dieser Plural ist mir beim Einkaufen zugelaufen. Ich distanziere mich ausdrücklich davon.) St

die Einöde – die Mehröden
Dort wo es eine gibt, könnten auch mehrere davon in relativer Nachbarschaft liegen, und das ist dann schon mehr als öde. fj

das Einschneidende – das Mehrschneidende
An den hierauf zurückführbaren allerunterstschiedlichen Verfällen lässt sich das Mehrschneidende dieser Ereignisse deutlich nachvollziehen. De

das Eis – die Eiser
Wählen Sie unter diesen Eisern Ihren Favoriten: Speise-, Glatt- oder Packeis.

das Eisen – die Eisene
Hinter der Küchentüre mit den Beschlägen aus Schmiedeeisen wark die Köchin an ihrer Pfanne aus Gusseisen. VO In einem Eisenladen lassen sich solcher Eisene mannigfaltige ausmachen. Den Einwand, Eisene klinge bescheuert und es sollte doch besser einfach das Eisen - die Eisen heißen, lasse ich nicht gelten, solange Mineralwasserhersteller noch enteisent auf ihre Erzeugnisse schreiben, das klingt schließlich auch bescheuert. „Bitte in Zukunft ,Eisen rausgemacht‘ auf Mineralwasserflaschen schreiben oder das Eisen einfach drinlassen.“ (Parkverbot)

der Eklat – die Eklaten
Nachdem der bekannte Politiker nicht nur in seiner Partei für einen Eklat gesorgt hatte, sondern sich auch noch im Privatleben Fehltritte leistete, mußte er wegen dieser Eklaten schließlich von seinen Ämtern zurücktreten. fj

der Ekel – die Ekle
Anagraphischer Plural.
Der Ekel den ich empfand, als ich nach vier Wochen endlich wieder meinen Kühlschrank öffnete, war schon ziemlich heftig. Aber der Ekel, als ich letztens Rexys Kotze wegmachen musste, war eindeutig der größere der beiden Ekle. KF

das Elend – die Elende
Das Elend der Bettlerin und das des Künstlers in einer Schaffenskrise reihen sich in eine lange Kette ganz verschiedener Elende ein.

das Erbrochene – die Erbröchenen
Nach der sehr ausgelassen feuchtfröhlichen Siegesfeier der Fußballfans mußte man aufpassen, dass man vor der Vereinsgaststätte nicht in die vielen dort herumliegenden Erbröchenen trat. fj

die Erholung – die Erhölungen
Nach der langen intensiven Arbeitsphase hatte sie gleich mehrere Erhölungen nötig. fj

das Etwas – die Etwen
- Konnten Sie sie bereits identifizieren, Mulder?
- Negativ, Scully. Es handelt sich um irgendwelche Etwen.

der Euro – die Euronen
Ein im Internet bereits verbreiteter Plural.

die Evolution – die Evolutionen
Nicht homologe Organe haben jeweils eigene Evolutionen hinter sich.

der Exitus – die Exiteen (analog: Kaktus - Kakteen; alternativ Exitusse)
Leider mußten im Altenheim in der letzten Nacht vom herbeigerufenen Notarzt nach gleich zwei Exiteen (Exitusse) festgestellt werden. fj

der Exodus – die Exodien
Wir wissen aus dem Buch Mose im Alten Testament vom Exodus des Volkes Israel. Aber insbesondere in den Zeiten der Völkerwanderung im vierten bis sechsten Jahrhundert gab es in Europa eine ganze Reihe von Exodien z. B. die Hunnen und die Langobarden. Wir wissen auch von den Vandalen, die aus Ostgermanien im Jahre 455 nach Norditalien und Rom zogen und dort alles plünderten und zerstörten. Irgendwann müssen die aber zurückgekommen sein, denn wenn wir uns heute den Zustand vieler Schulgebäude und anderer Einrichtungen im öffentlichen Raum ansehen, sind sie zweifellos wieder da, sodass man allein schon bei den Vandalen von (mindestens) zwei Exodien sprechen muss. fj

die Exotik – die Exotiken
In dem örtlichen Rotlichtetablissement boten vor allem farbige Damen mit diversen Exotiken ihre Dienste an. fj

der Februar – die Februäre
Auf den Feldern nicht aller Februäre wuchsen so viele Schabernäcke wie auf dem Feld dieses Februars.

der Fehl – die Fehle
Früher gab's den Plural: denn so ir den menschen ire feile vergebet, so wird euch ewer himlischer vater auch vergeben KF

die Fellatio – die Fellationen
Mit ihren vollen Lippen und ihrer geschickten Zunge wusste die junge Frau ihre Verehrer mit den besten Fellationen zu überzeugen. fj

die Ferne – die Fernen
Die Reisenden zog es in verschiedene Fernen.

die Fernsicht – die Fernsichten
Wenn du noch einmal die Fernsichten des Eiffelturms und des Böckelheimer Gänsehügels vergleichst, hau ich dir eine runter!

das Fernweh – die Fernwehen
...wo es doch verschiedene Abstufungen von Fernweh gibt: den einen zieht’s nur auf den eigenen Balkon, dicke (Ex-)Kanzler an den Wolfgangsee und mich halt auf den Kilimanjaro. AC

das Fingerspitzengefühl – die Fingerspitzengefühle
Er erfuhr, was das Fingerspitzengefühl des Chirurgen von dem des Diplomaten unterschied und kannte nun verschiedene Fingerspitzengefühle.

der Firlefanz – die Firlefänze
Auf dem Gauklerfest waren die verschiedensten Firlefänze zu bestaunen. fj

der Flamenco – die Flamenqui
„Der Flamenco ist [in seiner 150-jährigen Geschichte unter mannigfachen Einflüssen] so bunt geworden, dass man von ihm eigentlich im Plural sprechen müsste - wenn es ihn denn gäbe.“ (Kornelia Bittmann, WDR)
Flamenqui in Anlehnung an die lateinischen Wurzeln der Iberer am

die Flaschenpost – die Flaschenposten
Eine Flaschenpost im Leben zu finden ist schon ein Glück, nur wenige Menschen finden mehrere Flaschenposten.

das Fleisch – die Fleischs
Mal wieder ein unorthodoxer Plural, weil Fleische einfach zu langweilig klänge.
Wie viele Fleischs willst du? Dr

der Fleiß – die Fleiße
Ohne Fleiße keine Preise. Mi

der Flips – die Flipse
Gelegentlich schon zu hören (Erdnussflipse); soll hier zu Ehre und Würden kommen! Analog zum altehrwürdigen Keks. PB

die Flucht – die Flüchte
Ich habe neulich einen Einbrecher und gestern ein angreifendes Wildschwein in die jeweils von ihnen ergriffenen Flüchte geschlagen. Ku

der Foxtrott – die Foxtrötte
Auf dem Tanzboden führten die größtenteils angetrunkenen Paare zum Amüsement der anderen Schützenfestgäste die unterschiedlichsten Foxtrötte vor. fj

die Frühe – die Frühen
Ich stehe täglich in aller Frühe auf, also letztlich in allen Frühen. Mi

der Frühtau – die Frühtäue
"Im Frühtau zu Berge wir zieh´n, fallera ..." Dieses bekannte Volkslied besingt ein morgendlich auftretendes klimatisch bedingtes Wetterphänomen, das meteorologisch betrachtet in durchaus unterschiedlicher Ausprägung und Feuchtigkeitsintensität auftreten kann. Insofern muss wissenschaftlich zwischen verschiedenen Frühtäuen unterschieden werden. fj

der Frust – die Früste
Damit der Frust nicht einsam und frustriert auf die Lüste blicken muss, die sich oft in ganzen Rudeln vergnügen, sollte ihm ein Plural zur Seite gestellt werden: Früste. so

der Fug – die Füge
Wie tut den Künstlern man genüge,
wenn beide haben gleiche Füge? Mi

die Furcht – die Fürchte
Ich furcht nur eine Furcht, doch jetzt fürchte ich viele Fürchte!

das/die Furore – die Furoren
Mit diversen Aktionen machte er unterschiedliche Furoren. St

das Für und Wider – die Füre und Widre
Er traf seine Entscheidung, nachdem er alle Füre und Widre abgewogen hatte. St

die Galaxis – die Galaxen
Nachdem die Menschheit inzwischen die Magellanschen Wolken und den Sagittarius-Zwerg besiedelt, schicken wir uns nun an, von unseren Heimatgalaxen aus auch die restlichen Galaxien der Lokalen Gruppe zu erobern. (Zum Unterschied Galaxis – Galaxie vgl. z. B. Wikipedia)

der GAU – die GÄUe
Das ist innovativ: Die Pluralmerkmale von Unfälle (Umlautung und -e) werden auf die ganze Abkürzung angewandt. Zu den GÄUen gehört dann nicht nur der GAU, sondern auch einige etwas weniger große Unfälle, eventuell auch die vielen alltäglichen „Super-GÄUe“.

die Gaudi – die Gaudien
Was für Gaudien auf den Rummelplätzen der Republik! St

das Gebäck – die Gebäcker
Die gängigen Gebäcker sind alle lecker, aber mein liebstes Gebuck ist der Schokopuck. St

das Gebrause – die Gebräuse
Im Saunaclub moschen sich die Gebräuse der Whirlpools und die Gerausche der Duschen mit den Gekläppern der Betten und den Gestöhnen der Pärchen. St

das Gebrüll – die Gebrülle
Zur Fütterungszeit hört man im Zoo die Gebrülle verschiedener Raubkatzen. St

