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Sie befinden sich auf der alten Website der Gesellschaft zur Stärkung der Verben. Den Inhalt dieser Seite finden Sie jetzt in unserem Wiki. Seien es GSV-Vorahmungen, GSV-Nachahmungen oder eigenständige Aktivitäten im Interesse stärkerer Verbformen, versehentlich gestorkene Verben oder direkte Erfolge unseres Engagements: Hier finden allerlei Begegnungen der starken Art aus Belletristik, Presse, Werbung etc. Aufnahme. Auch eigenmächtige Singuläre und Pluräle sollen nicht ungelobt bleiben. Übersicht Der
ARD-Tourticker über die Tour de France Wie wir kennt auch der ARD-Tourticker zur Tour de France einen Plural von Notdurft, wie Michael am 7. Juli 2006 auffiel: 13:55 Seltsamer Rennverlauf, eben noch rast das Feld dahin, dann wird aus heiterem Himmel (obgleich das Bild angesichts der heutige Wetterverhältnisse unpassend ist) das Tempo verzögert und eine kleine Pause zur Verrichtung diverser Notdürfte eingelegt. Während der ARD-Live-Übertragung Borussia Dortmund - Schalke 04 am 2004-01-30 erfand Reinhold Beckmann ein neues Präteritum für begehen: 17 Fouls begang Dortmund in der ersten Halbzeit - Saisonrekord. Danke an Peter für die Einsendung! Der Karnevalsverein Die Bemoosten berocht einst im Internet (im Google-Cache war’s zu Redaktionsschluss noch zu finden) vom Plattpopobrunnen, der 1980 „als neues Wahrzeichen von Vallendar eingewiehen“ wurde. Eine aufrecht zu erhaltende Form! Dank an katakura fürs Entdecken. Michael fand im Internet Hinweise auf einen Film, dessen deutscher Titel wie unser Numeri-Projekt mehrere Magien kennt: Niagara - Geheimnisse, Mythen und Magien Sonderausstellung:
Das Verbenstärken steht auch in der Tradition Wilhelm Buschs, eines Dichters, Zeichners, lebensklugen Philosophen und ein Meisters der deutschen Sprache par excellence. Der Schlawiner wandelte manches schwächliche eingeklemmt zu einem mächtigen eingeklommen, verwandte die Alternative blus zu blies, schrak aber auch nicht davor zurück, aus einem starken brät mal ein schwaches bratete zu machen. Sein Treiben auf diesem Gebiet dokumentiert die Gesellschaft zur Stärkung der Verben jetzt auf Anregung und Zusammenstellung der VerbOrg in einer Sonderausstellung.
Eugen Egner: Antaporia Practica Von David B. erreichte uns die folgende Passage aus der Erzählung Antaporia Practica von Eugen Egner (Die Eisenberg-Konstante, Haffmans Verlag, 2001): Wendy Schulz kannte keinen größeren Genuß als das selbstgenügsame Verschriften von Sprache bei Kerzenlicht im Kreise liebenswerter Kollegen. Ihr Spezialgebiet war die Stärkung der auf -ten endenden schwachen Verben, bei denen das Präteritum und Partizip Perfekt bekanntlich inakzeptabel, ja geradezu widerwärtig dittologisch klingen, wie zum Beispiel gestattete, kostete, antwortete, geglättete, verheiratete usw. - eine Schande für die deutsche Sprache, eine Zumutung für Hirn, Zunge und Ohr! Bei allen jenen Verben sollte die starke Konjugation eingeführt werden. Ganz neue Wortschöpfungen wurden benötigt, neue ablautende bzw. reduplizierende Verben anstelle des bisher üblichen »tete«-Gestammels. Eine große Aufgabe. Allein, Wendy kam nicht dazu, sie zu erfüllen.
