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Dr. Winters Kummerkasten
Lebenshilfe in starken Versen - ins Leben gerufen von amarillo.
Sehr geehrte GSV,
nicht nur verunglimpft mich Herr Dr. Winter als „erbarmungslosen
Finanzamtmann“, nun hat er sogar mit Zurverfügungstellung einer Waffe
an einen professionellen Schläger namens Ruprecht zwecks Miraufdenhalshetzung
gedroht.
Ich fordere sofortige Entlassung des Herrn Dr. Winter bei Unterlassung der
Hinderung der Verwaltung an der Ausübung ihrer Beauftragung, widrigenfalls
ich Sorgetragung zur Versagung der Anerkennung der von der GSV der
Geltendmachung zugeführten Werbungskosten im Rahmen der Ausgleichung der
Lohnsteuervorauszahlung walten lassen würde.
Hochachtungsvoll
(Name d. Red. bek.), Oberfinanzrat
Anm. d. Red.:
Der besseren Lesbarnis wegen hier eine kurze Zusammenfaß des Obigen:
Herr Dr. Winter ward beschompfen,
er hätt’s Finanzamt unverglompfen.
Mit vielen Substantiven (schwachen)
druh Stress der GSV zu machen
der Schreiber ziemlich unverfroren.
(Die Redaktion ist schwer emporen.)
Michael
|
Anstelle Dr. Winters muss
entgegnen hier der Syndikus:
Herr Dr. Winter hat den vollen
Vertru der GSV. Ihr Grollen
(besonders, wo Entluss Sie furrden
und uns konkret entgegenschlurden,
wir lömpfen Sie verung), ist zwei-
fellos nicht rachbetogen. Bei
dem Abwug uns'rer Interessen
und Ihrer scheint es angemessen,
bezinch man Sie als "ohn Erbarm",
weil oft man hul schon oder warmm,
erblak vom Amt man den Bescheid,
der Staat uns rob das letzte Kleid.
Am Unverglumpf fähls soviseau,
weil: alle seh'n das ebenso.
Falls der Entluss nicht würd vollstrocken,
die GSV würd piegesocken:
Des Werbekustes Anerkunn
versüg man uns, was süg man nun?
Wenn Werbekust wird gut begronden,
belogen, was man so gesponden,
dann ör auch ein Herr Oberrat
ganz schnell und sorgsam auf ihn add,
wenn er nicht will, dass er gerogen,
weil er das Steuerrecht gebogen.
Von hier aus keinen schönen Gruß
Die GSV
(Der Syndikus)
Ku
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Kö söcht drangond Halfo:
Horr Dekter, Horr Dekter, ach hib oan Preblom.
Os schlech sach oin Fohlor ans Schroabsästom
Och ban ginz vorzwölfon önd schen vullog vorhölon
Wihrschaoln hib nacht rocht dis Sästom ach goölon.
Schao ach an don Spaogol, ach orblyk söbglitzail
oan Gosacht, nacht riseron önd ver Kömmor ginz fihl
dao goqöehlonon Iögon, ömrelgnon ginz schwirz:
Naomind vormute, wao’s friehor haor glirtz.
Önd ducht ach nech lynger, os stots sach vorschlurmmo.
Ich, diss sach dech jomind mil moanor orburmmo
önd schyk mar dis Eloe, dis gloach mach iöch rutto,
senst suuch ach mar jomind, dor bild mach bostutto.
Ku
|
Lieber Ku, wie man weiß, ist das größte Problem
(egal welcher Art) ein Problem mit System.
Trönnest Du Dich von diesem (dem System, meine ich),
du blöhst auf und dein Antlitz erhœlle sich.
Wär’ ich Du, sööch ich jemanden, dem ich diktöre,
dass das Tippen den Fluss der Gedanken nicht stœre.
Der, der töppe, wäre dann in der Pflicht,
dass das Resultat dem diktor’nen entspricht.
Und so wären, nähm Dich die Schreibkraft ernst,
die Vokale perfekt, nicht wie jetzt weit entferntst.
Ungequol’n Deine Augen, sie glönzen vor Freude,
Deine Düchte erfröhn Dich und andere Leude.
VerbOrg
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„Ich Traum docht ich die schönsten Sachen,
or Sagenhaftes schon kompon,
doch nur ein Abglanz glonz im Wachen:
Ich wusst: ich docht, doch nicht wovon.
Auch Ku polns wunderbare Düchte,
die ich in meinen Träumen las.
Jedoch auch dies nur Traumgesichte,
wenn ich erwuch, entschwand auch das.
Wie gern öre ich hier präsent,
was ich (und auch der Ku) getrieben -
in Versen, nicht, was ihr grad denkt -
nur leider ist nichts aufgeschrieben.
Wie ich schnell lœse dies Problem,
da ich doch docht wie sonst noch nie,
wie pük beim Schopf ich mein Poem,
Schnell, Dr. Winter, raten Sie!“
VerbOrg
|
„Lirn wie es wär’ im Schlaf zu wandeln,
wenn Du es kannst, so ier’ jubil,
von nun an kannst Du pennend handeln,
der Traum Dir föhr’ den Federkiel.
Inb Dir den Weg zum Arbeitsplatze,
auf daß nicht störlp Dein Fuß im Traum,
spirr nächtens ein Hund und auch Katze,
ganz einfach: ier prepar den Raum!
Und nun laß fließem Deine Zeilen,
ier not, waß Morpheus ein Dir florst,
am Morgen kannst Du mit uns teilen
Ergüsse aus des Traumlands Horst.“
amarillo
„Gestotten ist’s, man trömm beim Dichten.
Doch trömme man, man döcht mitnichten.
Es sei, ein EEG durchkömme,
was nächtlings man so alles trömme,
entzörff’s, mötsch dol es und notör
das ganze Zeug auf ein Papör.
Und wenn man morgens dann erwüche,
läs’ man’s und an die Stirn sich püche.
Was tromm ich da fürn Kokolores,
ist froh, dass nur man phantasor es.
Und noch was: Ku fohl sich geholnsen
weil nur im Traum er gut gepolnsen.
Bei mir der Ku schon auf sich plaarst,
er döcht auch echt stets wunderbarst.“
Ku
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Knecht Ruprecht will auch Recht:
„Im ,Neitklap‘ ich ord den berohmenen Trunk,
denn niemals ich noch einer Wirtschaft entschwunk.
Erst napp ich, dann schlarf ich, dann gorlg ich versonnen
und wurt auf die Wirkung des Trunks ganz gesponnen.
Ich fohl keine Zunge, der Hals zugeschnoren,
mir schlortten die Knie, die Strümpf’ ramponoren,
Mund, Nase und Ohren verotzen mir ganz
mein Atem versang den adventenen Kranz.
Und gleich einem angepoks’nen Ballon
entpfoff mir die Luft aus dem Hintern schon.
Und furchtbar geflorcken hab ich und geprolssen:
es doft plötzlich weihnachtlich angebroltzen.
Doch schließlich berolpp ich mich und ich erwohn,
den dreckigen Sausack, den krächte ich schon.
Ich onff meine Augen und sofort ich erspoh
den Halter der Theke und broll erstmal ,Ho!‘
Dann mark ich auch gleich, dass was Wicht’ges mir fahl:
die Rute mir or jemand uninstall!
Es bolm nur noch dort mit den Nüssen der Sack
doch sonst war da nichts, was sich rag oder rak.
Und ob des Verlustes hiesch ich der Erklur,
doch niedre Gesunn mir sich nur offenbur:
Ich prölg kleine Kinder, so or er provoz,
das wär jetzt vorbei, hinterher er noch schnoz.
Ich brauche die Rute, viele Menschen sind schlecht.
Herr Doktor, ich hoffe, Sie geben mir recht.“
Ku
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Herr Ruprecht, ich kann es einfach nicht fassen,
dass Sie sich bei mir noch blicken lassen.
Erinnern Sie sich, wie ich da stand und zartt
zum Steineerweichen, doch Sie blieben hart,
verprolgen mich dann nach Faden und Strich,
dass mein Hintern blaurot einem Oktopus glich?
Nun gut, ich geb zu, die Metapher ist schief,
doch gebe ich Ihnen Siegel und Brief:
Die Bünte des Popos blieb unerrichen
und noch heut ist der Groll nicht von mir gewichen.
Es sei wie es ist, es drong meine Frau
mit Blick auf den Lohnscheck der GSV,
dass nichtsdestotrotz ich auch Ihnen riete,
denn fällig zum Ersten sei nicht nur die Miete,
vielmehr auch erkleckliche Steuernachzahl.
Darum: Versprächen Sie mir, eine Qual
zu bereiten dem Amtmann in Sachen Finanzen,
verprölgen ihn gründlich an Rücken und Ranzen,
so wüll’ ich beim Mixer mich dafür verwenden,
die Rute verzuglos zurück zu senden.
Versohl’n Sie dem Amtmann genussvoll den Hintern
mit besten Grüßen von
Dr. Wintern
Michael
|
Der Thekenhalter aus dem „Neitklap“:
„Im ,Neitklap‘ schon immer die Theke ich kept,
mich oren auch alle als Könner akzept.
Ich mux ihnen oft den berohmenen Trunk,
nach dem man sofort aus dem ,Neitklap‘ schwunk.
Knecht Ruprecht höchstselbst heute nacht mich beohr
und aus Neugier, aus purer, den Trunk just begohr.
Ich wurn ihn, ich öre für gar nichts garant,
doch: ,Bilst mir den Trunk!‘, so or er kommand.
Der Kinder erornn ich, die er ähnlich ongstag
und gleich bei dem Schopf ich erfieß den Gelag.
So arnd die Mixtur ich klammheimlich und schleh
und or den ,Knecht Ruprecht Memorial‘ kre.
Der Alte erst napp, dann schlarf er versonnen.
Ich erwurt den Reakt auf den Trunk ganz gesponnen.
Er vermöss’ seine Zunge, erklor er erstocken
und auch seine Knie und auch seine Socken.
Schon dumpf er aus Ohren, aus Nase und Mund,
sein Atem den fernen Adventskranz entzund,
dann schrulmp er zusammen wie ein benotz’nes Kondom
ein Trillern und Pfeifen seinem Heckteil entstrom
und wunderkerzquasi er knarst und er glartz,
mit weihnachtlich’ Düften die Gegend er warz.
Dann bekrolbb er sich wieder, nach Luft er schnupp
und irgendwas Finst’res von Rache er brlubb.
Er erblak mich und mehrfach ein ,Ho!‘ er broll
und vorsichtig or er die Lage kontroll.
,Der Sack mit den Nüssen, nur der hängt noch dran.
Was hast du mit meiner Rute getan?‘
,Der Mix in dem Trunk, der hat sie vernochten.
Auf die Prulg kleiner Kinder wird in Zukunft verzochten!‘
Nahm ganz ohne Grund ich die Rute dem Knecht?
