Schönere Pluräle und Singulare: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. Januar 2022, 10:41 Uhr

Um Wörtern, deren Singular und Plural bisher in großer Langeweile gleichlautet, über diesen tristen, nicht zufriedenstellenden Missstand hinwegzuhelfen, beut es sich oft an, den Plural beizubehalten und den Singular abzuändern. Oder umgekohren den Singular beizubehalten und den Plural abzuändern. Oder noch besser (und ganz im Sinne der größtmolgen Sprachverwurr, der sich die GSV mit Häuten und Haaren verschrieben hat): schöne bzw. verrockene Alternativen sowohl für Singular als auch den Plural zu bilden. Dies ist natchlur auch dann molg, wenn etwa ein Plural aus anderen Gründen nicht zufriedenstellt als aus einem Gleichklang mit dem Singular heraus, etwa, weil er durch eine schnöde s-Endung gebolden wird.

Neuer Singular Alter Singular/Plural Neuer Plural Beispiele/Erläuterungen
das/die Achtel die Olchten
der/die Akademiker die Akamedikare
die Anane die Ananas die Ananässer
die Anananten
die Ananen
der/die Artikel die Artiklen
die Artikli

russischer Plural
der Atlant

 
die Atlanten

der Atlas


die Atlässe
Neuer Singular nur für das Buch mit Karten

wie Anlässe
das/die Avemaria die Avetemariae
der Bäck/Beck (historisch!)
der Back
der Buk
der/die Bäcker
der/die Bambus die Bambi
die Bamben
die Bambunten
die Bämben
die Bambeen
die Banane die Bananananen
das Bananananarama
der Banause die Banäuse
der Bech der/die Becher die Bichel Mit unsern Bicheln ist gut Picheln.
der Bas der/die Besen
der Birb der/die Biber die Bibren
das/die Blau die Blauten Wie Bau, Bauten. Ebenso: die Grauten
der Blues die Bluise
der Bluh der/die Blüher Meist in Zusammensetzungen: Frühbluh, Schattenbluh, Winterbluh
der Brock der/die Brocken die Bröcken
der Bulck der/die Buckel die Bückel
der Bulff der/die Büffel die Bulffen
der Bus die Ben analog zu der Globus/die Globen
das Buschel
das Bulsch
das/die Büschel die Bischlekh jiddischer Plural
der/die Büttel die Bultten
der Chamäleon die Chamäleonten griechisch χαμαιλέων (Maskulinum!) "Bodenlöwe"
die Cola die Colata
der Compute der/die Computer
der Coach die Cöache („Kuitsche“) Da aus „au“ [au] ulberweise „äu“ [oi] wird, memüsse aus „oa“ [ou] auch „öa“ [ui] werden.
die Couch („Kautsch“) die Cöuche („Käutsche“)
der/die Dackel die Däckel
das Datum die Datümer
der Dircht der/die Dichter die Euchter
der/die Dolmetscher die Dolmetschek ungarische Pluralbildung
der Dön der/die Döner die Döneler türkischer Plural
der Donn der/die Donner die Dönner
der Drach der/die Drachen die Drächen
das/die Drittel die Driltten
der Drock der/die Drucker die Drurcken
der Dröck der/die Drücker Er kommt immer auf den letzten Dröck.
die Dros die Dronte/die Dronten Die Dros verdross.
der Dschinni die Dschinn
der Deinopa der/die Europäer
die Deinöma die Europäerin/die Europäerinnen die Eurömäer
das Eis die Eiser
die Eisen
der Ekel die Alken
das Elch/die Elche die Ichel
das Es die Ente/die Enten
das/die Euter die Eutren
der Facq der/die Ficus die Fiquen
die Fiquii
das Fau das/die Feuer die Füre
der/die Fauxpas die Fauxpanten
die Fauxpässe
der Fult der/die Filter die Filtrok ungarische Pluralbildung
das Fínal das/die Finále die Finalés
die Finaléen
Man beachte den Betonungswechsel von der ersten zur letzten Silbe.
der Firlefanz die Firlefänze
der Flund der/die Fladen Sprichwort: Auf frischem Kuhflund ist's gut Rutschen!
der Flakon die Flaköne
der Frav der/die Frevel die Fralven
der Full der/die Füller
das/die Fünftel die Fulnften
der Funftur der/die Fünftürer
das/die Furunkel die Fürünkel
der Gau die Gauten analog zu der Bau/die Bauten
das Gebau
die Gebud
das/die Gebäude
das Gebill die Gebilde
das Gedein die Gemeinde die Geunseren
das Gefell das/die Gefilde
das Gemäl das/die Gemälde Historisch-authentisch, denn Albrecht Dürer urß über den Genter Altar: "das ist ein über köstlich, hoch verständig gemähl, und sonderlich die Eva, Maria und Gott der vatter sind fast gut."
die Gemeinheit die Geunserheiten
der Gepäcktrag der/die Gepäckträger die Gepäcksenträger
das Gewott das/die Gewitter die Gewetter
das Ghetto die Ghettonen
die Ghetti
der Gilb der/die Giebel die Gieblekh jiddischer Plural
der Globus die Globanten
die Glöben
das Gnu die Gnühe Ein Gnu macht Muh, viele Gnühe machen Mühe.
der Golf die Gölfe Wer dabei sein will, muss mit den Gölfen keulen.
der Graul der/die Gräuel die Grüle
der Grunsch der/die Groschen die Grösche
der Guckindieluft der Guckindieluft, die Guckindielufte die Guckenindieluft
der Guru die Guravaḥ sanskritischer Plural zu einem sanskritischen Fremdwort
der/die Habitus die Habitūs
der Hhch der Hauch die Häuche
der/die Hobel die Hölbe
der Hubschrauber die Hübschräuber
der Hump der/die Humpen die Hühümpppen lallender Plural
der/die Inbus die Inbi
die Inben
das/der Joghurt die Jöghürter Ich muss schon wieder neue Ananas-Rhabarber-Jöghürter kaufen; ich habe eben das/den letzte/n aufgegessen.
das/die Kabel die Käbel
die Keblekh