Gedeih und Verderb – Gedeihe und Verderbe
Alle Vulge waren den Regierenden auf Gedeihe und Verderbe ausgeliefert. St

die Geduld – die Gedülde
Beide Eltern waren mit ihren Gedülden am Ende. Mi

das Geflügel – die Geflülge
Anagraphischer Plural.
Die Geflülge der Bauern Schmitz und Huber unterscheiden sich stark in der Zusammensetzung.

das Gegenlicht – die Gegenlichter
Beim nächtlichen Fahren auf der Autobahn sieht man viele Gegenlichter. KF

die Gegenwart – die Gegenwarten
Nachdem er immer für den Augenblick gelebt hatte, begannen ihn die vergangenen Gegenwarten einzuholen.
im Sinne von Anwesenheiten: Jede seiner seltenen Anwesenheiten wurde sehr begrüßt.

das Geheiß – die Geheiße
Für einen einzelnen Gesund war es schwierig, den vielen Geheißen der Adligen nachzukommen. St

das Gehtnichtmehr – die Gehennichtmehre
Jeder arbeitete bis zum Gehtnichtmehr. Es stoll sich dabei heraus, dass sich die Gehennichtmehre der Arbeitnehmer voneinander deutlich unterschieden.

der Geiz – die Geize
Was ihr für Ehrgeize entwickelt - den Text mit tausend Stiften zu bearbeiten und die dann auch noch farblich auf einander abzustimmen!

das Gejammer – die Gejämmer
Die andauernden Gejämmer der Schüler wegen der schweren Fragen in den Klassenarbeiten waren für den Lehrer kaum auszuhalten. fj

das Geklapper – die Gekläpper
Im Saunaclub moschen sich die Gebräuse der Whirlpools und die Gerausche der Duschen mit den Gekläppern der Betten und den Gestöhnen der Pärchen. St

das Gelaber – die Geläber
Der Gelaber des Politikers XY war unerträglich, wie auch die anderen Geläber seiner Parteifreunde auf der Versammlung inhaltlich nichts Sinnvolles zu bieten hatten. fj

das Gelage – die Geläger
Im alten Rom fanden nahezu täglich verschiedene ausschweifende Orgien und wüste Trinkgeläger statt. fj

das Geläut – die Geläute
Nun hatte er die Geläute aller großen europäischen Kirchen gehört und konnte sie im Schlaf unterscheiden.

der Gelee – die Geleeen
Auf dem reichhaltig gedeckten Frühstückstisch standen mehrere Schalen leckerer Geleeen verschiedener Fruchtsorten bereit. fj

das Gemurmel – die Gemürmel
In dem großen Schulgebäude waren aus unterschiedlichen Klassenräumen verschiedene Gemürmel zu hören.fj

das Gepäck – die Gepäcker
Die Familienmitglieder luden ihre Gepäcker ins Auto. Vaters Gepuck lond wie immer zuunterst. St

das Gerede – die Geredien
Seine vielen Affären führten zu so häufigen Geredien, dass es oft schwer war, herauszufinden, wo das eine Gerede endete und das nächste anfing. Dg

das Geschmeiß – die Geschmeiße
Von den Zehn Plagen Ägyptens bestanden vier aus Geschmeißen – jedesmal ein anderes. AZ

das Geschnatter – die Geschnätter
Aus der Gaststätte waren am Stammtisch des Landfrauenbundes wie immer die fröhlichsten Geschnätter der Teilnehmerinnen zu hören. fj

das Gespött – die Gespötte
Durch sein überaus affiges Verhalten setzte er sich gleich mehreren Gespötten aus. fj

das Gesinde – die Gesinde
Hatten die reichen Familien sich noch in den vergangenen Jahrzehnten mit ihren Residenzen zu übertrumpfen versucht, so taten sie es jetzt mit ihren Gesinden.

das Gesindel – die Gesindel
Sie beklagen sich über das Gesindel von Rom, Conte Pomeriggio? Ha, Sie kennen die Gesindel der deutschen Großstädte nicht!

das Gesocks – die Gesöckse
Ich traf auf Kneipentouren schon in diversen Läden Gesocks an, sah also mehrere Gesöckse. KF

das Gespür – die Gespüre
Sei es das für Mode, das für Lügen oder das für gute Gelegenheiten: Jedes seiner Gespüre war untrüglich.

der Gestank – die Gestänke
Die Gestänke von Misthaufen und Silo überlurgen sich. Mi

das Gestotter – die Gestötter
Mit seinen Gestöttern fiel er durch jede mündliche Prüfung. St

das Getue – die Getusen (alternativ: Getüsen)
Mach doch nicht jedesmal so ein Getue, wenn deine Mutter zu uns kommt ... was ist denn, wenn deine Schwester, dein Onkel, deine Tante auch noch zu Besuch kommen? Wegen der ganzen Getusen (Getüsen) kommst du ja dann zu nichts anderem mehr! fj

die Gewähr – die Gewähren
Pünktlichkeit, einwandfreier Zustand, Freundlichkeit des Personals - so viele Gewähren kann ich nicht übernehmen!

das Gewäsch – die Gewäsche
Das Lesen mancher Zeitungen bietet Stoff für ganze Gewäschetypologien.

der Glanz – die Glänze
In der Mineralogie unterscheidet man drei verschiedene Glänze: Metallglanz, Glasglanz und Fettglanz. AC

die Glätte – die Glätten
Die Glätten von Samt und von Plastik unterscheiden sich ein wenig.

die Glatzköpfigkeit – die Glatzköpfigkeiten
Man unterscheidet verschiedene Glatzköpfigkeiten, wie z. B. die medizinische, die modische oder die politische.

das Glück – die Glücke
Es gibt etliche Arten des Glücks: z.B. das kleine und das große, das mittlere, das größte, das Un~ etc. AC

das Gold – die Gölder
Die reiche Frau gab sich längst nicht mit der Kette aus nur einem Gold zufrieden. Nein, es mussten Weißgold, Gelbgold und Rotgold miteinander verflochten sein. „Das sind ja gleich drei Gölder auf einmal!“ rief der Juwelier, „Das geht nun wirklich nicht!“ TJ

das Golf – die Gölfe
Da es neben dem Rasensport Golf auch die Minigolf-Variante auf Betonbahnen gibt, kann von zwei Gölfen gesprochen werden. Auch der Golf von Mexiko ist nicht alleine, das Meer bietet zahlreiche Gölfe. fj

der Graus – die Gräuser
Der Aufstieg auf den Berg ist mir ein Graus, und der Abstieg ist mir auch ein Graus. Aber nur wegen zweier Gräuser will ich den Familienfrieden nicht aufs Spiel setzen. Ich gehe morgen mit.Dg

der Grimm – die Grimme
Ich hege einen Grimm gegen die CDU und ebenso einen Grimm gegen die SPD. Aber eigentlich sind das sehr verschiedene Grimme. am

der Groll – die Grölle
Ich hege einen Groll gegen die CDU und ebenso einen Groll gegen die SPD. Aber eigentlich sind das sehr verschiedene Grölle. am

das Grüßgott – die Grüßgötter
Beim Betreten der bayrischen Gaststätte rief mir der Wirt ein freundliches Grüßgott zu, dann schollen mir auch von mehreren Tischen der Gäste weitere Grußgötter entgegen. fj

das GUI – die Gujim
Die Gujim von Open-Source-Programmen brauchen heutzutage den Vergleich mit der Redmonder Konkurrenz nicht mehr zu scheuen. AZ

die Gunst – die Günste
Dass er die Günste der Frauen des Dorfes genoss, trug ihm die Missgünste seiner Geschlechtsgenossen ein. Mi

der Hafer – die Hafern
Freundchen, die stechen heute wohl gleich mehrere Hafern! St

die Häme – die Hämen
Seine Feinde überschutten ihn mit Hämen.

der Hagel – die Hägel
Während des Unwetters fielen an verschiedenen Orten Hägel unterschiedlicher Größe aus den Wolken. fj

das Halligalli – die Halligallen
Zu Karneval fanden in Köln zahlreiche Halligallen statt. fj

der Hallodri – die Hallodristen
In Bezug auf junge Frauen war er ein echter Hallodri. Als er aufs Schützenfest kam, mußte er allerdings feststellen, dass die attraktivsten Besucherinnen bereits von mehreren anderen charmesprühenden Hallodristen umschwärmt wurden.

der Hass – die Hässe
Sie hasste Tobi, sie hasste Alfred, sie hasste Gerwald... langsam verlor sie den Durchblick vor lauter Hässen.