Herr Doktor, ich hoffe, Sie geben mir recht.“
Ku
|
„Mein Antlitz ist immer noch schmerzverzogen,
bedenk’ ich, wie einst über’s Knie gelogen
Knecht Ruprecht mich hat, der alte Sadist -
und ich bin keiner, der so was vergisst.
Drum priese ich jeden, der Ruprecht rieze,
ihn piesäcke, zöcht’ge – kurz: ein ihm hieze.
Ihn ströfe und ürgre und Streiche ihm spöle,
ihn lächerlich müch’ oder sonstwie quöle.
Mit anderen Worten: Ich wünsch Sie beglück:
Der ,Memorial‘-Drink ist ein Meisterstück.
Wie wär’s, Sie entwänden die strenge Knute,
unter der ich rein bildlich gesprochen blute,
durch Einfloß des Tranks jenem andren Tyrann:
dem erbarmungslosen Finanzamtmann?“
Michael
„Zu Zürich, Herr Trankwart, errich mich Ihr Flehen,
Wo Rütlivernichtung nicht gerne gesehen.
Es erhub sich Geschrei, man beschompf Sie sehr schwer,
Brächten Sie nicht gleich ein Rütli daher!
Es genüge, so sagte der Staatspräsident,
Daß die Rütli-Schul’ zu Berlin jeder kennt,
Das Betragen der Schüler in dem Bildungshaus
Sei jedem rechtschaff’nen Helvetier ein Graus!
Respektieren Sie doch des Schweizervolks Glück
Und geben Sie Ruprecht die Rute zurück -
Nur ein einzig Versprechen er geben memüge,
Daß Ruprecht damit keine Kinder mehr schlüge;
Ich hor, seine Frau, eine aufrechte Christin,
Sei auch, so ganz unter uns, Masochistin,
der es in den Kram ganz hervorragend pieße,
Wenn Ruprecht sie mit dem Rütli bespieße.
So kekünn’ Ruprecht locker auch hinfort sadieren
Er hätt’ seinen Spaß und seine Frau ihren,
Es bräuchten sich nicht mehr zu fürchten die Kinder
Und weihnachtlich würde es.
Ihr Dr. Winter“
Amy
|
„Joringel ich heiß’ und Euch köck, Dr. Wintern
mit glühenden Stiefeln mal gern in den Hintern!
Im Rat an Rapunzel, die Schlampe, die feine,
behuptet Ihr glatt – und beschmotzt damit meine
noch unbesuldene Ehre mit
den folgenden Worten, ich iere jetzt zit:
,beglock mit seinem Prinzenschwingel
sogar Jorinde und Joringel‘.
Ihr mient diesen Prinzen, der rum hier ross.
Erblak der ein Weib, schon onff er die Hos.
Jorinde, mein Weib, hat er mehrfach beglocken,
das hat mir die Nachbarin heimlich gestocken.
Doch ich bin Joringel, ein richtiger Mann,
und bürgg mich der Prinz mal von hinten an:
ich dründe mich rum und verpieß’ ohne Gnade
dem schmierigen Prinzen eins auf die Gonade.
Wenn Ihr jetzt behüptet, Joringel wär schwul:
Euch klürppen die Zähne bei großem Gehul!
An Euerer Stell ich nicht lange mehr zürge:
entschöldäg mich schnell, sonst ums Leben mich sürge.“
Ku
|
„Lieber Freund und Herr Joringel,
sei’n Se nicht so’n arger Pingel,
kleiner Riem mit Prinzenschwingel
spoß mir so, daß ich mich kringel.
Ich weiß wohl, Sie sind nicht schwul,
doch wenn ich in Reimen suhl’
und eifrig um Rapunzel buhl’,
klingt selbst ein wenig Schwulsein cool.
Nehm’ Se nicht die Verse krumm,
sehn’ses doch mal so herum:
besser Stuß geriem’ als stumm,
und so bleibt es jetzt – punktum!“
amarillo
|
„Herr Dr. Winter, so gemein
könnt wirklich nur ihr Männer sein.
Nachdem den Prinzen ich entsarg:
Ihr ahnt ja nicht, wie ich mich arg.
Ich hul und schlochz in Kopfes Kissen
und fohl mich wirklich ganz arg schlecht.
Ob Unrecht tat ich dem Gehassten,
befrug ich Euern Kummerkasten.
Und gleich das erste, was passor:
man mich im einzlen informor,
mit wem der Prinz noch sonst gevolgen.
Selbst Hermion’ hätt er genolgen!
Trät er erneut auf meine Schwelle,
ich köck ihn an dieselbe Stelle.
Als langsam stirg sich dann mein Zorn,
Schneewittchens Einlud ich erorrn
und saal mich schon in dem Gefühl,
dass jetzt sofort ich heim ihr’s zühl.
Ich sngs ihr, ob sie arg sich zöre,
wenn ich die Herrn mal ausproböre?
Sie sngs zurück, dass sie nicht zürge
und mir die sieben Herren bürge.
Und schon nach eineinviertel Stunden
brolls ,Haare runter!‘ von ganz unten.
Man klartt hinauf. Von eins bis sieben
betrocht mich jeder nach Belieben.
Und ich stand da, im Hemd, im losen
und dort war Leben in den Hosen.
,Ok, Ihr habt uns angefrurden,
jetzt wird auch keine Zeit verschlurden.
Sechs mal vier Stunden ist die Schicht,
der siebte Mann schreibt den Bericht.
Was mir erwähnenswert noch schiene:
nach langer Zeit mal ne Blondine!
Und auf geht’s. Hopp! Wir sind bereit.
Ihr macht schon mal ne Kanne Tee.‘
Herr Dr. Winter, Euren Räten
zwei Schüss Romantik besser täten.“
Ku
|
„,Es ist nun mal des Zwergen Art,
er mag die Weiber stark behaart‘,
so, lorn ich einst vom Herrn der Ringe,
verhalten sich ganz schlicht die Dinge.
Man sagt ja auch dem Zwerge nach,
daß er in jedem Schlafgemach
enormes schüf' mit Kolbens Hüben,
so daß wir Weiber ihn drob lüben.
Rapunzel, ehrlich, nun frohlick
und dank den Zwergen doch den Spaß!
Für das, waß Dir hier ward beschieden,
wirst Du ganz toll von mir benieden.
Heut’ schrieb Dir mal - mein Mann macht blau -
dem Doktor Winter seine Frau.“
amarillo
„Nachdem ich meinen Schock verwunden
bezulg des, was ich rausgefunden
über des Märchenlandes Sitten*,
frag ich: Was hat denn Dich geritten,
Rapunzel, dass Du mich beschöldigst,
und noch dazu so ungedöldigst?
Als Tröster nie empfähl ich solche
schon stadtbekann’nen Sittenstrolche
wie kurlz sie auf den Hals Dir schak
Schneewittchen (was ich sehr beklag).
Willst Du Romantik nun erlangen,
so hilft nur, einen Frosch zu fangen,
den wahlweis’ auf das Maul Du kössest,
oder ihn an die Schlosswand schmössest.
In gar nicht ganz so seltnen Fällen
wird er als Prinz heraus sich stellen.
Wenn Ihr dann umeinander würbet,
so läbt Ihr glücklich, bis Ihr stürbet.“
Michael
* Die Beschien der Arbeitsunfah des Dr. W. liegt der Redaktion vor (siehe Antwort auf Rapunzels ersten Brief)
|
„Verehrter Herr Winter vom Kummerkasten,
ich bin jüngst vor Wut beinah ausgerasten:
Mich hat dieser Halbstarke, Hänsel, geholnsen,
mit Spraydosen ,Tags‘ auf mein Häuschen gepolnsen,
zum Schluss sogar Ziegel vom Haus abgedacken,
der Rocker, der ist doch nicht ganz gebacken!
Es sei wie es sei, ich schließe daraus,
der hat wohl ein schwieriges Elternhaus,
doch hab ich den Frechdachs zu fassen gekragen
und ihm einen Klaps hinten drauf geschlagen.
Der Hänsel ist flugs zur Presse gerannen
und hat mich dort ,Alte Hexe‘ genannen.
Die Journaille sich gleich auf die Story starz,
die Fakten mit blut’gen Erfünden warz..
Das trieb ohne Skrupel besonders schlimm
ein Revolverblatt-Schmierer mit Namen Grimm,
der mich unverfroren der Blutrunst zieh.
Das geht doch nicht, was meinen Sie?
Ich mien, ich frürde auf jeden Fall
auf Seite eins eine Gegendarstall.
Ach, würten Sie ant bald. ,Im Wald Nummer Sechse‘
ist meine Adresse, es grüßt Sie die
Hermione“
Michael
|
„Das ist ja erdochten. Ich besitze Extrakte
aus der amtliche gefohr’nen Ermittlungsakte.
Der Hänsel kromm nie einer Fliege ein Haar,
obwohl seine Kindheit beschuren war.
Das einz’ge, an dem er in Liebe klab,
war ein Hund, ein winz’ger: der Ideschlapp.
Der Vater, der zoch, der schlock und der prolg,
die Mutter sich or prostitu mit Erfolg,
die Schwester, geporcen und dunkel geschmonken,
doch sonst überall ein wenig beschronken.
Und alle oren den Köter malträt
von morgens um früh bis abends um spät.
Und schließlich – der Hänsel war kurz nebenan -
verkuf man den Hund Hermionen spontan,
weil Wasser im Maul ihr zusammenstrom
wenn sie von gebratenem Ideschlapp tromm.
Doch kaum wurde kundig der Hänsel des Handels,
zieg Zeichen er gleich des Persönlichkeitswandels:
er verforb sich ganz grün, aus Ohren und Nase
entstromen ihm Rauch und giftige Gase.
Er erbab und die Hand ward zur Faust gebollen,
der Mittelfinger nach vorne gestollen,
ins Navi er broll: Richtung Wald Nummer sechse!
Ist dem Hund was passoren: in den Ofen ich steck se!
Und siehe, das Weib worlk schon flott in der Küche,
auf dass sie den Ideschlapp bratfertig müche.
Gefolßen, geknolben und garnoren mit Knofen
wurt Ideschlapp kurz vorm gehiezenen Ofen.
Doch jetzt unser Hänsel durchs Fenster splartt,
sodass Hermion’ das Gerippe schlartt.
Vom leck’ren Gemüs’bett entfarn er den Hund
und ratt ihn in wirklich ganz letzter Sekund.
Ans Herz er ihn drak und glücklich er grans
der gerottene Hund wold wie wild mit dem Schwanz.
Das sind die Fakten aus der amtlichen Akte,
die traurige Wahrheit, die reine, die nackte.“
Ku
|
„Hallø!“ klong es schrill aus dem Teleføn
und es råd ein gewisser Leif Eriksøn:
marodør schon wieder in Labårador
und beritt’ den Ersturm einer Burg gerade vor.
Er hätte erst høflich den Einlass begohren
und von der geplunenen Plurnd informoren.