Michael
Ende: Ein spannendes und witziges Buch, das ohnehin nur auf das Wärmste empfohlen werden kann. Außerdem findet sich im Kapitel Elf Uhr acht sogar das gestorkene Partizip geforchten: Das sind wir ja, log der Rabe drauflos. Wir haben die ganze Zeit geschlafen, aber wies dann auf einmal so zum Rumpsen und Krachen angefangen hat, da haben wir uns dermaßen geforchten, dass wir in den Garten geflüchtet sind. Was war denn da nur los? Das war ja direkt fürchterbar. Und wie sehen Sie beide überhaut aus? Was is denn mit Ihnen passiert? © 1989 by K. Thienemanns Verlag in Stuttgart - Wien ISBN 3-522-16610-8 Fettes Brot: Das Präteritum schlägt zurück In diesem Liedtext geht es im Präteritum wahrlich munter drunter. Und drüber. Ansätze zum Verbenstärken sind eindeutig vorhanden. Danke an Maxi für den Hinweis! http://www.derernst.ch/Texte/index.php Also warb freenet einst für Premiere-Abonnements. Wir stolperten am 2003-11-07 darüber. Andrea informar uns, dass die Form abgeschalten in einigen ostdeutschen Regionen tatsächlich verbreitet ist, aber da Premiere anscheinend bundesweit damit warb, ist es doch galeriewürdig. Gisbert Haefs: Und oben sitzt ein Rabe Dieser Kriminalroman ist hier von großer Bedeutung, weil auf ihn die Idee zur Gesellschaft zur Stärkung der Verben ursprünglich zurückgeht. Sie spielt auch eine ganz gewichtige Rolle in den Ermittlungen des ebenso gewichtigen und überdies verfressenen und wortgewaltigen Detektivs Balthasar Matzbach. Die Gesellschaft trägt hier sogar ein e.V. im Namen und ist eine Art gehobenen Konversationsklubs für Verbenstärker oder Konjunktivisten, wie die Mitglieder auch bisweilen genannt werden. Aus dem Inhalt zitoren: Hauptanliegen der Gesellschaft schien es zu sein, alle schwachen Verben, die ihre Vergangenheitsformen durch ein angehängtes -t- bilden, derart zu stärken, dass saftige Konjunktive möglich wurden, wo die Sprache selbst sie nicht vorgesehen hatte; dass man das Licht ausknöpse, zerschülle; dass einige - wie eine sich im dekorativen Hosenanzug auf der Chaiselongue fläzende junge Dame bemerkte - wohl lieber durch die umliegenden Kneipen zögen und zöchen (zu: zechen, zoch, gezochen), als dass sie hier säßen, stünden oder, nach dem einen oder anderen Cocktail, schlöffen oder im Stehen schliefen. Mit besonderem Grimm vermork man, dass übles Gesindel, lichtloses Gelichter, jüngst sich dazu aufschwünge oder sich gar erdrisse, einerseits alle möglichen Konjunktive durch die ausschließlich der zukünftigen Unwahrscheinlichkeit vorbehaltene Bildung mit würde zu ersetzen, andererseits ausgerechnet das schwache brauchte, das gar keinen Umlaut bilden dürfe, zu bräuchte erhöbe. Man stimmte über mehrere Umbildungsvorschläge ab; die Gesellschafter schworen feierlich, nur noch streben, strab, gestroben mit der Wahlmöglichkeit sträbe/ströbe, ferner hoffen, huff (hüffe), gehuffen sowie schmusen, schmos, geschmosen mit der bewegenden Möglichkeit schmöse zu verwenden. Baltasar, als Gast des Abends, äußerte zwischendurch: Ich verwünde es nimmer, enthöpfe meinem Gemäul jemals ein schwächlich würde, es sei denn, ich söffe derart, dass es mir Sprechen und Sein verschlüge, wofür er geziemenden Beifall erhielt. Zur Lösung des Problems, wie solcherlei Bildungen erreichbar seien, wenn das zu stärkende Verb hinderliche Zwischenkonsonanten aufwiese, etwa in Fällen wie zeichnen oder speichern, schlug ein pensionierter Oberförster in Tweed und grönem Hötchen vor, man solle dann den hemmenden Mitlaut an eine andere Stelle verschieben, so dass es etwa laute zeichnen, zinch, gezinchen oder speichern, spirch, gespirchen oder gespichern; durch dieses listige Verfahren sei zwar kein Umlaut möglich gemacht, doch werde immerhin die Bildung eines eindeutigen Konjunktivs durch Anfügung eines -e erleichtert. © Gisbert Haefs. Erschienen im Goldmann Verlag ISBN 3-442-44281-8 2003-04-13: Die Redaktion von heise.de hat ganz unbeabsichtigt eine starke Stammform für den Konjunktiv II von gefährden erfunden. So hieß es: Internet-Apotheken geben unzureichende Informationen bei den von ihnen verkauften Arzneimittel ab und geführden somit die Gesundheit der Käufer, ist das Ergebnis einer Studie der australischen Monash University. Wir haben das zu