das Hau-Mich-Blau – die Hau-mich-Bläue
Die neuen Lehrlinge wurden in den April geschickt, indem man ihnen auftrug, sich im Lager mehrere Hau-Mich-Bläue abzuholen. fj

die Hautevolee – die Hautesvolees
Nur so kann man beispielsweise die Hautesvolees von München und Paris vergleichen. Mi

der Heavy Metal – die Heavy Metalle
Auf dem Festival in Wacken kann man von den bekanntesten Bands der Szene die heftigsten Heavy Metalle hören. fj

der Heckmeck – die Heckmecken
Bei der Menge unsinnigen Aufwandes, was dort betrieben wurde, kann man von schon nicht mehr "mach doch keinen Heckmeck" sagen, da müssen es schon mehrere Heckmecken sein, die kritisch angesprochen werden sollten. fj

die Hege – die Hegen
Dank der Hegen deutscher Jäger sind die Wildbestände stabil. St

der Hehl – die Hehle
Die zwölf Geschworenen machten keine Hehle aus ihren Abscheuen für die begangenen Verbrechen. St

die Heia – die Heien
Die Kinder waren wohl schon in die Heien gegangen.

das Heil – die Heile
Heutige Fußgängerzonen sind gut sortiert: Verschiedene Organisationen bieten verschiedenste Heile an. Man kann sich das Heil aussuchen, das einem am ehesten zusagt.

die Heimat – die Heimaten
Der globalisierte Mensch fühlt sich in verschiedenen Weltgegenden heimisch und hat mitunter mehrere Heimaten.

die Heimkehr – die Heimkehren
Für dieses Jahr standen die Heimkehren fünver Wanderburschen an.

das Heimweh – die Heimwehe
Heimweh in London, in Rom, in Prag: So viele Heimwehe hält kein Mensch aus. St

das Hin und Her – die Hinne und Here
Du treibst mich in den Wahnsinn mit deinen ständigen Hinnen und Heren beim Klamottenkauf. St

die Hitze – die Hitzen
Die Hitzen der vergangenen zwölf Sommer suchen ihresgleichen.
Nachsprachlich: Fachsprachlich laut Duden bereits verbritten.

der Hohn – die Höhne
Die Höhne der Alten sind bei den Greenhorns geforchten.

der Hokuspokus – die Hokipoki
Die Zauberer konnten mich mit ihren diversen Hokipoki nicht täuschen.

der Holocaust – die Holocäuste
Neonazis erfanden das Wort vom Bomben-Holocaust, Johannes Paul II. sprach indirekt vom Pränatal-Holocaust. Schon bald wird die Linke der Rechten einen Sozial-Holocaust vorwerfen; die wird sich mit dem Vorwurf eines ökonomischen oder sogar moralischen Holocaust revanchieren. Die traurige Pflicht der Sprache ist es, für zukünftige Holocäuste aller Arten entsprechend den Plural bereitzustellen.

der Hopfen – die Hopfen
Bei mir sind sämtliche Hopfen und Mälzer verloren!

die Huld – die Hulden
Der Galan erwarb sich die Hulden mehrerer Damen.

der Humor – die Humöre
Andere Länder, andere Humöre. St

der Hunger – die Hünger
In einem Kinder-Maxi-King-Werbespot sieht man am Ende, dass der Protagonist eine Trophäensammlung mit den Köpfen mehrerer bezwungener Heißhünger an der Wand hängen hat.

der Husten – die Hüsten
Solche Peche: Erst Keuch- und Raucherhüsten, dann gleich zwei Schnüpfen hintereinander. Mi

die Hut – die Hüte
Hier darfst du nicht einfach auf der Hut sein - du musst auf allen Hüten sein!

die Ignoranz – die Ignoranzen
Seine Ignoranzen in Bezug auf Frauen, Fußball und Autos waren legendär. Mi

die Impotenz – die Impotenzen
Schlafmängel und exzessive Alkoholkonsümer monden schließlich in wiederholten Impotenzen. St

die Inbrunst – die Inbrünste
Je nach Textkenntnis sangen die Nationalspieler die Hymne mit unterschiedlichen Inbrünsten. Mi

die Intelligenz – die Intelligenzen
[Die] Zahl angeblicher Intelligenzen, von der kognitiven über die emotionale bis zur sozialen, wächst jährlich (...) Christoph Drösser, Die Zeit 29/2006, S. 33

das Internet – die Internette
Ob wohl die Internette außerirdischer Zivilisationen ähnlich organisiert sind wie unseres? Mi

der Jammer – die Jämmer
Es sind gleich zwei Jämmer, dass die Bayern und Hamburg im Europapokal ausgeschieden sind. St

der Januar – die Januäre
Nicht alle Januäre froren uns so nachhaltig das Rohr zu wie dieser.

der Jazz – die Jazze
Cool-Jazz und Free-Jazz sind nur zwei von vielen Jazzen. Mi alternativ: der Jazz – die Jäzze
In der vielfältigen Welt des Jazz gibt es verschiedene Jäzze: Swing, BeBop, Dixieland u.a. fj

die Jeans – die Jeanse
Weil im Sonderangebot kaufte ich gleich zwei Jeanse.

der Jemen – die Jämen
Wenn man die innenpolitische Lage des Jemen betrachtet, muß man befürchten, dass es bald wieder zwei oder sogar noch mehr Jämen gibt.

der Job – die Jöbbe
Spätestens seit mit den Hartz´schen Reformen am Arbeitsmarkt das gute alte deutsche Arbeitsamt (schein-)modernisiert in Jobcenter umbenannt wurde und dessen Tätigkeit nun nicht mehr Stellen- sondern Jobvermittlung heißt, und dieses Fremdwort damit im Deutschen eine höchst amtliche Bedeutung erfahren hat, verdient es statt des schwachen angloamerikanischen s-Plurals eine gute deutsche Umlaut-Mehrzahlbildung. Beispiel: Leider kommen infolge schlechter Bezahlung manche Menschen mit einem Job nicht aus, sie brauchen zwei oder mehrere Jöbbe um zurechtzukommen. fj

das Joghurt – die Joghürte
Zum Frühstück standen verschiedene Joghürte auf dem Tisch. fj

das Jucken – die Jücker
Zunächst fing es mit einem lästigen Jucken in der Kniekehle an, später entwickelten sich weitere Jücker auch an anderen Stellen des Körpers. fj

der Juli – die Julii
Wir haben nicht in allen Julii Urläube gemacht, manchmal erst in den Augüsten.

der Juni – die Junii
Nicht alle Junii waren so voll vom Duft des frischen Hages wie dieser.

die Kacke – die Käcken
Ähnlich, wie es im bekannten Sprichwort heißt: „Andre Köter machen andre Köte“, verhält es sich mit den Käcken.

der Kaffee – die Kaffeeen
Für die Freunde und Gegner der dreiaufeinanderfolgendkonsonantigen Schreibweise: Auf dem Frühstücksbuffet des Hotels standen für die Gäste immer mehrere Kannen mit unterschiedlichen Kaffeeen bereit (siehe auch Teeen). fj

der Kakao – die Kakaoe
Zwei Kakaoe, bitte! Lu

die Kälte – die Kälten
Man denke an die vielen Arten von Kälte, die man im Winter so beschreibt: Schweinekälte, Hundekälte, Eiseskälte, Saukälte, Dreckskälte, Wahnsinnskälte etc., nicht zu vergessen die Grabeskälte, die Abendkälte, die Morgenkälte etc. AC

der Kandis – die Kandes
Ostfriesen süßen ihre Teen mit unterschiedlichen Kandes. St

der Karton – die Kartöne (analog "der Ton")
Für den Versand der Waren habe ich schon mehrere Kartöne im Lager bereitgestellt. fj

der Kebab – die Keben
Ich hätte gerne zwei Keben mit allem!

der Khan – die Khäne
Viele Khäne sahen die altaischen Reiternomaden kommen und gehen. am

der Klau – die Klauten
In letzter Zeit kam es hier immer wieder zu Holzklauten.

der Kitsch – die Kitsche
Er solmm allerhand Kitsche und Schnickschnäcke. Mi

der Kladderadatsch – die Kladderadätsche
Nachdem einer den Mut hatte dem unfähigen und aufbrausenden neuen Chef den ganzen Kladderadatsch vor die Füße zu werfen, zu kündigen und zu gehen, folgten auch andere Mitarbeiter diesem Beispiel, und so hatte der Chef am Abend in seinem Büro zahlreiche Kladderadätsche da liegen. fj

der Klee – die Kleee
Er lub sie in allen Disziplinen über die jeweiligen grünen Kleee.

die Kleidung – die Kleidungen
Für eine Weltreise sollte man ausreichend passende Kleidungen dabei haben: Regenkleidung, Strandkleidung, Winterkleidung... <scite>St

der Klimbim – die Klimbimse
Die Jubiläen waren toll, die damit verbundenen Klimbimse weniger. St

Der Knall – die Knälle
Alle Jahre wieder zu Silvester, aber auch bei Treibjagden, im Irak oder auch in Afghanistan kann man die unterschiedlichsten Knälle hören. CS

der Knatsch – die Knätsche
Nach unendlichen Knätschen rich sie endlich die Scheidung ein. St

der Kohl – die Köhle
Grün-, Blumen-, Rosen- und Helmut: Das sind allein schon vier Köhle. St

der Kokolores – die Kokolori
Während der närrischen Zeit häufen sich Kokolori und Mumpitze. Mi

die Komik – die Komiken
Chaplin und Keaton loben von völlig unterschiedlichen Komiken. St

die Kondolenz – die Kondolenzen
Die Kondolenzen der Trauernden waren mehr oder minder immens.

das Konfekt – die Konfekte
Dank diverser Konfekte hatte sie schließlich eine andere Konfektionsgröße. St

das Konfetti – die Konfetten
Bezüglich der Betriebsfeier vom 12. Dez. ist festzustellen, dass offenbar verschiedene Konfetten durcheinandergeworfen wurden, sowohl großes Industriekonfetti (gekauft) als auch kleines Bürokonfetti (Lochernebenprodukt). Der Kollege Meier wurde mit der Sortierung der wiederzuverwertenden Reste betraut.

der Konsum – die Konsümer
Schlafmängel und exzessive Alkoholkonsümer monden schliesslich in wiederholten Impotenzen. St

das Kopfweh – die Kopfwehen
"... und heut abend hab´ ich Kopfweh ..." Wer kennt ihn nicht, den populären Discofox-tanzbaren Schlager von Ireen Sheer (Plural: die Discoföxe). Aber da Kopfweh in unterschiedlicher Ausprägung und bisweilen auch an mehreren Stellen des Kopfes gleichzeitig auftreten kann, ist der Plural Kopfwehen (anlalog "Wehen" beim Geburtsvorgang) zur Unterscheidung durchaus erforderlich. fj

der Koran – die Koräne
Meint natürlich in erster Linie verschiedene Druckformen dieses Buches.