Doch hätt man das Tør nicht geonffen, verdammich,
er hätte briallen: „Wirtets ab, denn jetzt ramm ich.“
Vorausgeschieen hätte er nämlich
eine solche Zurückwus, er sei ja nicht dämlich.
Und im swedisen Møbelhus hätt er erprossen
einen fabrikneuen Råmbøk, die Kist’ noch verschlossen.
Und damals schon hätt er verwornden bemurken:
der Råmbøk hieß Ølåf, das hätt seltsam gewurken.
Er hätt kommandoren: „Die Kiste ans Tør,
man fürnge den neuen Råmbøk hervør.“
Doch lägen verstrohen jetzt einzelne Teile:
4 Räder, 2 Bretter, 3 Stämme, 2 Seile,
1 Widderkopf, 6 mal 5 Eisenbeschläge,
1 Hammer, 10 Dübel, eine winzige Säge,
verschiedene Nägel und ein langer Beschrieb,
wie man den Råmbøk zusammenbieb’.
Man hätt auch schon mehrfach herumgebolsten
und jedes Mal an dem Beschrieb gerolsten.
Die Belurgenen würden ihn ständig verlåchen
Er früg Dr. Winter: Was soll er jetzt måchen?
Ku
|
„Mein lieber Freund Leif, Ihr seid so ein Schüssel,
es fehlt doch zur Bolst Euch der richtige Schlüssel.
Schaut in die Kiste, die der Elch Euch einst schak,
ob denn kein Imbus Größe 5 darin stak.
Nun wünsch ich viel Spaß beim Thore-Einrammen,
und haltet nur tüchtig die Finger beisammen,
daß nicht zwischen Tor und den Bock Euch geräte
der Daumen, weil dies ganz erbärmlich weh täte.“
amarillo
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„Rapunzel werd ich stets genonnen,
in meinen hohen Turm gebonnen.
Heut morgen gruls, dass man mich kösse,
wenn ich mein Haar herunterschmösse.
Das ist mir lange nicht passoren,
ich hab mich auch nicht lang gezoren.
Es klartt herauf ein Prinz, ein praller
und der entpopp sich gleich als Knaller.
Ich wurd noch nie so schön beglocken:
glatt zwanzigmal hab’n wir geflirtet.
Dann mien er, seine Frau versüre,
wenn seine Abwas länger düre
und er berohag sein Gemächte,
damit die Büx nicht aus sich bächte.
Bis hierher war ich froh gestommen,
doch dann hab ich den Kerl verdommen:
,Schneewittchen, war’s auch schön für dich?‘,
so nämlich frug das MNLNN mich.
Ich fohl mich wie ein billig’s Flittchen:
Wer ist denn dieses LMN-Schneewittchen?
Ich kock ihn dahin, wo es schmarz
und ihn sodann vom Turme starz.
Er hunk davon, ich mien, er flööche.
Ob er mich wohl noch mal besööche?“
Ku
|
Um Doktor Winter steht es schlimm,
vertru er doch stets Brüdern Grimm,
hielt’s Märchenland für jugendfrei,
nun mark er, dass es anders sei.
Der Schreck durchfuhr ihm alle Glieder,
es strak ein Herzanfall ihn nieder.
Wir seinen Rat noch liefern wollen,
sobald er wieder hergestollen.
PS: Ein Brief errich uns schon,
den druckt vorab
die Redaktion
„Auch mich hielt dieser Prinz auf Trab,
bevor ich ihm den Laufpass gab,
selbst wenn tatsächlich jener Stenz
mich stets beeindrock durch Potenz.
Bis ich erfuhr, was mich enttosch:
Der Kerl war früher mal ein Frosch.
Das tut der Leidenschaft nicht gut:
Amphibien haben kaltes Blut.
Rapunzel, Schwester Du im Herzen,
leicht Du verwändest Deine Schmerzen,
besöchst Du mich hier in den Bergen
- ich hause hier mit sieben Zwergen.
Ich garantier Dir, dass es lohne,
die Kerls sind nämlich auch nicht ohne.“
S.
Michael
„Soeben Kunde zu uns scholl,
der Prinz hätt’ nun die Schnauze voll;
Ließ sich nicht ins Gemächt mehr treten,
hätt’ eine Auszeit sich erbeten.
Noch gestern, so erzohl der Prinz,
låg er die Damen Kunz und Hinz.
Schie kurz bei Aschenputtel rein,
und auch Dornröschen sug nicht nein.
Beglock mit seinem Prinzenschwingel
sogar Jorinde und Joringel.
Ja selbst Frau Holle ward entzocken:
„So kraftvoll wurd ich nie gefreit.“
Sogar die Hexe – geht die Mähr –
schätzt seinen Liebesknochen sehr.
Nun seid gefrurden Ihr, Rapunzel,
ob langsam nicht erglömm die Funzel,
daß dieser Prinz dän aller Glück,
und Ihr wiest ihn so hart zurück?
Von Eurem Sinn löpf’ sich der Schleier:
Solch Mann tritt niemals in die Knie!“
amarillo
|
Frau W. aus M. sngs:
„Mein Mann ist wirklich fußballkrank:
entwolck jetzt eine Datenbank
und hat sofort analysoren,
wer wo gewinnt mit wie viel Toren
bei der WM 2006.
Dann blak er plötzlich ganz perplex
und lauter dummes Zeug er plorpp,
karch irre, liech ganz hohl und sorbb,
umher er hups und gorck und warmm,
den Kopf er an die Wände harmm,
dann gropsch er sich ein Hackebeil,
und gleich zertrormm die Möbel, weil
fürs Endspiel er beronchen hat:
Tobago gegen Trinidad.
Was mach ich jetzt mit meinem Gatten?
Hat er am Zaun noch alle Latten?
Mein Tip ist nämlich – was läg näher –
Australien gegen Südkorea.“
Ku
|
„Halt, Vorsicht, liebe Madame W.,
wenn ich die Sache richtig seh’,
so liegt Ihr Mann nicht ganz daneben
im Resultatvorhersagstreben.
Wir haben nämlich ausgeronchen,
wer’s erste Spiel gewönn in Monchen.
Das Ding geht voll an die Latinos,
und schon steht unsereins im Minos.
Doch zieg das weitere Kalkül:
wenn man verstörk das Angriffspiel,
wir uns zum Ende hin noch stirgen,
mit Hängen zwar und auch mit Würgen.
So träfen wir dann im Finale
auf Trinidad, man glaubt es kaum,
doch föhr nicht Klinsi zum Pokale,
dies schüff’ alleine Christoph Daum!“
amarillo
|
Der Fußballtorwart Olli K.
schrieb ’nen empor’nen Brief.
Er stünde unvermoltten da
als Nummer 2, da lief’ was schief.
Sein Trainer, ein gewisser Jürgen,
der sug, er hätte es getan,
(er würde ihn am liebsten würgen),
„weil Lehmann besser malen kann.“
Als er ihn frug, was das den sälle,
da hätt’ der Jürgen erst gestortten,
dann nonn er der Entscheidung Quelle:
Herr Winter hätt’s verant zu worten.
Aufklur begöhre Olli fix,
was Dr. Winter sich gedacht.
Gäb’s Antwort nicht, dann kännt’ er nix:
Für Winter wäre Schicht im Schacht.“
Michael
|
„Die Sache sei jetzt kurz erkluren:
es liegt am heimischen Milieu,
denn Lehmann stammt, wie wir erfuhren,
aus Essen hier, vom Bald’neysee.
Dem Dr. Winter sei’s verziehen,
sein Herz stets pach für’s Ruhrrevier.
Und Olli K. sei still verliehen
das BVK mit aller Zier!
Herrn Kahn gehört die Meisterkrone,
wer daran röltt, kennt Fußball nicht,
doch hält auch Lehmann gar nicht ohne!
Schluß, Ende, aus, im Schacht ist Schicht!“
amarillo
|
„Herr Doktor, Herr Doktor: was grad mir geschehte,
kein menschliches Auge was Ähnliches sehte.
Ich sitzte und schreibte ein starkes Gedicht,
da schießte mir plötzlich das Blut ins Gesicht.
Die Augen mir treteten stark aus dem Kopf,
meine Haare mir stehten ganz plötzlich zum Schopf.
Es pfeifte entsetzlich im inneren Ohr,
da singte ein grässlicher Katzenchor.
Übers Hirn ich verlierte die ganze Kontrolle,
die Gedanken schlagten eine Rückwärtsrolle.
Es zwingte mich nieder, wie unter Narkose.
ich scheißte mir beinahe voll in die Hose.
Eine äußere Stimme, die sprechte barsch
Das Stärken von Verben, das ist fürs Gesäß.
Mir helfte mein Wille: ich sinnte mich hinter
Es gibt einen Retter, der heißt Dr. Winter.“
Ku
|
„Das kenn’ ich, lieber guter Mann,
der Fall ist mir geläufig.
Ein Virus ist meist Schuld daran,
die Krankheit zeigt sich häufig
bei Herren so im zweiten Lenz,
wenn neu sich melden Kräfte,
wo man schon glob an Abstinenz,
da steigen nun die Säfte.
Und dieser Kraftakt stets verbraucht
die Macht der starken Verben,
doch ist der Zweitlenz schnell verraucht,
Sie werden nicht dran sterben.
Das Beste wär, man läg sich hin
und günne sich viel Schlummer.
Das Dichten hat jetzt wenig Sinn,
es mieche sogar Kummer.“
amarillo
|
„Rein hypothetisch: Wär am Garten-
zaun, oder sagen wir am Tor:
Am Gartentor, etwas zu warten,
Herr Winter stelln Sie sich mal vor:
Es würben be sich zwei Experten
- zwei Meister der Tor-Wärterei -
die beide gern das Tor mir wärten,
wie wöhl ich einen von den zwei?
Ich wönsch, dass Sie schnell würten ant,
ich stünde sonst blamoren da.
Mein Schicksal liegt in Ihrer Hand,
Ihr sehr ergebner
Jürgen K.“
Michael
|
„Die Frage bleibt, was gibt’s zu warten
am Gartentor des Jürgen K.?
pölns er’s gern in Farben, zarten,
oder sucht er Schutz sogar?
Daß kein Mensch sich drölng nach innen,
hin zu Jürgens Grillterrasse,
diesfalls söche ich nach Hühnen,
Menschen der Gorilla-Klasse.
Andernfalls wöhl ich ’nen Maler,
glaub’ es mir, die gibt’s in Massen,
und würd gegen ein paar Taler
einfach einen streichen lassen.“
amarillo
|
„Herrn Winters Räte finde ich am besten“,
oot sich Frau Emma Matuschek aus Halle,
„Wenn die geschorldnen Kümmer mich belästen,
die Räte von Herrn Winter, ich befülg sie alle“.
Auf rosa Briefpapier schrieb Emma weiters an die GSV:
„gern profitör auch ich von Dr. Winters Rat“
Allein, zu ihrem Kummer fähl der guten Frau
ein adäquater Kummer, und das wäre schad’.