jiddischer Plural
der Kaf der/die Käfer
der Kagel der/die Kegel die Kälgen
das Kajak die Kajait grönländischer Plural
der Kadu der Kakadu/die Kakadus die Kakaihr
die Kakasie
der Kamerad die Kameraden die Kameräder analog das Rad
Zum Reservistentreffen hatten sich bereits zahlreiche ehemalige Kameräder in der Gaststätte eingefunden.
das/die Kapitel die Kapilten
der Karuf der/die Käufer
der Kas der/die Kanten Die erste von einem Brot abgeschnittene Scheibe ist ein Kas, ebenso die letzte Scheibe, die übrig bleibt. Ein Kas-tenbrot hat sechs Seiten, acht Ecken und vierzehn Kanten (zwölfmal eine Kante und zweimal einen Kas). Das „a“ in „Kas“ ist kurz zu sprechen.
der/die Käse die Käsen
das Kasino die Kasini
der/die Kater die Käter
der Kill der/die Killer
der/die Kimono die Kipoly
das Kos das/die Kissen die Assoziation zu kosen ist natchlur nicht von ungefähr
das Klo die Klöe
das Knaul das/die Knäuel die Knüle
der Knalb der/die Knebel die Kneblonim hebräischer Plural
der Knot der/die Knoten die Knöte
der Knupp der/die Knüppel
der/die Koffer die Köffer Ich habe noch zwei Köffer in Berlin.
das Kommando die Kommandi
der Kompass die Kompanden
die Kompanten
die Kompen
der Kort der/die Köter „Jedem Kort seinen Kot“ (synonym zu „Andre Köter machen andre Köte“)
der Krokus die Kroken
die Krokeen
die Krokanten
die Krokanden
die Kröken
die Krokora
die Krokera
die Krokūs (Muster: Kasūs)
die Kroki
die Kroküsse
der Kuckuck die Kuckücke
der Kolmp der/die Kumpel die Külmpe
der Kulb der/die Kübel die Küblonim hebräischer Plural
der Kürbis die Kürben
die Kutsche die Kutschek ungarische Plurabildung
das Lalch das/die Lächeln die Lälche
das Leide das/die Leiden
das Labskaus die Labsküsse
der Laff
der Lalff
der/die Löffel die Lulffen
die Lölffe
der Lahr der/die Lehrer
der Lapsus/die Lapsus die Lapsunten
der Lokus die Loki
die Loken
die Löken
Das Haus des Gottes Loki hat viele Loki.
das Madch
die Mad
das/die Mädchen
die Mademoiselle die Mesdemoiselles
das Mald das/die Mädel die Mejdlekh jiddischer Plural
der Marathon die Maratha Nach endlosen Ämtermaratha wirkt ein Glas Sechsämtertropfen beruhigend auf das geschundene Gemüt.
das March das/die Märchen
der Mardie der/die Marder
das Mass das/die Messer
das Ain das Meer, die Meere
der Meineid die Unsereide
das/die Messer die Mersse
der Melch der/die Michel Der deutsche Melch
das Mitt das/die Mittel die Mitteln
das Mobel
das Mob
das/die Möbel analog zu Mobiliar ist Mob mit langem o zu sprechen
der/die Morgen die Morgenden
die Mörgen
das Motto die Motti
die Motten
die Mottetten
die Mottanten
der Murll der/die Müller die Mürlle
der/die Nabel die Näbel Ob die Formenvielfalt menschlicher Näbel der Kreativität der Hebammen geschuldet ist, wird von der Forschung noch kontrovers diskutoren.
der Nalb der/die Nebel
der/die Obstler die Öbstlern
die Oma die Omen
die Ömen
die Omata
der/die Onkel die Önkel
der Opa die Opä
die Opanten
die Opata
die Opeen
die Opaharu