Korea – die Koreen
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es zwei Koreen.

die Kost – die Köste
Weil der Plural von Kost im Sinne von Ernährungsform/Speisezusammenstellung in der üblichen en-Pluralform "Kosten" eine andere Bedeutung hat, ist der Plural "Köste" unbedingt erforderlich: Die Kost im Krankenhaus ist meist fad und langweilig, auch wenn wegen verschiedener Diätbehandlungen unterschiedliche Köste für die Patienten zur Auswahl stehen. fj

der Kot – die Kote
Der Fachmann ordnet auch ähnliche Kote den jeweiligen Tieren zu.

die Kotze – die Kötzen
Abends mußte man in den Straßen um das Volksfest herum aufpassen, dass man auf dem Bürgersteig nicht in die vielen Kötzen trat. fj

der Kram – die Kräme
Catherine Flemming trägt in Das Blut der Templer praktisch in jeder Szene einen anderen hässlichen Glitzerkram, verschleißt also massenweise Glitzerkräme.

das Kuddelmuddel – die Küddelmüddel
In den Kinderzimmern harrschen die schlimmsten Küddelmüddel. St

die Kühle – die Kühlen
Logisch, dass es auch hier einen Plural geben muss, wenn es offensichtlich so viele verschiedene Abstufungen von Kühle gibt: Frühjahrs-, Sommer-, Herbst- und Winterkühle, Nachtkühle, Morgenkühle etc. AC

das Lametta – die Lametten
Müllers und Meiers überboten sich gegenseitig mit Silber-, Gold- und Kristalllametten. St

die Langeweile – die Langenweilen
Gestern hatte ich Langeweile beim Fernsehen und heute auch. Bei so vielen Langenweilen braucht sich der Fernseher nicht zu wundern, wenn ich ihn ausschalte. Ku

der Lärm – die Lärme
Die Baupolizei unterscheidet zwischen Kinder-, Straßen- und sonstigen Lärmen.

das Larifari – die Larifären
Die Larifären der Politiker, auch aus verschiedenen Parteien, waren auf der Versammlung schier unerträglich anzuhören. fj

das Latein – die Latinien
Als sich der römische Bauer, der mittelalterliche Mönch und die Vorsitzende des Altphilologenverbandes trafen, sprachen sie so unterschiedliche Latinien, dass sie einander nicht verstanden und mit ihren Latinien an den Enden waren.

das Laub – die Läuber
Im Herbst werfen die Bäume ihre Läuber ab. St

der Lauch – die Läuche
Man nehme Porree, Knoblauch und Schnittlauch, schneide die verschiedenen Läuche klein und mische sie.

das Lebewohl – die Lebewöhler
Die Auswandererfamilie aus dem Nebenhaus trug ihre letzten Taschen ins Taxi. Nachdem wir ihnen unter Tränen Lebewohl gesugen hatten, kamen weitere Nachbarn hinzu, um ihnen ebenfalls herzliche Lebewöhler zuzurufen. fj

das Leergut – die Leergüter
Nach einer Party findet man viele verschiedene Leergüter in seiner Wohnung vor: leere Weinflaschen, leere Bierflaschen und vielleicht sogar leere Flaschen, in denen sich etwas Alkoholfreies befand. KF

das Leid – die Leide
Erst sprach ihm Tante Irmel ihr Beileid aus, dann Onkel Erwin und die ganze andere Verwandtschaft. Ob so vieler Beileide brach er schließlich in Tränen aus. AC

der Leonardo – die Leonadi
die Schupfe des Genies da Vinci GG

der Lollipop – die Lollipöppe
Auf dem Kinderfest wurden verschiedenfarbige Lollipöppe vertielen. fj

die Loyalität – die Loyalitäten
Nach Abwägung all seiner Loyalitäten entschied er sich schließlich gegen den Arbeitgeber. JM

der Luxus – die Luxi
Zeitungsständer und Schuhschrank waren zwei Luxi, die ich schnell zu schätzen larn.

die Lyrik – die Lyriken
Die Vogonenlyrik gehört zu den schlechtesten Lyriken des Universums. Mi

die Magie – die Magien
Man kennt zumindest die schwarze und die weiße Magie. Auch die Niagara-Fälle scheinen von mehreren Magien umschwirrt zu sein.

der Mai – die Maii
Nicht alle Maii hatten den Namen „Lustmond“ so sehr verdient wie dieser.

das Malz – die Mälzer
Um das optimale Bier zu brauen, stimmte sie verschiedene Mälzer sorgfältig auf einander ab.

das Mark – die Marx
Erstmalige Erwähnung nach der Erfindung des Tomatenmarks durch Karl Marx; zu seinen Ehren rot gefärbt. Zitat Marxens: „Die andren immmer, mit ihren nachgemachten Marx, besonders dieser Heinz!“ Lu

der März – die Märces
Nicht in allen Märcen wing der Lenz mit so wenig lauer Luft wie in diesem.

das Material – die Materiäle
Um ein Regal zu bauen, benötigt man meist mehrere Materialien (Holz, Nägel/Schrauben/Leim, ggf. Farbe/Lack). Wenn man nun aber für zwei Regale Holz da hat, kann man das nicht einfach als Materialien bezeichnen. Wohl aber als Materiäle, um deutlich zu machen, dass ein Teil des Holzes für das eine Regal und ein anderer Teil für das zweite Regal verwandt werden soll und eben genug Holz für beide Regale da ist. VO

der Mief – die Miefe
Der Mief in Umkleiden ist ein etwas anderer als in Pumakäfigen, es gibt also verschiedene Miefe.

die Migräne – die Migränen
Paulas und Dieters Migränen verlaufen unterschiedlich schwer.

die Milch – die Milchen
Mir fiel ein, dass es sowohl die Milch der frommen Denkungsart gibt, als auch die Milch der täglichen Trinkungsart. Gibt es dann zwei Milchen? Ku
Nachtrag: Fachsprachlich laut Duden bereits verbritten.

die Minne – die Minnen
Unzählige Minnen inspiraren Walther von der Vogelweide zu ebenso vielen Gesängen. St

die Mischmasch – die Misschmäsche
Auf dem Tödelmarktstand lag ein unsortierter Mischmasch von alter Kleidung auf einem Klapptisch, und als der Händler einen weiteren Altkleidersack auf einem zweiten Tisch ausleerte, begannen die Interessenten sich durch zwei Mischmäsche zu wühlen. fj

die Missgunst – die Missgünste
Dass er die Günste der Frauen des Dorfes genoss, trug ihm die Missgünste seiner Geschlechtsgenossen ein. Mi

der Misskredit – die Misskredite
Dass er seine Schulden nicht bedan, brachte ihn bei allen Banken in Misskredite. Mi

das Misstrauen – die Missträuen
Ärgwöhner folgen auf Missträuen. (frei nach Lessing) KF

auch: das Misstrauen – die Misstrauten
Die Reinigungsfachkraft (sprich: Zimmermädchen) im türkischen Strandhotel hatte viele Misstrauten: Manchem englischen Hotelgast oh sie Misstr (sprich: Mister), dem Hausmeister roh sie Masst — wenn sie nur nicht auch noch ihrem zwangsangeheirateten Gatten müsstreue!

der Mist – die Miste
Wenn bei mir jemand Mist macht, dann sei ihm das gestotten. Wenn er aber mehrere Miste müche, dann räde ich ein ernstes Wort mit ihm. Ku

der Mob – die Mobbe
Von allen Seiten kamen Mobbe auf mich zu. Lu Einer wollte mir mit Mistgabeln, ein anderer mit siedendem Pech ans Leder. KE

das Mobbing – die Mobbinge
Auf der neuen Arbeit werde ich auch gemobbt; das sind schon zwei Mobbinge. Lu

der Modus ponens – die Modi ponentes
In der Kategorialgrammatik brauchen wir nicht einen, sondern zwei Modi ponentes.