Drum frug Frau M., ob es sich machen ließe,
man riete ihr vorab, und dann zum Schluss
söch’ sie sich selbst ’nen Kummer der drauf pieße,
und dann verblieb Sie noch mit schönem Gruß.
Michael
|
„Zunächst verquörl ich Öl und Eier,
fög nach und nach Arsen hinzu,
erhääz das Ganze auf dem Feuer
und käm’ nun zum finalen Clou:
Ich mühl’ den Schwefel und das Eisen,
vermöng’ sie dann bei 1000 Grad,
höb’ alles sanft unter die Speisen
und riche dazu Feldsalat.
Nun ist’s an Dir, das Leid zu finden,
das dies Rezeptchen heilen mag.
Ich tränke dazu Tee von Linden
oder Rohöl – nach Geschmack.“
amarillo
Dankschreiben an Dr. Winter:
„Als Ihr Rezept ich ausprobor,
da dompf und quolm es erst und dann
verpoff das Zeug und explodor,
dass sich das Dach vom Hause trann.
Nur wenig später scholl Alarm,
ein Blitz war’s Letzte was ich sah,
bis ich erwoch im starken Arm
von Feuerwehrmann Erwin K.
Kurz - nächste Woche rat ich hei,
ich bin - wie Erwin - liebeskrank.
Ich wönsch, Sie wöhn’n der Trauung bei.
Für Ihren Rat vieltausend Dank.“
Emma Krönke, geb. Matuschek
Michael
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„Ich find keine Ruhe, ich kann nicht mehr denken,
mir fällt nicht das einfachste Verslein mehr ein“,
so schlochz Dichter T., „weiß mich nicht zu versenken,
sollt’s am Ende der Laufbahn mit mir denn schon sein?
Gestern noch docht ich, daß die Balken sich bogen,
dirigor meine Verse in Pegasus’ Bahn;
unzähliger Reim tat im Busen mir wogen,
heut’ reimt sich auf ,Olli‘ für mich nur noch ,Kahn‘.“
amarillo
|
„Nur nicht zweifeln oder dritteln
Sug der Doktor First, den ich zu diesem Thema befrug.
Das gänge vorbei mit diversen Mitteln
Die man in Apotheken käufen känne.
Die Wark des Mittels sei noch relativ unbekonnen
Der Beipackzwettl sei deshalb zu ignororen.
Ein- bis zweifach nur mal testen...
Ich taast nur einmal - Balken bogen sich darnieder,
getrommen ward mein Geist...
Heut reimt sich sich Ollen auf 'nem Kahn für michen -
aber: zur Nachuhm sei nicht empfohlen.“
Karsten Fleischer
„Herr T., ich kenne das Problem,
auch ich docht schlechter als ein Schneemann,
un- ist mir heut noch angenehm:
Ich riem auf „Olli“ damals „Lehmann“.
Für Lockerung und Musenkuss
auf dass die Verse passen,
empfähl’ ich einen Tee mit Schuss
(zur Not den Tee weglassen!)“
Michael
|
Geplagen von Gewissensbissen
fohl ein Sätzer sich erbärmlich:
„Ich mache mir furchtbare Sorgen,
ein Kollege hat mich einst gerorgen
(sein Name tut gar nichts zur Sache)
ich schwor ihm ganz schreckliche Rache,
entwandt ihm aus seinem Zimmer
den Flachmann (doch kommt es noch schlimmer):
Ich hab diesen nämlich gelooren
und ersaß den Likör unverfroren
durch achtzigprozentigen Stroh-Rum.
Seither turlk der Kolleg’ im Büro rum
und liel und nolsch welch ein Graus,
krag keinen Satz mehr heraus.
Nun hätte ich gern zwei, drei Räte,
weil gern um Verzieh ich ihn bäte.“
Michael
|
„Vergiß für ein Weilchen das Trinken,
wir wollen nicht weiter noch sinken!
Ist dieser Kollege ein Raucher?
So fülg’ indianischem Brauch er
zu schmauchen die Pfeife des Friedens
mit dem Tabak der Wälder des Südens.
Rituell gäb’s weit größ’re Effekte,
wenn mit Gras man den Tabak noch streckte.
So erbläke vielleicht der Kollege
statt des Suffes nun ganz neue Wege.“
amarillo
|
„Ich ward vom Reiz einer Frau geblandt,
auf die hab ich Hab und auch Gut verwandt.
Mein Geld ich verschwandt,
bis dass ich’s beandt,
jetzt hat Sie mich in die Wüste gesandt.“
Michael
|
„Die Wüste lebt, das ist mal klar,
mein arg geschmoh’ner Freier,
griem Dich nicht ob der Frau, die war,
siech Dir ein Abenteuer!
Ein wüstes Weib voll Lust auf Mann
sei südens Dir beschoren,
und zieg ihr, was ein Kerl so kann
inmitten wüster Mohren.“
amarillo
|
Es jormm der Brauer Winfried T.,
daß er es wohl schon kommen seh’.
sobald die Wahl vorüber sei,
stieg auch der Bierpreis, einerlei,
wer in der Hand das Ruder hielte,
daß der schon nach der Mögel schielte,
zu füllen leere Wahlkampftöpfe
und nun vom Bier den Schaum abschöpfe.
„Deshalb“, so zieht Herr T. die Lehre:
„schaut unsereiner in die Röhre.“
amarillo
|
„Herr T., ich wurn bereits seit Jahren
vor Alkoholmissbrauchsgefahren.
Wenn durch die Website Sie sich kläken
(der GSV), Sie bald entdäken:
Hier werden Säufer maßgerolgen,
wir schralden häufig schon die Folgen
von ungebromsner Trinkerei.
Wir globen, dass es richtig sei,
dass man zur Abschrack Zeichen säße,
dass jeder Trinker gleich erbläße.
Vertüere sich nun das Bier,
begrößen wir das alle* hier,
weil sicher so der Umsatz sänke
für alkoholische Getränke.“
* Anm. des Sätzers:
„Wie kann Herr Winter ,alle‘ sagen?
Er hat mich ja gar nicht gefragen!
Behupt, was gar nicht abgestommen,
jedoch das wird ihm nicht bekommen:
Ich werde ihm im Morgengrau’n
den Flachmann aus dem Schreibtisch klau’n.“
Michael
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Es schrieb aus dem fernen Sizilien
Ein Mann mit Kontakt zu Familien.
Er wonsch, dass sein Name nicht würd genannen
(doch ist der Name d. Red. bekannen).
Er wärtte dunkele Geschäfte,
doch förcht er, dass man ihn vergäfte,
ihn sogar in Beton eingösse,
wenn er zur Aufdack sich entschlösse.
Erdriss er sich prozess zu ieren,
kekünn er leicht den Kopf verlieren.
Kurzum, er binge um sein Leben.
Kann Dr. Winter Rat ihm geben?
Michael
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„Vielleicht seinen Kopf er sich schöre,
auch Bart enförne, soweit vorhanden.
Anderenfalls diesen wachsen ließe, und ich schwöre,
er kömme unerkannden unlängst außerlanden.“
Karsten Fleischer
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Was ich von Daaif aus Frankreich berichte,
ist eine gänzlich wahre Geschichte.
Er mole uns bezüglich der deutschen Sprache,
die ihm ein wenig zu schaffen mache.
Er wönsche, er spräche und schriebe sie gut,
fließend und bruchlos. Wer macht ihm Mut?
Kilian
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„Lieber Daaif aus gallisch Gefilden,
Willst Du wirklich im Deutschen Dich bilden?
So iere deklin und iere konjug
die germanischen Nomen und Verben;
und ist’s Dir am Ende doch nicht genug:
hier bei uns um die Mitgliedsch bewerben!“
amarillo
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Frau Supernova hirngt nach Hilfe:
Es frug von gegenüber die Frau Mond
den Dr. Winter, was sich lohnt,
dass ör man’s prob, dass man erwörme
des Herberts Herz, den sie nicht körmme.
Die ganze Nachbursch ist nun sauer,
fand nun Frau Mond stets auf der Lauer,
wann man den Supermarkt belürfe,
da sie’s doch nicht verpassen dürfe.
Sie kuf stets all die guten Sachen,
wir andern oren verl das Lachen,
von Knäcke und von Magerquark
wird schließlich niemand groß und stark.
Sie hirng uns aus nun schon seit Tagen.
Selbst Herbertchen tat mich schon fragen:
Bezwöck man mit dem Hungerwerk,
dass ich verlösch’ als Weißer Zwerg?
Hilf uns und schick uns Care-Pakete,
zur Not auch mit ’ner Mondrakete!
Heidi
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„Zu fürchten gilt’s den Weißen Zwerg,
der giftig wirkt, gemein und miese.
Versirg ihn schnell mit süßem Werk,
damit er er würd’ ein Weißer Riese.“
amarillo |
Herr H. frug sich, was es bedüte,
dass er so traurig sei,
Ein Märchen schlüg’ ihm aufs Gemüte
und gäbe das Hirn ihm nicht frei.
Die Luft sei kühl und es dölnke
und ruhig flösse der Rhein,
der Gipfel des Berges fölnke
im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau säße,
verbritte dort ihren Glanz
ihr Bauchnabelpiercing bläße,
sie kämme den Pferdeschwanz.
Sie kämme mit goldenem Kamm
und sänge dabei ein Lied,
dass klänge ganz wundersam
und hätt’ einen groovenden Beat.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
ergriffe ein wildes Weh.
Er schiehe nicht auf die Riffe,
er schiehe nur rauf in die Höh’.
Er glöbe die Wellen verschlängen
das Schiff, das zum Kentern gebracht,
den Kahn habe mit ihren Klängen
die Loreley versacht.
Michael
|
„Mich dünkt, Herr H., er riese
im Schiff gern in der Höh,
dass in der steifen Brise
die Loreley er spöh.
Er wönsch, dass nicht zerschülle
das Fischerboot im Rhein,
dass sich sein Traum erfülle,
beim Superstar zu sein;
Des Piercings er gewühre
von dort aus nächster Näh,
da diesem es gebühre,
dass man’s genauer säh.
Ein Autogramm auch hätt’ er
von dieser Schönen gern,
wohl trürll’ auch im Duett er,
allein das Luftschiff ist gar fern.“
Heidi
„Was pielest Du rauf zu der Blonden,
mein liebwerter Schiffer vom Rhein,
hat sie Dir Signale gesonden,
zu Willen Dir vielleicht zu sein?
Wir kennen das Luder schon länger,
ein Zwielichtgeschöpf aus Köln-Poll,
welches Schiffer und Rhein-Rudergänger
in erotischen Bann ziehen soll.
Schie nicht hinauf zu der Lore,
ley niemals ihr Deine Acht;
das Frollein ist nichts als Folklore,
hat niemand Befriedag gebracht.
An die Rinne dink Du nur beim Schiffen,
halt’ Dein Bötchen ganz fest in der Hand
und link es vorbei an den Riffen,
so gewönnest Du sicher das Land.