nepalesischer Plural
das Opossum die Opoisumus
der Orang-Utan die Orangen-Uten
der Ord der/die Orden
der Overhead die Överheäde
der Palas die Palanten Die Palanten von Wartburg und Runneburg gelten als die schönsten Beispiele romanischer Repräsentationsarchitektur in Thüringen.
der/die Paprika die Papriken
die Papriki
die Paprikaharu


nepalesischer Plural
der Park die Pärker
der Porten der/die Partner
der Pati der/die Pater
der/das/die Paternoster die Patresnostri
der Philosoph die Philosophim Multikulti gibt es jetzt auch in der Grammatik: Ein griechisches Fremdwort bekommt einen hebräischen Plural verpasst. Analog zu Seraph-Seraphim.
der/die Pinsel die Pilnsen
der Plural die Pluräle
die Pluralim
der Pold der/die Pudel
der Monotiker der/die Politiker die Polytiker
der/die Popel die Pöpel
der Pox der/die Posten Da müssen wir wohl einen Pox in unserer Bilanz unterschlagen haben.
die Prostata die Prostatatata
die Prostostata
Reduplikationsplural
dito, Betonung auf 2. Silbe
der Rach der/die Rächer die Racheen
das/die Raster die Räster
das Rats das/die Rätsel die Geroltse
der Rag der/die Regen
der Reife
der Rienf
der/die Reifen die Riefen
die Rienfe
die Requiems/Requien die Requietes schon im Lateinischen äußerst unregelmäßig
das Rhinozeros die Rhinozerösser
der/die Rubel die Rübel
der Rulff der/die Rüffel die Rülffe
der Rulp der/die Rüpel die Rulpen
der Salb der/die Säbel
die Sauna die Saunat Das Deutsche borgt sich lateinische, griechische, englische und französische Pluralformen. Wieso sollte man sich für Wörter aus dem Finnischen keine finnischen ausleihen?
der Schald der/die Schädel
der Schal die Schälle
die Schäler
der Schink der/die Schinken die Schünken
der Schmurr der/die Schmarrn Am Sonntag mache ich einen Kaiserschmurrn. (Deklination im Singular wie „Herr“: der Schmurr, des Schmurrn, dem Schmurrn, den Schmurrn)
das Schnatz das/die Schnitzel die Schniltze
der Schurl
der Schlur
der/die Schüler die Schürle
die Schlürer
der/die Schuppen die Schüppen
die Schwolncht die Schwuchtel/die Schwuchteln
das Salchst das/die Sechstel die Silchsten
das Salg das/die Segel die Sälgen
die Show die Shoye Die anglizistische Schreibweise ist hier angemessen.
das/die Siebentel die Sielbenten
das Sielbt das/die Siebtel die Sielbten
der Singular die Singuläre
das Singularetantum die Plüräletantumen schönere Plüräle für alle Wortbestandteile sowie semantisch-syntaktische Kongruenz
der Sinus die Sinüsse Das Knabbern der Wal- erleichtert dem Schüler das Ableiten der Sinüsse.