der Moloch – die Molöcher
Da der Moloch Krieg immer noch auf grausame Weise tausende von Opfern fordert und es auf der Welt verschiedenste Kriege gibt, kann von mehreren Molöchern gesprochen werden. fj

der Monsun – die Monsüne
Da man vom Sommermonsun von Juni bis September und dem Wintermonsun von Dezember bis Februar in den betroffenen Regionenen in Süd- und Südostasien spricht, gibt es zumindest zwei Monsüne. fj

das Morgenrot – die Morgenröter
Jeden Morgen und jeden Abend dasselbe, 365 Morgenröter und Abendröter im Jahr (nicht unbedingt in unseren Gefilden). KF

der Muckefuck – die Mückefücke
Anständigen Kaffee gab es nicht, nur ständig dünne Mückefücke. St

der Muff – die Müffe
Der Muff in Kellern ist ein anderer als auf Dachböden, in einem Haus können also verschiedene Müffe herrschen. KF

der Mull – die Mulle
Operationswunden und Verbrennungen werden mit verschiedenen Mullen versorgen. St

der Müll – die Mülle
Spätestens seit Einführung der konsequenten Mülltrennung weiß man, daß verschiedene Mülle in unterschiedliche Tonnen zu entsorgen sind. am

der Mummenschanz – die Mummenschänze
Halloween ist das Fest der Mummenschänze. St

der Mumpitz – die Mumpitze
Während der närrischen Zeit häufen sich Kokolori und Mumpitze. Mi

Mumps – die Mümpse
Genau, warum sollten nur die Masern und Pocken ein Recht auf Plural haben? Weiterhin: Otitiden, Laryngitiden, Diabeten...

der Murks – die Mürkse
Der Kollege hat heute wieder nur Mürkse fabrizoren. St

das Mus – die Müse
Jeden Tag esse ich morgens mein Mus. Das sind in der Woche 7 Müse. Ku

das Muss – die Müsse
Nicht nur die Liste der Verben, auch die der Numeri ist ein Muss, beide zusammen bilden dann also zwei Müsse... RB

der Mut – die Müte
Cäsar war Fachmann für die unterschiedlichen Müte verschiedener gallischer Stämme.

die Nachsicht – die Nachsichten
Ich übe so oft Nachsicht mit meiner Frau, dass sich mittlerweile etliche Nachsichten angehäuft haben. KF

der Nachwuchs – die Nachwüchse
Aus drei Ehen hatte sie drei Nachwüchse, bestehend aus insgesamt fünv Kindern. St

die Nähe – die Nähen
Seine Freunde wohnten alle nicht weit entfernt, aber doch in unterschiedlichen Nähen. Mi

der/das Nappo – die Nappen
Nur die Reiferen werden sich an dieses klebrig-köstliche Naschwerk ihrer Jugend erinnern - oder?am

der Neid – die Neide
Viele Frauen war neidisch auf ihr Aussehen, sie zog also deren Neide auf sich. KF

die Neugier – die Neugieren
„Hast du denn gar keine Neugieren?!“ – „Doch, eine.“ sa

die Niedertracht – die Niedertrachten
Die Niedertrachten meiner Nachbarn bringen mich immer wieder zu Verzweiflungen. Mi

der Norden – die Norden
Hamburg und Turin liegen in den Norden von Deutschland und Italien. Mi

die Notdurft – die Notdurften
Wie sollen wir mit den Notdurften tausender Fußballfans fertigwerden?

der November – die Novembern
Nicht in allen Novembern wullen so dichte Nebel durch das Tal wie in diesem November.

der Null – die Nülle
In diesem Skatspiel spielte er zwei Nülle.

das Nutella – die Nutellata
Im Laufe des Tages aß er verschiedene Nutellata: Sein Frühstücksnutella, sein Mittagsnutella und jenes, welches er abends vor dem Fenrnseher nusch.

das Obst – die Öbster
Nun kann man endlich die verschiedenen Obstsorten zusammenfassen: Frischobst, Steinobst, Dörrobst, Beerenobst, Kernobst, Schalenobst etc. AC

der Oktober – die Oktöber
Ich entsinne mich vieler Oktöber, in denen die Wälder bunter waren.

der Optimismus – die Optimismen
Die Optimismen der Politiker entbahren anders als die Pessimismen der Konjunkturforscher jeder Grundlage. Mi

der Osten – die Osten
Die Osten Deutschlands und Amerikas sind für ganz unterschiedliche Dinge bekannt.

Ostern – die Ostren
Seit wir Kinder haben, verstecken wir an den Ostren Schokoladeneier. Mi

die Pampa – die Pampaten
Ich habe ja schon viele Pampaten gesehen, aber das hier ist die pampigste. SJ

der Papperlapapp – die Papperlapappen oder Papperlapäppe
(Ausdruck für törichtes Gerede, dummes Geschwätz) Auf der Jahresversammlung des Gartenzwerg-Kulturvereins waren allenthalben die albernsten Paperlapappen/Papperlapäppe zu hören. fj

der Pazifik – die Pazifiken
Da man zwischen dem Nord- und dem Südpazifik unterscheidet, dürfte es sicher vorkommen, dass ein Schiff auf seiner Reise beide Pazifiken durchfährt. fj

das Pech – die Peche
Wenn jemand Pech hat, dann hat er Pech. Wenn er aber noch mal Pech hat, dann hat er Peche. Ku

das Personal – die Personäle
Wie ein Sprecher von Ver.di mitteilte, legten rund vier verschiedene Personäle ihre Arbeit nieder, nämlich Pfleger und Schwestern sowie Küchen-, Reinigungs- und Verwaltungsangestellte.

der Pessimismus – die Pessimismen
Die Optimismen der Politiker entbahren anders als die Pessimismen der Konjunkturforscher jeder Grundlage. Mi

die Pflege – die Pflegen
Ob Körper- oder System-: Alle Pflegen müssen sauber durchgeführt werden. St

die Physik – die Physiken
Ob Atom-, Quanten- oder Metaphysik: Es gab wohl kaum Physiken, mit denen sie sich nicht auskannte.

der Pöbel – die Pöbele
Die Pöbele verschiedener Epochen ähneln sich in ihrem Verhalten.

die Polizei – die Polizeien
Sachdienliche Hinweise nehmen die Polizeien der Länder entgegen. WP

der Pomp – die Pömpe
Der Pomp des Sultans übertraf die Pömpe aller europäischen Könige. Mi

der Pop – die Poppe
Neben Brit-Pop und Gitarrenpop gibt es noch weitere Poppe. Mi

die Post – die Pöste
Niemand sagt, dass er zu einer Postfiliale ginge, sondern zur Post. Daher gibt es statt mehreren Postfilialen einfach nur mehrere Pöste. KF

das Prekariat – die Prekariäte
Da das Prekariat, also die von der Politik so bezeichnete einkommensschwache oder sozialleistungenempfangende Unterschicht in diesem unserem Lande, durchaus keine homogene Gruppe im Sinne einer einheitlichen sozialen Gesellschaftsklasse darstellt, kann mit (Un-)Fug und Recht von mehreren Prekariäten gesprochen werden. fj

ein PS – mehrere PSse
Manche Autos haben wenige, manche ganz viele PSse unter der Haube. Einige Kleinwagenfahrer ärgern sich beim Überholen oder am Berg über zu wenige PSse. fj

das Publikum – die Publiken, alternativ: die Publikümmer
Das Rockkonzert in Saal 1, der Brecht-Abend in Saal 2 und der Poetry-Slam in Saal 3 waren praktisch gleichzeitig zuende, sodass die verschiedenen Publiken im Foyer aufeinanderprallten. — Karsten hor Liedermacher Ede Wolf von den verschiedenen Publikümmern sprechen, die er von der Bühne herab bereits habe betrachten dürfen.

die Puste – die Püsten
Nachdem auf der anspruchsvollen Bergstrecke zunächst einem Radfahrer gleich an der ersten Steigung bereits die Puste ausgegangen war, gingen später weiteren Radlern an den noch steileren Anstiegen reihenweise die Püsten aus. fj

der Putz – die Pütze
Nach nur drei Tagen kamen in allen Zimmern die Pütze von den Wänden. St

das Q - Buchstabe, gesprochen Kuh – die Quüe - gesprochen Kühe
Das Q kommt im Deutschen verhältnismäßig selten am Wortanfang vor, wohingegen Quüe in der Wortmitte öfters anzutreffen sind (siehe auch Z - Zette). fj

die Quacksalberei – die Quacksalbereien
Dank diverser Quacksalbereien verlor er seine Approbation als Arzt. St

der Qualm – die Quälme
Nach 40 Jahren als Feuerwehrmann kannte er alle Quälme der Welt.