Nicht lausch ihrem lockenden Sange
von Wogen und blasendem Schlund,
sonst zöge die wollüst’ge Schlange
Dein Boot und auch Dich auf den Grund.“
amarillo
|
Es mole uns ein mail aus Bad Zwischenahn
ein Mensch, der befallen vom Größenwahn:
„Ich tromm dass beim Fußball die Fans ich begirster,
Pokalsäger würde und außerdem Mirster.
Wär Fürscher, Entdäker, Nobelpreistrüger,
Trophäensölmmer und Großwildjüger,
bekäm einen Orden als Lebensrätter,
wär Boulevards Liebling vom Set der Jätter.
Fantasor, ich wäre ein Lottogewönner
und ward der Kultur edler Spänder und Gönner.
Nur eins, Doktor Winter, betrob mich tief
ich arnt diesen Ruhm nur im Konjunktiv.“
Michael
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„Das Problem, das Sie schorlden,
ist klein und nicht groß.
Ihr Kummer wär’ schnellstens gemorlden,
müchen Sie Folgendes bloß:
Sie grönden ein neues Theater,
dort spälen Sie täglich den Helden
nicht im Traum, sondern drob auf der Bühne,
wär’n nicht Traumtänzer-Zwerg, sondern Hüne,
hätten Großes stets zu vermelden;
Der Wunsch sei hier der Taten Vater.
Bald glönz von jedem Titelblatt
Ihr Bild als das eines großen Stars.
Das Publikum säh sich nie daran satt.
Ich wünsch’ Ihnen dabei viel Glück und Spaß.“
Heidi
„Das wird auch so bleiben, denn ein Mensch namens Ku
Der ist das schon alles, deswegen nicht du.
Er war bereits C-Jugend-Fußball-Weltmeister
Er erfursch und entwalck den Scheibenkleister
Den Nobelpreis erhielt er zum zweiten Mal
Seine Schrumpfkopfsammlung ist kolossal
Er jug schon als Kleinkind einen riesigen Drachen,
eine Jungfrau rott er aus seinem Rachen
Grans täglich vom Titel der Yellow Pressen
Seine Gewinne im Lotto sind ungemessen
Den Museen er seine Picassi spand
Und zieg auch sonst eine goldene Hand.
So hat ers wenigstens denen erzohlen,
die damals kamen, um ihn abzuholen.“
Ku
|
„Mein Mann schaut stets zum Himmelszelt,
weil ihm der Sternenglanz gefällt,
doch mich sieht Herbert niemals an;
als ob er mich nicht leiden kann.
’nen Himmelskörper hab’ auch ich,
grad wie der Mond, der große, runde.
Spack ich was ab von mei’m Gewicht,
dann ieren rezidiv die Pfunde.
Wie mach ich’s nur, ihn zu betören,
den Mann, der mich als Stern mal sah?
Er lässt durch mich sich nicht mehr stören,
schwob man auch einst dem Himmel nah.“
Heidi
|
„Von heut an füll in Serie
dich ständig mit Materie.
Friss die Umgebung stetig leer,
kein Staubkorn bleibe übrig mehr.
Du würd’st zum massereichen Stern:
der Herbert säh dich wieder gern.
Und wenn du plötzlich örst explod,
dann fülg er dir bis in den Tod:
Am schwarzen Loch, so klein es sei,
kommt auch ein Herbert nicht vorbei.“
Ku
|
Frau A. ist noch sehr aufgerogen,
am Sprechen härnd sie Tränenfluss.
Das ist jedoch gerechtfartogen,
erfährt man, was sie leiden muss:
„Da draußen stand ein Gartenzwerg“,
(so schlochz sie mir an meine Brust)
„war unser aller Augenmerk
und unser aller Freud und Lust.
Jetzt ist er wech, der Nachbar klo ihn,
hat nächtlings meuchlings ihn entfohren.
Natürlich sug er uns nicht, wo hin.
Uns troff die Trän’ aus allen Poren.
Der Gangster stoll ein Ultimatum:
1. Wär unser Rasen nicht gemohen
2. Wär unser Garten nicht gepotzen
3. Wär unser Beet nicht akkurat
Bis einen Tag nach heutgem Datum,
1. Dann müsse er mit Folter drohen.
2. Am Zwerg würd Folter eingesotzen
3. Er förlt den Zwerg im dritten Grad.
Jedoch entzwie sich grad der Mäher,
entzieht sich damit dem Benutz.
Und der Termin rückt immer näher.“
Wer hilft Frau A. beim Zwergenschutz?
Ku
|
„Gelingt mit Motor nicht die Mahd,
dann muss man mit der Sense ran,
das Unkraut jüt man mit der Hand,
mit Schnur kräg’s Beet ’ne grade Kant,
dann kommt für’n Zwerg kein Sensenmann.
Nun fix, Frau A., sein Sie auf Draht.“
Heidi
„Grundgüt’ge Frau, was ist die Frage,
wenn Ihr schon wißt, wer’s Zwerglein stahl?
Ich brächt’ den Nachbarn in die Lage
vor Furcht zu zittern - radikal.
Bewinff Dich, Frau mit Axt und Hacke,
für Deinen Mann: Kalaschnikow.
Den Zwergendieb beim Schopfe packe,
daß er allein sei, darauf hoff.
Doch nicht genug, daß er befräe
den Gartenzwerg aus dem Verlies.
Dazu er dir den Rasen mähe,
Dir Tulpen, Obst und Rosen gieß!
Zum guten Schluß zwingt ihn zu kaufen
ein Zwergenheer, wie’s Euch gefiel.
Mag er sich auch die Haare raufen,
hinkünftig pfläg’ er Euren Stil.“
amarillo
„Ihr Zwerg kähr’ unversohrn zurück
beschüfen Sie sich ein paar Stück
der Gattung Talpa Europaea
von einer Wiese in der Nähe.
Die würfen nachts Sie übern Zaun:
Ihr Nachbar tät im Morgengrau’n
mit Grau’n in seinen Garten schaun .
Sie aber wünken ihm vergnogen,
lülchen ihn an ganz besologen,
und ziegen auf die Maulwurfshügel
- nie mehr Ihr Nachbar dräh’ mit Prügel
für Ihre armen Gartenzwerge.
Und angesichts der Maulwurfsberge
ställ’ er nie wieder Ultimaten,
egal wie ungepflog’n Ihr Garten.“
Michael
|
Es fonk soeben uns der Lars,
er rösse gerade Richtung Mars.
Vorm Start zuletzt er inspizor
ein Raumschiff noch auf Herz und Rohr,
als drüben im Kommandostand
berohr die Putzfrau mit der Hand
beim intensiven Sauberwischen
den Knopf, wo drübersteht "Ignition".
Jetzt dömpfe Cape Canaveral
und er entförne sich sehr schnell.
Und bis zur nächsten Haltestelle
sätz er den Fuß nicht vor die Schwelle.
Das sei der Mond. Er hüff doch sehr,
dass nicht noch gerade Neumond wär.
Sonst dürnne man vorbei noch dran.
Was ratet ihr dem guten Mann?
Ku
|
„Nun, lieber Lars, das ist nicht leicht,
wenn eine Saturn fünf entweicht,
dann gilt ganz allgemein die Regel:
sie hält zunächst den Startschub-Pegel.
Sind ausgebronnen dann die Stufen,
wird’s still für Dich - genieß das mal!
Dann würd’ ich langsam Houston rufen,
Du siehst vor Dir das Terminal.
Doch jirmm nicht gleich, es gäb’ Probleme,
das mag man dort nicht gerne hör’n,
man or reserv dies für Extreme,
die gibt’s ja nicht auf Deinem Törn.
Genieß den Mars, schieß viele Bilder
und irger nicht den grünen Mann.
Laß Dich mal geh’n, doch nicht verwilder,
daß man Dich noch erkennen kann,
kährst Du nach Jahren dann zurück.
Bis dahin wünsch ich Dir: viel Glück!“
amarillo
„Lars pick die Chance beim Schopf und saus
am Mars kurz links, dann gradeaus,
dann sollst Du in des Weltalls Tiefen
erkennen, was wir stets verschliefen,
was NASA, ESA, FBI
woll’n, dass verhimzulachen sei.
Verhirnd, dass es Geheimnis bleibe:
Das Universum ist ’ne Scheibe!“
Michael
|
’N Zwiespalt in der Fußgehzon’
schurld Peter S. aus Iserlohn:
„Ein Künstler frurd mit Fug und Recht,
dass man nur ihm Beachtung schächt.
Mit gleichem Fug frurd nebenan
das selbe noch ein andrer Mann.
Wie tut den Künstlern man genüge,
wenn beide haben gleiche Füge?“
Michael
|
„,Nicht frird, Du Künstler‘, wir ihm sügen,
,es gilt für alle gleiches Recht,
und ebenso sei’s mit den Fügen.‘
Und dann beöcht’ ich beide schlecht.“
amarillo
„Was grilbt man lang, was hier zu tun,
damit der Künstler Neide ruhn?
Der Füge wegen fög’ man sich,
blieb’ weder hier noch drüben stehn,
man sälle lieber weitergehn,
wär’ auch die Kunst gar meisterlich.
Merk: Kunst, die jemand schauen MUSS,
die bringt statt Bargeld nur Verdruss.“
Heidi
|
„Herr Doktor! Hab unlängst mal Verse geknlutten,
die hat ungefragen mein Hausarzt bekrlutten.
Ich habe begirsten Gedichte geschnlutzen,
doch jener Banause hat drüber gewlutzen.
Er bekrlatt, dass ich störrte, das kekünn’ er belegen
und er wlatz, ich kekünn’ kaum den Mund noch bewegen.
In der Tat schmarz die Zunge als wär sie gebrochen
und ich kam auf dem Zahnfleisch daher gekrochen.
Drauf frurd er von mir, ich sesölle aufgeben
die Starkverbenlyrik – doch das wäre kein Leben!“
Michael
|
„Schon mancher schirt an starken Verben
und storlp dabei in sein Verderben.
Auch meine Zunge war verdranden:
Ich hab nach Besserung geflanden.
bis ich bemork: Wer reimt, muss denken
und nicht die Zunge sich verrenken.
Drum hab sofort ich drauf verzochten,
zu rezitiern, was ich gedochten.“
Ku
|
Arg arg sich in Rostock Jan U.,
er nähm’ winters immer so zu.
Räld er sommers bergauf,
gäb’s ein grässlich Geschnauf.
Dr. Winter, was rätst ihm jetzt Du?
Michael
|
„Nicht ununterbrochen soll schmausen,
es gönn’ sich mitunter auch Pausen
Herr Ulrich aus R.
und am Ende kann der
noch vor Armstrong die Berge rauf sausen“
amarillo
|
Uns errich aus dem Lande der Auen
eine Botschaft von Gandalf dem Grauen:
Sein Gewand gehoer weiß,
doch er tät’ stets - so’n Pech -
bei der Rettung der Welt sich’s einsauen.