der Slalom die Slala
das Sofa die Sofata
die Sofen
der/die Sommer die Sömmer
der Spand der/die Spender
der Spielg der/die Spiegel die Spieglen
der/die Sprufki die Sprufken
das/die Stadel die Städel
der Stalp der/die Stapel die Stäpel
der Stau die Stäue
die Stauten
das Stellichkein das Stelldichein die Stellteuchmehrere
der Stulf der/die Stiefel die Stilfen
der Streik die Streikse
die Streierk

Binnenplural
der Struld der/die Strudel die Strüdel
das Szenario die Szenarii
der/die Tadel die Tädel
das Tatütata die Tatütatä
der Taufel der/die Teufel die Teulfen
die Tülfe
die Teuflonim


hebräischer Plural
der Taugenichts die Taugtnichtse
der Tausendsassa die Zigtausendsassae
der Tee die Teee
der/die Titel die Tilten
der Tolpatsch die Tolpatschok ungarische Pluralbildung
der Tolp der/die Tölpel die Talpsen
der Tornado die Tornadi
der Trabas der Trabant/die Trabanten Der Trabas war das Paradestück sozialistischen Automanufaktats.
das Trauma/die Traumen/Traumata die Träumä Nachdem er auf der Alb von Kühen, Bienenschwärmen und Räubern angegriffen worden war, hatte er drei Albträumä.
der Traf der/die Treffer
der Traub der/die Treiber Welchen Traub braucht man für diesen Drock?
der Trupf der/die Tropfen
der Tsunamo der/die Tsunami die Tsunamen
der Tunichtgut die Tutnichtgüter
der/die Tunnel die Tünnlen
der Turnus die Turni
das Ulb das/die Übel die Ulben
der Unghauer
die Ünghauerin
das/die Ungeheuer
das Unisono die Multisonamus
das Vatermein das/die Vaterunser die Vätermeine
die Vaterunser
die Väterunsere
u.a.m.
Als mittelalter Mönch bete ich zur Zeitmessung einige Vätermeine.
Am Ende des Gottesdienstes müsst ihr Vatereuer beten, jeder ein Vaterdein.
Fromme Menschen beten viele Väterihre pro Woche, mindestens ein Vaterihr am Abend.
das/die Vergissmeinnicht die Vergesstunsernicht Höflichkeitsform: die Vergessensieunsernicht
der Vérra der/die Verrǟter
das Verlt das/die Viertel die Vierlten
das Wapp das/die Wappen die Wäppen
der Wadel der/die Wedel
der Walnd der Wandel die Wändel
der Walchs der/die Wechsel die Welchsen
das Walross die Walrösser
der Wander der/die Wanderer die Wandererer
das Warß das/die Wasser die Wassere Da er mit allen Wasseren, ich aber nur mit einem Warß gewaschen bin, werde ich wohl zwangsweise unterliegen.
das Was das/die Wesen Was ist das Was dieses Singularis? Das lang gesprochene, aber einfach geschriebene a, wie in Gras!
der/die Winter die Wintren
der Ichbel der/die Wirbel die Wirblekh jiddischer Plural
der Wodka die Wodken
die Wodky