der Quark – die Quärke
Mit unterschiedlichen Früchten wurden zum Frühstück verschiedene Quärke zuberitten. fj

der Quatsch – die Quätsche
allerlei Scherze, Verse, Sprüchlein und sonstige Quätsche

die Rache – die Rachen
Die Rachen betrogener Eheleute sind geschlechtsspezifisch verschieden: Während SIE sich zumeist der süßen Rache verschreibt, bevorzugt ER die bittere. AC

der Radau – die Rädäüë
Extremumgelautener Plural.
Eine um die andere Nacht harrsch Radau in der Kneipe unter meiner Wohnhaft. Die Rädäüë brachten mich um etliche Schläfe. KF

die Randale – die Randalen
Nach dem Länderspiel gab es überall in der Stadt kleine und große Randalen. St

die Raserei – die Rasereien
Das Kind brachte Vater und Mutter zu täglichen Rasereien. Mi

der Rat – die Räte
Man holt sich Räte und Tröste bei den Menschen, mit denen man Umgänge pflegt. KF

der Rauch – die Räuche
Das Gemenge der Zigaretten-, Zigarillo- und Zigarrenräuche in der Kneipe war unerträglich. Mi

der Rausch – die Räusche
Er stürzte sich in dieser Woche allabendlich in Räusche.

der Regen – die Rägen
Ob Platz- oder Niesel-: Mir sind alle Rägen zuwider! St

der Reibach – die Reibäche
Verschiedene Aktienfonds versprechen unterschiedliche Reibäche. St

der Reis – die Reisse
Für das Feinschmeckergericht hatte er unterschiedliche Reisse miteinander kombiniert. fj

der Respekt – die Respekte
Die jeweiligen Respekte der verschiedenen Generationen vor dem Alter zu ihrer Jugendzeit ähneln sich bei genauer Betrachtung letztlich doch verblüffend.

der Ringelpiez – die Ringelpieze
Wer beim Ringelpiez mit Anfassen keinen richtigen Partner findet, muss es wohl oder übel auf den nächsten Ringelpiezen versuchen. fj

der Rock ´n´Roll – die Rock ´n ´Rölle
Die Rock ´n´ Rölle von Elvis Presley und Chuck Berry waren ziemlich unterschiedlich. fj

die Rückkehr – die Rückkehren
Die Rückkehren der Mannschaften von 1954 und 1978 wurden sehr unterschiedlich gefirren. St

die Ruhe – die Ruhen
Die Mittagsruhe ist mir von allen Ruhen die liebste, viel lieber als die Friedhofsruhe. Mi

das Rührmichnichtan – die Rührtunsnichtänner
Die Mädchen vom Seeinternat... alles Rührtunsnichtänner!

die Rumba – die Rumben (oder lateinischer Plural: Rumbae)
Auf dem Tanzturnier wurden dem interessierten Publikum mehrere Rumben präsentiert. fj

der Rummel – die Rümmel
Als ein großer Hollywood-Star zur Berlinale anreiste, wurde viel Rummel um ihn gemacht. Als zur Verleihung des Goldenen Bären gleich mehrere Weltstars unter den Preisträgern waren, wurden entsprechend viele Rümmel um sie veranstaltet. fj

die Sahne – die Sahnen
Wenn etwas nicht allererste Sahne ist, kann es immer noch zweite Sahne sein. Oder dritte. Oder vierte...

Saus und Braus – Sausen und Brausen
Die Millionäre in den USA leben in Saus und Braus, aber die in England auch. Das sind mindestens zwei Sausen und Brausen. Dagegen nagen die Armen in den beiden Ländern an verschiedenen Hungertüchern. Ku

der Schabernack – die Schabernäcke
In der Schule hatte sich Fritz für seine Klassenkammeräder* (*siehe oben Kamerad - Kameräder) verschiedene Schabernäcke ausgedacht. fj

Schach – die Schäche
Es gibt schließlich viele Varianten des Schachs, z.B. Fernschach, Problemschach, Blitzschach, Märchenschach, Schnellschach, Simultanschach, Blindschach oder Dauerschach. AC

die Schärfe – die Schärfen
Die Schärfen japanischer Messer, weißen Pfeffers und von Urlaubsfotos sind schon drei. GG

die Scheiße – die Scheißen
Während Müller die Toilette aufsuchte, produzierte sein Untergebener nur Scheiße. Beide Scheißen waren jedoch nur bedingt vergleichbar. Mi

die Scheißerei – die Scheißereihen
Wenn dich nach dem Trinken aus einem einfachen Wasserhahn irgendwo in Mexiko Montezumas Rache richtig erwischt, kriegst du die Scheißerei garantiert gleich reihenweise, also richtig fiese Scheißereihen. fj

die Scheu – die Scheuen
Seine Scheuen vor Lesungen und Autogrammstunden muchen ihn zu einem gefragenen Autor. St

der Schlaf – die Schläfe
Es gibt den tiefen Schlaf und den Beischlaf. Das sind ganz bestimmt zwei verschiedene Schläfe. Ku

der Schluckauf – die Schlückäufe
Erst mald sich ein einzelner Schluckuff. Mit jedem weiteren Hickser wurde ihm klar, dass dies ein ausgewachsener Schluckauf war. „Hoffentlich folgen nicht noch weitere Schlückäufe“, huff er. Mi

der Schlupf – die Schlüpfe
Der Reifenhersteller hat die Schlupfeigenschaften seines neuen Modells verbessert. Bei den Tests mit neuen Gummimischungen wurden auf verschiedenen Straßenbelägen unterschiedliche Schlüpfe gemessen. fj

die Schmach – die Schmäche
Mein Liebchen wollte mich nur dann zum Manne nehmen, wenn ich für sie fünfzehn Schmäche erdölde.

der Schmalz – die Schmälze
Neben Schweine- und Gänseschmalz wurden auf der Landwirtschaftsprodukteausstellung auch weitere andere Schmälze vorgestellt. fj

die Schmuck – die Schmücke
Mein Liebchen wollte mich nur dann zum Manne nehmen, wenn ich ihr alle Schmücke der Welt kiefe. Mit den Bu-schmücken, die ich ihr mitbriech, war sie dann allerdings auch wieder nicht zufrieden. Ich weiß bis heute nicht, was ich falsch miech.

der Schmutz – die Schmütze
Überall lauern Ihren Kleinen im Haus biestige Schmütze auf. Die kluge Hausfrau kleistert daher alles mit Desinfektionsmitteln voll.

die Scham – die Schäme
Du darfst die Schäme der nackten Jungfer in der Fußgängerzone und des öffentlich gedemütigten Jünglings nicht gleichsetzen!

Benjamin Lee Whorf vermot in den fünfziger Jahren, dass die Inuit etwa zwei Dutzend Bezeichnungen für Schnee besäßen. Schnee ist eben nicht gleich Schnee - es gibt viele. Es gibt auch viele Pluralformen, die für dieses Wort in Betracht kämen:
die Schnee: Erste Möglichkeit: analog zu Knie, wo man den Plural auch nur hören oder aus dem Kontext schließen kann.
die Schneen: Zweite Möglichkeit: analog zu Seen
die Schneee: Dritte Möglichkeit - gut geeignet, um die Gegner der Flussschifffahrt zu ärgern.
Der Neuschnee, der über Nacht gefallen war, überdeckte zu meiner großen Freude mit seiner blendenden Frische den schon etwas ergrauten Altschnee von letzter Woche vollständig. Beide zusammen ergaben jedoch eine derart stattliche Barriere, dass ich auf meinem Spaziergang nur mit Mühe durch die Schneee stapfen konnte. RB

das Schneegestöber – die Schneegestöber
- Die obdachlose Sexberaterin ist im Schneegestöber steckengeblieben, und der skurrile Typ, der von sich behauptet, ein Fan von Uwe Ochsenknecht zu sein, auch.
- Oh, Fuck! Im gleichen Schneegestöber?
- Nein, Süßes. In separaten Schneegestöbern.
Max Goldt, Mini-Talk am Nachmittag

der Schnickschnack – die Schnickschnäcke
Er solmm allerhand Kitsche und Schnickschnäcke. Mi

der Schund – die Schünde
Wenn jemand Schund liest, dann ist das seine Sache. Wenn er aber oft Schund liest, dann liest er Schünde. Ku

der Schutt – die Schütte
Wenn ein Haus nach dem anderen in Schutt und Asche fällt, dann sind das zahlreiche Schütte und Aschen. Ku

der Schutz – die Schütze
Sie konnte sich nicht entscheiden, welchen der vielen Schütze sie nun annehmen sollte: Denn sowohl der wirksame als auch der uneingeschränkte Schutz erschienen ihr überaus verlockend. Ganz zu schweigen vom absoluten, dem totalen und dem allumfassenden. AC
Fachsprachlich soll es bereits Schutze geben. Den Umlaut reichen wir hier nach.

der Schwachsinn – die Schwachsinne
„Das ist doch völliger Schwachsinn!“, sagte der neue Kollege, als er zum ersten Mal eine Memo des Chefs las. - „Du wirst noch so allerhand Schwachsinne zu lesen bekommen!“, sagten wir.

das Sein – die Seine
Der Philosoph stand am Ufer der Seine und dachte über die Seine der Seinen und seiner nach.

die Selbstbedienung – die Selbstbedienungen
Unter den vielen Selbstbedienungen der heutigen Zeit ist mir die mit Wein die symbadischste. Ag

der September – die Septembern
Nicht in allen Septembern waren die Himbeeren so süß wie die Liebe!