Michael
|
„Schlipp hin Dein Gewand, das grau-gelbe
zu Laundura, der Waschsalon-Elbe.
Die wäscht Dir den Kittel
mit Elben-Bleichmittel,
für die Haare empfähl ich dasselbe.“
amarillo
|
Der Doktor hat sich mal wieder beschwert:
„Sind meine Räte euch nichts mehr wert?
Habt ihr keine Kümmer,
dann fühl ich mich dümmer
und nutzlos und schwach*, das find ich verkehrt!“
Kilian
* stimmt, die starken Verben fehlen hier
|
„Berohig Dich, Doktor, nicht jammern!
Wir sitzen in Zimmern und Kammern,
uns’re Köpfe seit Wochen
grolben ununterbrochen
auf der Suche nach Verben, noch strammer’n.“
amarillo
|
„Dr. Winter!“, gestand Doktor Sommer,
„Konkurrenzneid beritt mir viel Kommer:
Ihre Räte sind stark
ich selbst solbb nur Quark
drum fuhl ich mich dommer und dommer.“
Michael
|
„Na BRAVO, Kollege, benennen
den eigenen Stuß, heißt: erkennen,
daß man nichts recht verstund
und beriet nur im Grund’,
daß die Teenies zum Kiosk hinrennen.“
amarillo
|
Herr Heiko U. aus Roth schurld uns seine Not:
„Entschlösse ich mich
zur Nutz schwächlicher Worte
verstünde man mich.
Schwülch’ ich so feige
kommunizören wieder
die Freunde mit mir.
Doch äk’ ich nicht an,
verschürze mein Ansehen
bei der GSV?“
Michael
|
„Sprechtest du jeweils
empfängerorientiert,
lœst’ du das Problem.
Freut’ es die andern,
nehmtest du schwache Verben,
würd ich das auch tun.
Örst du kommuniz
mit uns, örndt sich die Sprache,
rädst du gestorken.“
Ku
|
Der Becher des Königs von Thule - Variation
„Ich habe im Fluss einen Becher versacht,
den einst eine Buhle mir hatte geschacht“,
schrieb uns aus Thule der König Heinrich.
„Die Sache ist mir entsetzlich peinlich.
Ich hatte gegloben, ich müsste bald sterben,
gonn jedoch keinem, den Becher zu erben.
So krank bin ich aber gar nicht gewesen,
bin wieder zu vollem Leben genesen.
Nur hab ich seit Tagen jetzt nichts mehr getrunken,
seitdem der Becher im Flusse versunken.
Mir völlig heilig, ehern und lieb
ist nämlich folgendes hehre Prinzip:
Dieser eine ist würdig, mich zu ergetzen,
nur ihm ist erlaubt, meine Kehle zu netzen.
Er ist alter Liebe bedeutsames Zeichen,
kann mir allein das Wasser reichen.
Ich trinke aus keinem profanen Behälter!
Niemals! Doch mein Durst wird stärker und älter,
was mich zutiefst verzweifeln lässt!
Die Kchunge klegt am Gaumeng fecht!“
Kilian
|
„Dein Tod schien dir vorhersehbar -
du lagst anscheinend völlig richtig.
Dass es der durch Verdursten war,
ist unterm Strich ja nicht so wichtig.“
Kilian
|
„Herr Y. (der mit dem Stier)
möcht herzlich danken, Heidi, dir.
Dein Rat war von Erfolg gekronen,
das möchte ich hier gern betonen.
Ich puk den Stier bei seinem Horn
und gleich verrochen war sein Zorn.
Ich zieg ihm, was er fressen müsst,
damit die Kuh nach ihm gelüsst.
Er or sich dabei sehr intress
und or sich not, was er jetzt fress.
Dann pfluck er mir nen Blumenstrauß,
beglitt sogar mich noch nach Haus
und wollt auch rauf mit aufn Bier,
doch ich enttosch das liebe Tier.
Heut morgen klonlg das Telefon:
Mein Freund war auf der Wiese schon.
Es sei bekannt ihm ein Prälat,
der Hund und Katz getruhen hat.
Wär das nicht auch für uns genial?
Hilf, Heidi, mir ein zweites Mal!“
Ku
|
„Herr Y., Sie müssten los
zur Weide mit den Kühen
mit Eutern prall und Augen groß,
auf Fotos sie zu ziehen.
Zögen Sie dann zu ,Ihrem‘ Stier,
gäben Sie ihm ’nen Korb,
drin’s Fotoalbum für das Tier,
auf dass es lüstern sorbb.
*
Geläng die Umstumm Ihnen nicht,
blieb Ihnen keine and’re Wahl,
Sie sügen sich, im Schacht sei Schicht
und ürnden Ihre Postleitzahl.“
Heidi
|
Es zort ein Nöter der Schwere:
„Meine Mühen gehen ins Leere!
Habe Massen von Frauen gekossen,
Doch habe es niemals genossen!
Stets verfulg mich ein Gesicht,
Verlitt mir die Verführerpflicht!
Und je wilder ich schmos,
Je mehr wuchs es groß:
Das Gesicht von Dörte Rau,
Der Mutter meiner Frau!“
Versucher
|
Ein gewisser Herr Siegmund aus Wien
las Deine Klage und mien:
Du hast nur sublimoren,
denn Dein Herz hat erkoren
Dörte Rau, nun gilt’s, die zu beknien.
amarillo
|
Es morr ein Prälat aus Bad Soden:
„Mich hat meine Ulb angeoden!
Sah die Ehe als Spiel
Und fralv ihrer Hiel:
Ich truh Hund und Katz in Bad Soden!“
Versucher
|
Hat der Prälat die Viecher getruhen,
nachdem sie beide vor ihm geknuhen
und sich gekossen,
ist’s so beschlossen.
Da kann jetzt keiner mehr irgendwas tuhen.
Ku
|
Es verriet eine Dame aus Siegen,
Was sie seit Jahren verschwiegen:
„Ich hab dort ’nen Ruf,
Den ich selber mir schuf;
Ich verlor beim Strip-Poker in Siegen!“
Versucher
|
Deine Nuckt betor, wie ich weiß, jedermann.
Ich sah es: Deine Schönnis schlug alle in Bann.
Die Sieger? Beknacken!
Die warn ja nicht nacken!
Die hatten ja alle noch irgendwas an.
Ku
|
Es grolnt Dr. Winter in eigener Sache:
„Was glaubt ihr, wofür ich den Job hier noch mache?
Bei der Flut eurer Kümmer
wird mir immer dümmer.
Bei dermaß’ner Arbeit gelust’s mich nach Rache!“
Kilian
|
„Lieber Doktor, ich kann Dich verstehen,
stöpp’ auch gerne es Schreibens Geschehen.
Doch die Welt ist voll Pein,
darum still schnellstens ein
eine Fachkraft, zur Hand Dir zu gehen.“
amarillo
Dr. O aus Bielefeld:
„Dr. Winter ist mein Held!
Teurer, nobler Dr. Winter!
Zu guter Letzt kam ich dahinter!
Flugkuhsahne war sein Rat,
Jetzt back ich Süßes von Format!
Die Stückchen schweben auf dem Teller,
Und sie essen sich auch schneller!“
In diesem Brief von süßen Stücken
Stork Herr O. zwar keine Worte,
Dafür Dr. Winters Rücken.
(Und er schak ihm eine Torte!)
Versucher
„Mit großem Entsetzen hab’n jetzt wir gehoren,
dass deine Dümme hat stets sich vermohren,
je mehr wir geklagen.
Das hat dich geplagen?
Wir verdänen aber wirklich eins hinter die Ohren!“
Ku
|
Es groff ein Prisompel aus Schlöchze:
„Wenn bloß der Hubett nicht so bröchze,
Dann dümpf ich den Fratt
Und flänt ich die Quatt,
Das mötte Krapotel in Schlöchze!“
Versucher
|
„Herr Prisompel, bloß nicht so vertausig!
Und bröchz der Hubett noch so lausig,
ließ’ der Quatt sich doch dumpfen
und die Flatt mierlich wumpfen,
und kein Virch müch’ in Schlönze sich mausig.“
caru
|
Es klug uns Herr Siegfried von Xanten
Vom Kummer mit seinen Verwandten:
„Ich heiriet hier ein
Und fühl mich allein,
Ich träum von der Friehe in Xanten!“
Versucher
|
„Ist die Schwägerschaft schwer zu ertragen?
Geh’n sie öfters mal Lindwurm erschlagen!
Geb’n sie acht auf den Rücken,
besonders beim Bücken,
und am Rhein geh’n sie besser nicht jagen.“
caru
|
Es frug Herr Kolumbus aus Spanien:
„Wie seetüchtig sind denn Geranien?
Ich pflünz’ sie an Bord,
Und an jedwedem Ort,
Den ich erörbe für Spanien!“
Versucher
|
„Herr Kolumbus, Sie soll’s nicht verdreußen:
die Geranie braucht’s feucht, soll sie spreußen.
Nur mit viel gutem Willen
wird auf den Antillen
Geranien für Spanien man geußen.“
caru
|
Es stån ein Versager aus Witten:
„Ich habe noch nie argebitten!
Ich arb zu viel Geld,
Und fohl mich als Held,
Und bin doch nur ein Trottel in Witten!“
Versucher
|
„Mein Wittener Freund und Versager,
das erornn mich doch stark an mein’ Schwager:
litt im Leben nie Not,
war dabei doof wie Brot,
doch genoß er’s, orß nicht sich als Klager.“
amarillo
Wenn ich viel Geld hätt, dann fröe mich dies.
Ich wär auch kein Trottel und fœhl mich nicht mies.
Die Wittener Krücke
Besser frohlücke.
Stell dir mal vor, dir gehoer auch kein Kies!
Ku
|
Es sufz ein Indianer in Barmen:
„Ich habe mich neulich gekarmmen,
Da verfolz mir das Haar
Und darmm es mir klar:
Ich verzwülfe in Bälde in Barmen!“
Versucher
|
„Liebwerte Rothaut aus Barmen!
An alle Reservate und Farmen!
Nicht kämmern, nur kämmen
kann Verfilzung noch hemmen,
ich empföhl, Nähe Zoo, ,Salon Carmen‘.“
amarillo
„Mir hat die Fürstin Melba erzählt,
wie man’s mirst, dass das Haar von selber fällt.
Ich erklür es dir gern
Du wohnst ja nicht fern.
Am besten kommst rüber nach Elberfeld.“
Ku
„Das Kämmen döch’ ihn nur ein Laster,
erklur mir Ihr Nachbar, der Rasta.
Mit verfolzenen Haaren
durch Barmen zu fahren
nur ör er akzept - und basta.“
Heidi
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Frau Antonia aus K. härmt sich:
„Botanik hab’ als Hobby ich schon lang,
man sagt mir allzumal, grün wär’ mein Daum’
manch Grünkraut pflanz’ ich froh in Töpf’ aus Ton.