tschechischer Plural
das Wrack die Wräcker
der Zach der/die Zecher
das Zumm das/die Zimmer
der Zurk der Zirkus die Zirken
die Zirki
der Zucker die Zücker gemienen sind Zuckersorten
der Zwilf der/die Zweifel die Zwifflen
der Zwilck der/die Zwickel die Zwelcken
die Zwilcki

russischer Plural

Wörter mit doppeltem Plural Bei etlichen deutschen Wörtern ist es mit dem einfachen Plural noch nicht am Ende. Vom Plural 1 kann noch ein Plural 2 gebildet werden. Das trifft auf Eindeutschungen, aber auch auf „kerndeutsche“ Wörter zu.

Singular (1) Plural 1/(=Singular (2)) Plural 2 Beispiele/Erläuterungen
die Acht die Ächte/Echte die Echten Echt, mit Achten (!!), ächzten die Doppelkopfspieler, wir spielen lieber mit scharfer Kante!
der Acker die Äcker/Ecker die Eckern Weil Rotbuchen und die unter Kultur genommenen Pflanzenarten der Menschen ähnliche ökologische Ansprüche an den Boden stellen, wurden Felder gerne da angelegt, wo Buchenwälder waren. Damit kein neuer Wald wuchs, mussten die Neusiedler darauf achten, dass keine Eckern mehr auf den Äckern liegen blieben.
der Ammer die Ammer die Ammern Während in sehr alten Vogelbestimmungsbüchern Emberiza zitrinella in der deutschen Sprache männlich war, hat sich im heutigen Sprachgebrauch völlig die deutsche Form durchgesetzt.
der Akt die Akte die Akten Ich seh im Fernsehen gerne Akte X.
der Arm die Arme die Armen Greift mal den Armen unter die Arme!
der Bauer die/der Bauer die Bauern Weil die Bäuerin nicht mehr so viele Ziervögel hatte, quartierte ihr Mann sie [die Vögel (!)] aus der Außenvoliere in den Stubenkäfig um.
[der Beryll] die Brille die Brillen Bevor man die Nasenfahrräder erfunden hatte, legte man konvex geschliffene Linsen aus dem klaren Bergkristall Beryll auf die Buchstaben der Buchseiten. So konnte man auch bei nachlassender Sehschärfe im Alter noch die Buchstaben-Informationen erkennen.
der Besuch[er] die Besuche die Besucher Viele Besucher waren auf Besuchen in den Sehenswürdigkeiten.
der Bien die Biene die Bienen Bien: Imkerfachwort für den ganzen Stock
das Blut die Blüte die Blüten Kaltblütig musterte der Falschmünzer die Blüten, gut geworden, dachte er und ging in das nächste Blumengeschäft, um seiner Freundin einen schönen Strauß zu kaufen.
der Braus die Brause die Brausen Er lebte in Saus und Braus und hatte sogar goldene Wasserhähne an den Brausen.
der Brösel die Brösel die Bröseln Nach Karl Valentin (=Falentin ausgesprochen) müssen Semmelnbröseln so heißen, weil sie aus mehreren Semmeln hergestellt wurden.
(to biblion)=das Buch (ta biblia)/die Bibel die Bibeln Die Bibel wird auch das Buch der Bücher genannt.
(broccolo) der (!) Broccoli/Brokkoli die Brokkolis ein klassisches Musterbeispiel für Doppelplural
das Buch die Buche die Buchen/Bücher Die Buchstaben wurden ursprünglich aus Buchen-Staben hergestellt.
der Chip der/die Chips die Chips Gib mir mal einen Chips!
das Deck die Decke die Decken Auf dem Oberdeck verteilen sie keine Decken mehr.