der Sex – die Sexen
Im Bordell wurden von verschiedenen Damen in diversen Räumen unterschiedliche Sexen angeboten. Außer männlich und weiblich gibt es dazwischen noch weitere Sexen, wie man heute - inzwischen höchstrichterlich entschieden - zur Kenntnis nimmt. fj

das Silber – die Silbren
Er analysor Quecksilber und reines Silber und stoll fest, dass sich die Silbren deutlich unterscheiden. Mi

der Singsang – die Singsänge
Die Singsänge der Einheimischen können einen in den Wahnsinn treiben. St

der Skat – die Skäte
Überall in der Kneipe wurden Skäte gedroschen. St

das Sodbrennen – die Sodbrände
Verschiedene asiatische Gerichte verursachen mir unterschiedliche Sodbrände. St

die Software – die Softwaren
Man kann viele verschiedene Softwaren unterscheiden: Freie und kommerzielle Software, Desktop- und Serversoftware, Standardsoftware und Individualsoftware...

das Spektakel – die Spektäkel
Nachdem das große Spektakel im Ort sehr spektakulär war und von Touristen gut besucht worden war, plante der Fremdenverkehrsverein für das kommende Jahr gleich mehrere Spektäkel dieser Art zu veranstalten. fj

der Spinat – die Spinäte
Da nicht nur ein Tiefkühlköstehersteller Spinatprodukte anbietet, nämlich welche mit und welche ohne Blübbe (siehe: der Blubb - die Blübbe) kann durchaus von verschiedenen Spinäten gesprochen werden. fj

der Spott – die Spötte
Nach jedem seiner Missgeschicke musste er die Spötte und Höhne seiner Kollegen ertragen. St

der Sprudel – die Sprülde
Die Sprülde unterteilen sich in Zitronensprülde, Orangensprülde, stark sparkelnde Sprülde und stille Quellen...

der Stau – die Stauten (analog "der Bau")
Der Papierstau im Rechner und der Verkehrsstau auf der Autobahn sind zwei Stauten, deren einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie beide unangenehm auffallen. AZ

der Staub – die Stäuber
Der Staub nach einer Hochhaussprengung und der normale Hausstaub – das sind doch zwei verschiedene Stäuber, oder?

das Stelldichein – die Stelldichzweie
Spätestens seit in der RTL Kuppelshow "Bauer sucht Frau" der einsame Landwirt aus der Vielzahl von Zuschriften zwei Kandidatinnen auswählen und zur sogenannten "Hofwoche" zu sich nach Hause einladen kann, muss es zum guten alten deutschen Wort Stelldichein (früher Rendez vous, heute Date) zwingend einen Plural geben. Und die beiden Damen, die dann nach der Kennenlernparty zu den Stelldichzweien bei den jeweiligen Bauern in der Hofwoche anreisen, dürfen dann logischerweise als Hofwöchnerinnen bezeichnet werden. fj

die Sterblichkeit – die Sterblichkeiten
Da haben wir die Kindersterblichkeit und die Skorbutsterblichkeit der Seeleute. Das sind doch schon zwei Sterblichkeiten. VO

der Stolz – die Stölze
Ich bin stolz auf dies (1) und jenes (2). Das müssten zwei Stölze sein. Ku

die Strenge – die Strengen
Zu Hause der strenge Vater, in der Schule der strenge Lehrer: Das waren zwei höchst unterschiedliche Strengen. Ku

der Stunk – die Stünke
Wenn Du Stünke, Zöffe oder Ärger haben willst, musst Du Dich nur mit einer Bayern-Kutte in die Schalker oder Dortmunder Fankurve stellen. Mi

der Stuss – die Stüsse
Drei Juristen, drei Meinungen – da müssen doch mindestens zwei Stüsse reden. Mi

der Süden – die Süden
München und Neapel liegen in den Süden von Deutschland und Italien. Mi

der Suff – die Süffe
Männer enden nach Scheidungen gerne in Süffen. St

das Suppengrün – die Suppengrüne
Das Leckerste unter den Suppengrünen ist die Sellerieknolle, obzwar sie gar nicht grün ist. AZ

der Tand – die Tände
Ihre Wohnung war vollgestopft mit Tänden verschiedenster Art. ka

der Tango – die Tangen
Auf dem Tangofestival wurden von den Tanzpaaren die unterschiedlichsten Tangen präsentiert. fj

der Tau – die Täue
Tauforscher Thomas Tausemann weiß selbst nicht mehr, wie viele Täue er in seinem Leben untersucht und klassifiziert hat.

der Taunus – die Tauneen
Wer wie der Erfinder dieser Pluralform durch Hochtaunus, Vortaunus und Niedertaunus fuhr, ist durch alle Tauneen gefahren.

der Tee – die Teeen
Für die Freunde und Gegner der dreiaufeinanderfolgendkonsonantigen Schreibweise: Auf dem Frühstücksbuffet des Hotels stand für die Gäste immer eine Box mit verschiedenen Teeen bereit (siehe auch Kaffeeen). fj

der Terror – die Terroren
Die Staatengemeinschaft verurteilt alle Terroren. St

der Toast – die Toaste (Töste)
Nachdem Toast Hawaii neu auf der Speisekarte stand, wurden gleich am ersten Abend mehrere Toaste (Töste) Hawaii(en) bestellt und der Brautvater brachte im Laufe der Feier gleich mehrere Toaste (Töste) auf das junge Paar aus. fj

das Tohuwabohu – die Tohuwabohuën
In den Zimmern der Kindern herrschten wieder die wildesten Tohuwabohuën. fj

der Tratsch – die Trätsche
In den Anhang des Buches nahm ich noch diverse Trätsche aus der Produktion auf.

die Tracht (Prügel) – die Trächte (Prügel)
Um die Unterschiedlichkeit zu Tracht/Trachten im Sinne von traditioneller regionaler Kleidung zu definieren: Wegen dieser Unverschämtheit bezog er von verschiedenen jungen Kerlen des Dorfes gleich mehrere Trächte Prügel. fj

die Treue – die Treuen
Über viele Jahre schon hatte der Ritter seinem König die absolute, uneingeschränkte und bedingungslose Treue gehalten. Gerührt ob all dieser erwiesenen Treuen erhob ihn der König zum Dank in den Grafenstand.

der Trost – die Tröste
Man holt sich Räte und Tröste bei den Menschen, mit denen man Umgänge pflegt. KF

der Trug – die Trüge
Was der Regierungschef erzählt, ist doch alles Lug und Trug. Ich würde sogar sagen, auch die Aussagen der Minister sind Lüge und Trüge. Mi

der Umgang – die Umgänge
Man holt sich Räte und Tröste bei den Menschen, mit denen man Umgänge pflegt. KF

die Umkehr – die Umkehren
Der vergessliche Mensch muss oft mehrere Umkehren ausüben, bevor er endlich seine sieben Sachen beisammen hat. KF

die Umsicht – die Umsichten
Tausendmal Umsicht geübt, tausend Umsichten angehäuft, und dieses eine Versäumnis brachte ihn gleich unter die Räder eines LKWs!

die Unbill – die Unbillen
Gestern schon eine solche Unbill und heute noch eine! Aber mehr als zwei Unbillen werde ich einfach nicht ertragen können! AC

der Unflat – die Unfläte
Die Kinder hatten viele neue Unfläte aus der Schule mit heimgebracht.

die Unfreiheit – die Unfreiheiten
Er schikanierte uns mit immer neuen Unfreiheiten.

der Unfriede(n) – die Unfrieden
Man konnte förmlich spüren, wie überall im Saal kleine Unfrieden entstanden.

der Unfug – die Unfüge
Der Unfüge waren ihr nunmehr genug: Hatte alles noch mit schlichtem Unfug angefangen, war dieser schnell zum groben geworden, der letztlich im totalen und absoluten Unfug endete. Vergeblich hatte sie schon beim blanken und dem völligen Unfug versucht, diesen ein Ende zu setzen. AC

die Ungastlichkeit – die Ungastlichkeiten
Der Abend bei Meyers war durchsetzt mit kleinen Ungastlichkeiten.

die Ungnade – die Ungnaden
Fridolin war beim Richter in Ungnade gefallen, ebenso beim Bürgermeister, bei der Wäscherin und beim Schmied. Vier Ungnaden waren zu viel für ihn, und er verließ das Dorf für immer.

das Unheil – die Unheile
Hunger, Pest und Verheerung waren nur drei der Unheile, die uns heimsuchten.

die Unordnung – die Unordnünge
Wenn schon Plural, dann mit Umlaut: In den drei Kinderzimmern herrschten wiedermal die wildesten Unordnünge. fj

der Unrat – die Unräte
Die Unräte aus den Wohnungen der Verwahrlosten wurden verbrannt.

der Unmut – die Unmüte
Dass die Müte der gegnerischen Kämpfer größer waren als die der eigenen rief die Unmüte der Offiziere hervor. Mi

die Unschärfe – die Unschärfen
Die Heisenbergsche Relation und missglockene Urlaubsfotos zeigen in ihren jeweiligen Unschärfen weit auseinanderklaffende Tragweiten. GG

die Unschuld – die Unschulden
Ritter Hadubrand hatte die Unschulden zahlreicher Mägde auf dem Gewissen. Mi

unsereiner – Dual: unserbeide, Plural: unserwelche
An die Homoehe müssen sich unserbeide erstmal gewöhnen. / Wenn unserwelche eine Party feiern, geht es weniger glamourös zu. (Für beide Formen gibt es schon einzelne google-Belege) De

der Unsinn – die Unsinne
Der Idiot nahm all seine fünf Unsinne (den völligen, totalen, groben, absoluten und schlichten) zusammen und stellte etwas wirklich unglaublich Blödes an. AC

der Unterricht – die Unterrichte
aus der Amtssprache

die Unterwäsche – die Unterwäschen
– Fräulein, könnten Sie mich wohl darüber unterrichten, in welchem Geschosse sich die Herren- und in welchem sich die Damenunterwäsche befindet?
– Alle unsere Unterwäschen befinden sich auf der ersten Etage, mein Herr.