Doch jüngst drah durch das Kraut - o Nachtalbtraum!
Hanf anstatt Paprika sproßt am Balkon,
und Baumwoll’ blüht am Avocadobaum.
Was tun? Daß klug man antwürt’, wart’ ich bang.
(Ach Gott! Ich klopf’ am Tastaturdings rum,
doch komm’ nicht ran ans *. Fast macht’s mich stumm.
Fuhr wohl solch Alb ins Grünkraut mir nicht nur,
griff Koboldsbrut auch schlau zur Tastatur?)“
caru
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Mit Hanf manch stark Tau du dir müchst,
aus Baumwoll du wöbst das gar wohlig Tuch.
Nutz, was du arntst, ich bitt’ dich: nicht tob.
Manch komisch Ding ist wahrlich nicht Fluch.
Baumwoll-Avocado-Zucht brächt’ dir gar Lob,
man säh dich hoch an in Botanikas Buch.
Du närrisch wärst, so darob du flüchst.
Heidi
(ZurTastaturgramistzusagen:
DamüssenSiesichnichtsoplagen.
AuchmeinDaumenistgrün,undso
wird’sTippenzumImbroglio.
MitFingern,diedenPflanzenfrommen
istTastatur’nnichtbeizukommen.
DochimZehnfingerschreibsystem
istdasnochleidlichangenehm:
Hiermussmanauffastnichtsverzichten,
derDaumendientnurzumEinrichten
derWortabstände,dieentbehrlich-
lesenkannman’sdoch,seiehrlich?)
Kilian
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Herr Y. or botanis
Auf einer stierbewohnten Wies.
Der Stier war so was nicht gewohnen
Und or galopp gen Ypsilonen.
Das Weite dieser schnell begohr,
dabei den Boden nicht berohr
und endlich einen Zaun erspoh,
der trann die Wiesen eins und zwo.
Er schak sich an zur Überklartt.
Vom wilden Stier die Erd erzartt
Beim Blick nach drüben er erschord:
Vier Herren Stiere wurten dort.
Und schorren mit den Hufen schon.
Was ratet ihr Herrn Y.?
Ku
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Herr Y., sein Sie gewiss,
ziegen Sie, was ’ne Harke is’,
dem wilden Stiere auf der Wiese,
gern benötze er wohl diese,
sich sein Gehege schön zu machen,
könnt’ er doch so die Lieb’ entfachen
bei einer wunderschönen Kuh.
Also hören Sie gut zu:
Erklör’n Sie ihm die Blumenzucht,
geläng’ problemlos Ihre Flucht.
Die ander’n Stiere würden stieren,
wenn Sie verdünnis sich so ieren.
Heidi
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Bei Martin die Gefühle quollen
Und schon hat er sich frisch verknollen.
Jetzt wollt er’s wissen ganz genau,
er schlorf daher zur Wahrsagfrau.
Die Frau spoh gleich in ihr Kristall;
Er wurt auf ihren Redeschwall.
Indessen karch das alte Weib
Und liech und liech aus vollem Leib,
Bis sie briall vor lauter Lachen.
Was soll der Martin denn jetzt machen?
Ku
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„Das, Martin, lässt nur einen Schluss zu:
Ein drastischer Korb erwirt dich.
Zuvor dem Schicksal kommen musst du!
Ein Demugt ist nicht nötig.
Schnapp dir, bevor du sie fragst, eine Stange,
und iert sie dich dann abserv,
mach sie und alle Umstehenden bange,
dass keiner dich auslachen derf!
Da ich die Weissug wohl interpretoren,
wär auch ein Schlag auf ihr Haupt nicht verkohren.“
Kilian
|
Herrn P. steht vor dem Mund der Schaum,
per Handy or er uns kontakt:
er hück im Wald auf einem Baum
und außerdem auch noch halb nackt.
Im Wald, wo er der Stadtluft flöhe,
begong ein wildes Schwein dem Mann.
Da sprang er senkrecht in die Höhe,
wobei er sich vom Beinkleid trann.
Und unten lörng jetzt dieses Schwein
Und grad zerfätz die P.sche Hose.
Da wörke auch kein wildes Schrein.
Was soll er tun, der Hosenlose?
Ku
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„Warum tobt auch so ein Städter
unbedarft durch Wald und Flur?
Nun schreit er verzwolfen: ,Retter,
Jäger, Förster, Feuerwuhr!‘
Immerhin kann sich doch freuen
jener P., der arme Tropf,
daß die Wetter heut’ nich dräuen,
ihm zu waschen seinen Kopf.
Doch wir sind ja nicht gehässig,
oren schon inform die Wehr.
Muchen auf den Weg sich lässig,
bringen auch ein Beinkleid her.“
amarillo
|
Ralf G. aus K. hat ein Problem:
Den AutoDater or er verl,
auf dem gespirchen, wann mit wem
er hätt’ ein Date, der arme Kerl.
Wann blörtt er mit Jasmin, der weichen,
im Album mit den Postwertzeichen?
Wann brläbbe er dem Carolörchen
Ein’ Haufen dummes Zeug ins Öhrchen?
Wann börgg er an die Desiree
An dem dazu benannten See?
Wann fürnge er an der Alice,
bis richtig sie ihm ein’ verpieße?
Die Daten sind jetzt alle wech!
Wer hilft dem Ralf in seinem Pech?
Ku
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„Gewuhr grad, von mei’m Mann, dem Guten,
den Kummer. Na, ich werd’ mich sputen,
die Leviten ihm zu lesen!
Ich gebe zu, ich bin’s gewesen,
die ihm den AutoDater klob.
Wenn der nach Hause kommt: ich tob!
Beim Seminar in Appenzell
betor mein Gatte Klara L.
Glob ich, im Studio trieb er Sport,
schmos er gar mit Inken dort.
Auf so ’nen Kerl verzächt ich gern.
Der Scheidungsanwalt ist nicht fern!“
Die Antwort sei veruffentlochen
von der, die er geehelochen.
Fr. Dr. Winter gibt den Rat:
Haben Reue Sie parat.
Beröhn Sie nicht ihr schäbig Tun,
zusammen brieb sich ein Taifun,
fäge Sie direkt aus dem Haus,
müch Ihrem Glück bald den Garaus.
Heidi
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Inge K. ist ganz verzwulfen:
„Mein Sohn soll bald die Schul’ besuchen,
doch hor ich ihn nur immer fluchen.
Von andern wird er stets gemieden,
sind nicht mit seiner Sprach’ zufrieden.
So wird er häufig nur begrossen
mit: ,Wer lilthpt, der wird erthothen.‘
Wie hat man dies Problem wohl hand?
Ich fröh mich, würte jemand ant.“
Heidi
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„Thehr verehrte Inge K,.
mir itht dath Problem schon klar.
Auch mich holnth man alth Kind enorm,
doch half ich mir in diether Form:
Ein Pithtölchen, gut verstocken
unter meinen Alltagsbrocken,
thog ich jeweilth dann hervor,
hor ich diethen Läthterchor.
Hättetht Du thie rennen theh’n,
würdetht Du thofort versteh’n:
Lithpeln itht - und nicht vergethen -
richtig Spath mit Thmith & Wethon!“
amarillo
„Schick ihn nach England auf die Penne.
Dort lithpeln they den ganthen Tag.
Ich weith bethtimmt, dathth er dath mag,
auch wenn ich Deinen Sohn nicht kenne.
Käm er nach Deutschland dann zurück,
wenn er zwei Sprachen spräch statt einer:
Man öhr ihn hoch und spött nicht seiner.
Das Lispeln wär ein netter Tick.“
Ku
„Kein Logopäd kann ihn noch retten,
da möchte ich mein Haupt verwetten.
Andrer Leute Ohren Leiden
können dennoch wir vermeiden:
Lehr ihn die Athigmalogie,
und er wird klingen wie noch nie.“
Kilian
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Kalle P. ist tief betroben:
„Wohl fünvzehn Jahre bitt ich ar
in einem Werk in Sömmerda,
war immer fleißig und ich wandt’
niemals die Augen weg vom Band.
Doch dies Jahr nun ward es vorbei
mit der Fließband-Plackerei.
Drei-, vier-, fünvmal hab’ ich verpannen,
der Chef sug: schleiche dich von dannen.
Drob glatz ich nur die Glotze an
und fohl mich als gar armer Mann,
denn die Arbeitsagentur
versarg mit wenig Geld mich nur.“
VerbOrg
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„Nun leidest hart Du an Hartz vier,
weil Du das Bett dem Band vorzogst.
Willst Du dies ändern, rat’ ich Dir:
beschleim den Chef, den Du betrogst!
Versprich, zur Arbeit zu erscheinen
bevor noch die Sirenen weinen.
Hat er ein Herz, läßt er versuchen
Dich, den Fehler gut zu muchen.
Bleibt er hart, dann bleibt’s bei Hartz,
richt’ all Dein Flehen himmelwarts.
Dort leichter ist’s, erhor’n zu werden,
als am Arbeitsmarkt auf Erden.“
amarillo
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Marco S. aus Glowe warmm:
„Ich glaub’ ich habe mich verlibben
in meines besten Freundes Weib.
Ich targ sogar schon zu den Klippen,
auf dass ich nicht am Leben bleib.
Mein Freund erwörge mich genüsslich,
gewühre er mein’s Begehrs.
Drum fieß ich mir ein Herz doch schließlich,
erdacht ’nen kleinen Kummervers.
Sein Weib lolch mich verzucken an,
wann immer wir uns trafen.
und ist von mir gar angetan.
Kann solche Lieb’ man strafen?“
VerbOrg
|
„Zwei Möglichkeiten sich ergeben
für Marco S.s Dilemma hier,
ad eins: er schiede aus dem Leben,
doch hülf dies weder ihm noch ihr.
Ad zwei: mein lieber Glow’scher Freund
(wo liegt denn diese finst’re Kaff?)
Daß Du, willst Du stets sein vereint,
mit ihr, nun Deine Brocken raff!
Des heim’lig Örtchens flott entiele,
laß nicht den Hauch von Spur zurück.
Schnipp Deine Braut und ab nach Chile,
sucht bei den Lamas Euer Glück.“
amarillo „Grilb länger nicht, du
armer Mann,
es kommt nur auf den Standpunkt an:
Skandalgewöhnte Paparazzi
wächten gelangwolln ab,
in Rom dagegen Papa Ratzi,
verdämm’ Dich kurz und knapp.“
Michael
|
„Kaufen oder selber nähen?“
frug Frau Edith P. aus Fehn.
„Jedenfalls, wenn Sie mich sähen,
könnten Sie mich auch versteh’n.
Nöh ich mir ein Kleid aus Seide,
gut verstäk ich meine Pfunde,
da ich sanft an Fettsucht leide,
war ich niemals guter Kunde.