ergonzen. Danke an Wolfgang Junker für den Hinweis! Dies mal zur Würdigung eines Plurals: Wenn ich nicht irre, ist es das Betriebssystem Mac OS X, das auf Wechseldatenträgern wie USB-Sticks einen Papierkorb-Ordner namens trashes anlegt. Katz & Goldt: Neue Höflichkeit der Straße Das Solinger Tageblatt verwandte am 2006-02-11 den Plural Randalen: Dem Stollentroll sei für Fund und Bild gedankt. Sixpack: Was alles passur, als ich aufwoch Auf diese wundervolle Weise erweist die A-Cappella-Formation Sixpack dem starken Verb ihre Reverenz: Am dritten Tage aber, als der Sommermorgen dommer, Das Kind schru, so wockel ichs, Die unserer Arbeit so gewogene Süddeutsche Zeitung verwandte in der Ausgabe 2005-07-12 den von uns geprägten Singular von Einkünfte: Während der FC Bayern bereits Zehntausende (...) Trikots verkauft und sich so über eine beachtliche Nebeneinkunft freuen darf, ( ) Besten Dank an Michael für den Hinweis Maggie Sullivans Aufruf zur Stärkung englischer Verben zitoren aus: Steven Pinker, Wörter und Regeln, Spektrum Akademischer Verlag, 2000, gefunden von Karsten Fleischer In den achtziger Jahren schrieb der reizbare Buchrezensent der New York Times, Anatole Broyard, er bezweifle, dass das Englische „überhaupt noch Leben in sich habe, irgendeine besondere Note oder etwas Charakteristisches“. Seine Kollegin Maggie Sullivan zog nach und schrieb ihrerseits eine Kolumne: „Anatole Broyards Bedenken sind völlig gerechtfertigt. Wir verlieren das Charakteristische. Mit dem Wandel einer Sprache werden aus starken Verben schwache. So hieß es früher shepherds shore their sheep and then they were shorn, aber heutzutage the sheep are sheared. Das sollte die Freunde der englischen Sprache aufrütteln. Das Schwächen der Verben führt zwangsläufig zu einem Schwächen der Sprache. Um das Englische davor zu bewahren, müssen wir unsere Verben kräftigen. Glücklicherweise kann ich mit einem Zwei-Punkte-Plan aufwarten. Erstens dürfen wir nicht zulassen, dass neue Verben in schwachem Zustand in die Sprache eintreten. So müssen wir Sorge tragen, dass to clone als clone, clewn, clown eingeführt wird, wie in Future generations of booksellers may reproach us for not having clown Joyce Carol Oates and Isaac Asimov. ... Entsprechend to gentrify als gentrify, gentrifo, gentrifum, wie in The newcomers gentrifo one block and now the whole old neighborhood is gentrifum. Da neue Verben dünn gesät sind, komme ich nun zum zweiten Teil meines Plans - dem Kreieren neuer starker Verben. Im Englischen gibt es einige Verben mit charakteristischen Lautmustern, wie go, went, gone. Ihre Einzigartigkeit macht sie besonders verwundbar. Ihre Muster wären beständiger, wenn jedes Muster mehr Vertreter hätte. Wenn wir für unsere isoliert dastehenden starken Verben mehr Vertreter schaffen, können wir sie stützen und ihre Zahl vergrößern. Es folgen einige Vorschläge für neue starke Verben: K. H. S. stieß in der Thüringer Allgemeinen (Ausgabe Mühlhausen) vom 2003-08-27 auf folgenden Text: Als die Fahrerin etwas in ihrem Handschuhfach suchte, vernahm sie einen lauten Knall und das Auto wackelte plötzlich. Ein Lkw hatte den Pkw im Vorbeifahren gestriffen, Schaden: etwa 800 Euro. Wirkt sich unsere Arbeit allmählich aus? Oder entwalck bzw. konservor ein Dialekt die starke Form aus eigener Kraft? Die traurige Geschichte der
schönen Elsa Binsentrug oder Die schöne Elsa Binsentrug, Verfasser unbekannt, danke an Felix Roth für den Hinweis
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