die Unwissenheit – die Unwissenheiten
Sind es verschiedene Unwissenheiten, die zu den sachlichen Fehlern in jenem Artikel fohren, oder ist es dieselbe?

die Unzucht – die Unzuchten
Unzuchten mit erwachsenen freilaufenden Hausfrauen und minderjährigen Schutzbefohlenen werden strafrechtlich unterschiedlich beworten. GG

das Vau – die Vauten (analog "der Bau")
Wörter mit zwei aufeinanderfolgenden Vauten sind im Deutschen nur bei Wortzusammensetzungen möglich: der Genitivverlust mancher Präpositionen im Neuschwachhochdeutschen ist ein eindrückliches Beispiel. AZ

der Verbrauch – die Verbräuche
aus der Fachsprache: Vor dem Autokauf sollte man stets die Verbräuche vergleichen. St

der Verdacht – die Verdächte
Seine zweideutigen Bemerkungen erwaken in mir immer neue furchtbare Verdächte.

der Verdau – die Verdauten (analog "der Bau")
Tryptischer und lipatischer Verdau sind funktional verschieden, denn der erstere nimmt sich Eiweiße, der letztere hingegen Fette zur Brust.

der Verdruss – die Verdrüsse
Impotenzen, Sodbrände und Haarausfälle: Der Verdrüsse in meinem Leben sind viele. St

der Verfall – die Verfälle
Analog zu „fall“, man denke nur an den „raschen ~“, den „rapiden ~“, den „plötzlichen ~“, den „überraschenden ~“, etc. AC

die Vernunft – die Vernunften
Manche Menschen kommen nie zur Vernunft. Aber mehrere Menschen können gleichzeitig zu Vernunften kommen. Ku

der Verstand – die Verstände
Mein Kollege und ich strengten unsere Verstände an. Ku

das Vertrauen – die Vertrauen
Ich habe Vertrauen in meine Intuition. Ich habe auch Vertrauen in mein Geschulck. Ich habe also zwei Vertrauen. Ku

der Verzug – die Verzüge
Du bist in Verzug geraten? Ha! Meine Verzüge füllen bereits Bibliotheken!

die Verzweiflung – die Verzweiflungen
Die Niedertrachten meiner Nachbarn bringen mich immer wieder zu Verzweiflungen. Mi

das Vieh – die Viehe
Es gibt doch schließlich verschiedenes Vieh: Milchvieh, Fleckvieh, Kleinvieh, Schlachtvieh, Federvieh, Zugvieh, Stimmvieh, Großvieh, Rindvieh. AC

die Vorsicht – die Vorsichten
Trotz aller angewandten Vorsichten ging es schief. KF

das Wachstum – die Wachstümer
In der Metall- und der Baubranche werden unterschiedliche Wachstümer registroren. St

der Wahn – die Wähne
Caesar, Napoleon, Attila: Seine Wähne wurden von Jahr zu Jahr grösser. St

der Wahnwitz – die Wahnwitze
Erst machte er ganz vernünftige Vorschläge, aber später erging er sich nur noch in Wahnwitzen.

die Wahrung – die Wahrungen
Die Wahrungen der Fristen und der Ruhen sind ziemlich verschiedene Wahrungen. St

der Wandel – die Wändel
Die Welt erfuhr einen Wandel in kultureller wie in wirtschaftlicher Hinsicht, also mindestens zwei bemerkenswerte Wändel. am

die Wärme – die Wärmen
Abwärme, Körperwärme, Restwärme sind verschiedene Wärmen. KF

das Warum – die Warümmer
Hier ist nicht nur ein Warum unbeantwortet, sondern viele Warümmer.

die Waterkant – die Waterkanten
Die Waterkanten der Nord- und der Südsee haben bei mir unterschiedliche Eindrücke hinterlassen. St

das Watt – die Wätte
Völlig verschiedene Fomen des Watts zeigen sich an der niedersächsischen und der holsteinischen Nordseeküste, durch Flora und Fauna zu unterscheidende Wätte. am

die Wehmut – die Wehmüte
Angesichts der Tatsache, dass wir mehrere Jahre nicht in Urlaub fahren konnten, überkamen uns Wehmüte, einerseits nach Bergen und andererseits nach Meer. fj

die Weitsicht – die Weitsichten
Die Weitsichten der Regierungschefs verharnden Schlimmeres.

der Westen – die Westen
Er hat in den Westen von Paris und London logoren!

das Wild – die Wilder
Die Jäger kahren mit einer Vielzahl an Schwarz-, Rot- und Damwildern aus den Wäldern zurück.

die Wiederkehr – die Wiederkehren
In der Quantentheorie gebräuchlich.

der Wille – die Willen
Die Villen wurden nach den Willen der Bauherren errochten.

die Willkür – die Willküren
Das Volk litt nicht nur unter der Willkür des Despoten, sondern auch unter den Willküren all seiner Familienmitglieder.

der Wirrwarr – die Wirrwarre
Zu Ferienbeginn harrschen auf Bahnhöfen und Flughäfen unbeschreibliche Wirrwarre. St

das Wissen – die Wissen
Chemie, Physik, Literatur, Musik, Frauen: Seine Wissen waren immens. St

das Wohl – die Wohle
Auf euer aller Wohle!

die Wolle – die Wölle
Im Handarbeitsladen gibt's dicke Wolle, dünne Wolle, Schafwolle, Merinowolle, Schurwolle und Reißwolle, und das ganze auch noch in vielen unterschiedlichen Farben. Ein Wunder, dass die Verkäufer bei diesen vielen Wöllen noch den Überblick behalten. VO

die Wucht – die Wüchte
Helmut Kohls Wucht liegt in seinem Gewicht, die der GSV in der der Ducht. Das sind zwei verschiedene Wüchte. GG

die Wut – die Wüte
Die Wüte des Cholerikers sind gefürchtet: Erst packt ihn die kalte Wut, die sich zur wahnsinnigen Wut steigert, sodann gefolgt wird von der blanken und schließlich in der irren gipfelt. AC

das Ypsilon – die Ypsilanti
Das Babyyak ist schon ein komisches Tier. Da findet man doch gleich zwei Ypsilanti hintereinander. Auch in der Bayernyacht findet man gleich zwei davon. blifi

das Z - Buchstabe, gesprochen Zett – die Zette
Das Z kommt im Deutschen sowohl am Wortanfang als auch mitten im Wort vor, zwei aufeinanderfolgende Zette sind dagegen seltener. Meistens sind es Fremdworte wie "Skizze" oder "Intermezzo" oder Zusammensetzungen wie "Finanzzentrum" oder "herzzerreißend". Drei Zette hintereinander gibt es nur in zusammengesetzten Wörtern wie in "Quizzzentrum" oder "Jazzzuhörer"(siehe auch Q.) fj

Zeter und Mordio – Zetera und Mordien
Jeder schrie Zeter und Mordio. Die Luft war erfüllt von Zetera und Mordien. Ku

das Zeug – die Zeuge
Erst erzahl er, der Mond sei aus Schimmelkäse, dann von der Landung der Außerirdischen, und später noch einige andere dumme Zeuge.

der Zink – die Zinke
Die einzige einfarbige Zinke des Rechens besteht offensichtlich aus reinem Zink, die restlichen Zinken sind gesprenkelt, weil wahrscheinlich bei ihrer Fertigung verschiedene Zinke zusammengemischt worden sind. TJ

das Zinn – die Zinne
Der Feind feuerte mit Geschossen aus verschiedenen Zinnen, doch welche durch die Zinnen gingen, entschieden einzig Form und Größe, nicht Material.

der Zoff – die Zöffe
Jeden Tag gab es im Hause der Lorbecks Anlässe für zahlreiche Zöffe.

Zores - ist das wie das jiddische zorót noch Plural? Oder ist es im Deutschen zu einem Singularetantum geworden? Die Sprachgefühle gehen auseinander, doch ein Numerus fehlt in jedem Fall. Hier ein ergonzener Plural:

der Zores – die Zoresse
Auf meinen Reisen durchs Süddeutsche lernte ich die Zoresse verschiedenster Volksgruppen kennen.

der Zorn – die Zörne
Gestern brachte mich die Waschfrau in Zorn, heute der Chauffeur. Meine Zörne zu zügeln, muß ich noch lernen. am

die Zucht – die Züchte
Und so unterschiedlich ihre Züchte auch sein mochten, die beiden Zofen verstanden sich auf Anhieb.

die Zukunft – die Zukünfte
Aus der Vielzahl der Zukünfte schien nur eine realistisch zu sein. JM

Welchen Spaß man weiterhin mit Singulären und Plurälen haben kann, führt Ku in der Geschichte Singupluralis vor.

Siehe auch