And’rerseits gilt’s zu bedenken:
bin im Näh’n nicht wirklich gut.
Helfen Sie, mein Hirn zu lenken,
was in meinem Fall man tut.“
amarillo
|
„Färtögen Sie ’nen Sport-Dress sich,
ertiachtögen sich fleißig,
die Pfunde pörlzen williglich,
mit Glück gar an die dreißig.
Die neuen Kleider, die adretten,
verküfe jeder Laden
und der Verkäufer, der gar nette,
böt feinsten Stoff und Faden.
Statt sitzend an der Nähmaschin’
vergnögen Sie sich draußen
und wären auch vom Spott befriehen,
frön sich nicht nur beim Schmausen.“
VerbOrg
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Es schrieb uns aus T. ein König mit Macht:
„Mir ward einst ein goldener Becher geschacht.
Jüngst glob ich, mein Ende
nühr sich behende,
und habe ihn drum der Flut dargebracht.
Ich war schon bereit zu sterben ganz sacht,
doch habe ich daran zu früh gedacht.
Nun lebe ich noch
und trauere doch,
weil ohne den Becher mein Herz nicht lacht.“
Kilian
|
Zunächst söch’ er sich eine Buhle,
die ihm einen Becher neu schänk.
Dann wömde sich der Herr Thule
intensivst einem frischen Getränk.
Allzu eilig sollt’ er nicht verschenken
den Erben die Städte im Reiche.
Dr. Winter gibt hier zu bedenken:
reicher Erbe weint nie um die Leiche.
amarillo
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Manni P. aus Cottbus schrieb:
„Ich korlch über die BAB
und hatt’ gewaltig ein’ im Tee.
Ich brortt in die Kontrolle rin
und schwupps: der Lappen war dahin.
Man lug ein hohes Bußgeld fest
für Trunkenheit am Steuer
und schak mich zum Idiotentest.
Mich deucht’ es viel zu teuer.“
VerbOrg
|
„Noch viel zu milde finden wir
die Straf’ für Suff am Steuer.
Tœtest Du wen, schwœr’n wir Dir,
Du littest ungeheuer!“
amarillo
„Vergewaltiger und Mörder
ins Kittchen du beglittest.
Zirtt darum und sei dir sicher:
Du Ungeheuer littest!“
Kilian
|
Herr Dieter F. aus Minden klog,
daß, seit ihn seine Frau betrog,
er eine tiefe Freude spöre,
daß er sein Weib bald ganz verlöre.
Er könne dies korrekt nicht finden,
klog eben jener F. aus Minden.
amarillo
|
„Der Ethik und Moral zu viel?
Ich wirtt hier der Gedanken Spiel.
Er söffe sich das Hirn zu Brei
und grölb nicht mehr; ’s wär einerlei.“
VerbOrg
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Frau Ilse K. aus G. verzwilf
und bat in ihrer Not um Hilf’:
„Ging’ ich zum Derby
ins Westfalenstadion,
jülb’ ich für Schalke.
Mein Manni jedoch,
buöhe ich Dortmund aus,
verließ’ mich - was tun?“
Michael
|
„Jölbt ihr für Bayern
es nicht entzwie die K.s,
die Liebe es rätt.“
amarillo
|
„Vor zehn Jahrn ward ich begatten
mit ’nem Kerl, ’nem nimmersatten.
Dieser spies tagein, tagaus,
kannte weder Stopp noch Paus’,
pieß bald nicht mehr ins Ehebett;
kurz gesagt: er schmos sich fett.
Weder Pülverchen noch Pillen
Ieng sich, um die Pfund’ zu killen.
Hœre gern, was Sie mir rieten,
Ihre Klara Fall aus Ziethen.“
VerBeugen
|
„Klarer Fall, er fasten muß
und sich viel bewegen.
Mit dem Schmausen sei nun Schluß,
doch laß mich überlegen:
Die Fernbedienung ihm verstick
für alle Heimgeräte,
niemals gib sie ihm zurück
auch wenn er herzlich bäte.
Laß ihn laufen jedes mal,
will er wechseln den Kanal.
Schweiß brächt’s ihm in jedem Fall,
in acht Wochen ist er schmal.
Kich niemals mehr sein Leibgericht,
die Suppe ihm versilze.
Hilft auch das Diäten nicht,
such Knollenblätterpilze...“
amarillo
|
Frau Anonyma frug uns aus Gmund,
was ihrn Mann zur Vernunft bringen kunnt.
Er pörk viel zu viel,
verzöcke im Spiel
Haus und Hof und zum Schluss gar den Hund.
Michael
|
„Frau A, nur kein langes
Gefackel,
ganz offen: Ihr Mann ist ein Lackel.
Da gibt es kein Motzen,
das Tier g’hört geschotzen,
es sei denn, der Hund wär ein...
...s dieser blöden Viecher, die ihren Haufen mitten auf den Gehweg
setzen und harmlose Passanten ankläffen.“
Michael
|
Ida K. aus Oberhausen
spor im Ohr ein scharfes Brausen,
wenn vor neun Uhr Milch sie trank.
„Fohl mich and’rerseits nie krank,
trank ich Milch jedoch nach neun,
bros es nicht, dann schmarz mein Bein.
Soll der Milch ich nun entsagen,
muß ich meinen Hausarzt fragen,
denn der riet mir: Mädchen pilch
täglich zwei, drei Becher Milch!“
amarillo
|
„Das Problem ist mir
geläufig,
polch ich früher Milch auch häufig.
Hor ich auf, zartten die Finger,
doch das Brausen ward geringer.
Dieses Übel deucht’ mich klein;
seither starz ich täglich Wein.“
VerBeugen
|
“In corpore sano...” wrote amarillo
last night I crought into my pillow.
Hab’ diese Weisheit nicht geraffen,
tief hat die Wissenslück’ geklaffen.
Nun quolm nicht nur die Zigarette,
auch die Birne rochte Kette.
VerBeugen
|
„Soll ich dich mit Rat
ergetzen?
Dann ist Latein vorauszusetzen!
Biälfest du die hehre Sprache,
verstündest du in dieser Sache
den Spruch, dass in gesundem Leibe
gesund auch deine Seele bleibe!“
Kilian
|
Eine Freundin aus der Pfalz
trank Bier mit mir – Gott erhalt’s.
Nun mule ich ihr gern ’ne Mail,
leider schlug es immer fehl.
Mark mir nicht ihre Mailadressen;
Hab’ oft schon vorm PC geschwessen.
Sie hat mich auch nicht kontaktoren,
nun habe ich sie wohl verloren.
Tagein, tagaus hab’ ich gequorzen,
so hat mich der Verlust geschmorzen.
Ich diesem Laster gern entsüge,
am liebsten noch bevor es tüge.
Denn die Kippen, glaubt es mir,
kåsten mich mehr als Schweiß und Bier.
VerBeugen
|
„String Dich an und ier
nicht verl
das hohe Ziel der Abstinenz.
Sei Dir selbst ein strammer Kerl,
in corpore sano: sana mens.“
amarillo
|
Es ärgirt sich Frau Bott aus Mölln
(Oder war’s nicht doch aus Köln?):
„Mein Sohn, er norv, und er klug dumm,
Er bräucht mehr Geld fürs Gaudium!
Ich fürchte auch, er wird noch dümmer
Und macht mir noch und nöcher Kümmer.
Oh klüge Franz doch klüger
Und wäre kein Vergnüger!“
Versucher
|
„Keinen Deut für dreiste
Prasser,
soll’n mal erst klug klagen lern’!
Und statt Wein schlörf er nun Wasser,
solche Typen hab’ ich gern!“
amarillo
|
Dr. O. aus Bielefeld schrieb:
„Ich büke Kuchen ach so gern,
doch will mein Teig nie fluffig wer’n.
Noch gestern much ich Sahne-Käse,
und olcht ihn mit der Akku-Fräse.“
amarillo
|
„Den Käse mit Löchern, wenn du den nähmst
und Sahne von Fliegenden
Kühen,
müßest, weil luftigen Teig du bekämst,
beim Teilen du nicht mehr dich mühen.“
Kilian
|
Peter G. aus Sigmaringen
gern betœr’ sein Weib beim Swingen.
„Trüg’ ich’s ihr an, nänn’ sie mich Schwein,
als önstäg’s sie, so frei zu sein.“
amarillo
|
„Dies Problem Herrn G.
nicht plüge,
wenn die Frau er einfach früge,
ob sie gern hœre leichten Jazz.
Sicher würte ant sie „yes“.
Er führe sie dann ins „Swing-Konzert“;
und ürße sie sich dort empört,
dass dort ja Partnertausch gemachen,
entgönge er ihr mit ’nem Lachen,
er hätte selbst sich wohl geirren,
schon müche mit sie unter Kirren.“
VerBeugen
|
Es wuch Frau Ilse P. aus Lauf
nachts ständig schweißgebaden auf:
„Die bösen Träume, die ich hab,
bringan1) mich demnächst ins Grab!“
Kilian 1)
synthetische Futur-Form nach MrMagoo
|
„Zur Schlafzeit wilck
ein Tütlein Dir,
und kiff’s so gegen zehn.
Siff zwei, drei Liter gutes Bier
die Nacht zu übersteh’n.“
amarillo „Werte Kundin: Hilfe
naht!
Denn ein kleiner Apparat
(Ein Gutschein liegt in diesem Brief!)
Hilft wissenschaftlich objektiv!
Er verbraucht ein Minimum
Und muld noch jeden Alptraum um
In bunte, zartgewobne Glücke.
Binden Sie ihn an die Stirn,
So dringt sein Strahl bis in Ihr Hirn -
Bis zur letzten dunklen Lücke!
Sie spären hundert Euro leicht!
(Nur so lange Vorrat reicht!)“
Versucher
|
Günter S. aus Emden jormm,
es mübbe ihn sein Chef enorm.
Zu schelten ihn, er nie versömme,
„Wär’s recht, wenn ich ihn nun vertrömme?“
amarillo
|
„Vertilf den Boss nicht
voreilig
und sei fortan ein bess’rer Knecht -
vielleicht warst du zu saumselig
und es geschah dir völlig recht!“
Kilian
|
Es klug Frau Erna M. aus
Singen:
„Mein Mann tut nie mehr Blumen bringen.
Versomm’s, ich’s kaum zu sagen wag:
Or nicht Gratul zum Hochzeitstag!“
amarillo
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„Hirng ihn aus, den
schnöden Gatten,
der Kerl, den Du einst rietest hei
gehört längst zu den Übersatten,
päusier mit Lieb und Leckerei!“
amarillo
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Benötigen auch Sie wertvolle Ratschläge dieser Art? Reimen Sie mit
starken Verben, und vielleicht wird Dr. Winter Ihnen helfen. (Die Chancen
erhöhen sich, wenn Sie gleich selbst den Ratschlag mitliefern - müssen
Sie aber nicht, auch andere Leser können den Dr. Winter spielen.)
Kontakt mit dem Kummerkasten
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