der Drohn die Drohne die Drohnen Analogbildung zu „Bien“ [der Bienenmann ist grammatikalisch-weiblich wie DIE Person], heute eher Flugobjekte
das Eck die Ecke die Ecken
der Eimer [<-- *ein-ber= Gefäß mit einem Henkel] der Zuber [<-- *zwo-ber = Gefäß mit zwei Henkeln] die Zuber *ber (bär) = tragen/oder wäre „Dreiber“ besser?
der Fall die Fälle/die Falle die Fallen Er baute seine Fallen vorm Wasserfall auf, um an die Biberfelle zu kommen.
[*eine Falte] [*zwei Falten]--> (der) Zweifel die Zweifel der Singular war ursprünglich ein Plural („Falten“ bedeutete „Möglichkeiten“)
der Flash die Flasche die Flaschen Ihm zitterten die Hände, der Alkoholentzug war schwerer als er gedacht hatte. Er sah rosa Elefanten und überall volle Flaschen vor seinem inneren Auge.
der Fleck die Flecke die Flecken Ist das ein Fleck auf deiner Landkarte? Nein, das ist ein Flecken.
der, die oder das Gams die Gämse die Gämsen
das Gesicht die Gesichte die Gesichter Sie hatte Gesichte von Gesichtern, die sich fratzenhaft verzerrten und sie höhnisch angrinsten.
der Grill die Grille die Grillen In manchen Gegenden der Erde werden auch gebratene Insekten verzehrt.
das Gut die Güte die Güter gute Güte, ein Güterzug!
der/das Halfter die Halfter die Halftern Nachdem die Cowboys ihre Pferde angebunden hatten, zogen sie ihre Pistolen und ballerten wild um sich.
das Heck die Hecke die Hecken Beim Rückwärtsfahren setzte er das Heck in die Hecke, sein Wagen hatte hinten noch keine Kamera.
der Herd die Herde die Herden Im Lager des Großkaufhauses standen Herden von Herden.
(jean) die Jeans die Jeans Ich kauf mir eine Blue Jeans und dann noch zwei Jeans in schwarz.
der (das) Junge die Jungen die Jungens norddeutsch, vergleiche „Mädels“
die Kaste die/der Kasten die Kästen
cake cakes/der Keks die Kekse Gib mir doch mal einen Pims Cakes!
der Kiefer die Kiefer die Kiefern Warum malt der Förster so komische weiße Ringe auf die Bäume? Ist doch klar, damit man Oberkiefer und Unterkiefer unterscheiden kann. (Ein wichtiger Unterschied: Oberkiefer glatte rötlich-braune Rinde, die sich leicht abpellt [sowie Verzweigungen mit grünen Nadeln], Unterkiefer raue, borkige Rinde.)
das Klo die Klos/der Kloß die Klöße Hier fällt mir nur was Unappetitliches ein.
coke cokes/der Koks [die Kokse(?)] im Plural 2 ungebräuchlich
das Korn die Korne die Körner Bei den Kornen Roggen, Weizen und Gerste sind die Körner in den Ähren, beim Hafer befinden sie sich in Rispen.
der Kunde die Kunde die Kunden hier beide Plurale in Kasten 3; die treuen Stammkunden des Geschäfts bekamen Treue-Urkunden.
der Leiter die Leiter die Leitern die Leiter kletterten die beruflichen Leitern immer mehr hinauf.
das Licht die Lichte die Lichter Die Windlichte machten die Dunkelheit lichter.
der Lug die Luge/Lüge die Lügen er lugte aus dem Lug und dachte „Alles Lügen, alles Lug und Trug“
das Mädel die Mädel die Mädels setzt sich immer mehr durch, auch als Anrede für Männer üblich „Na Mädels, ...“
der Mai die Maie die Maien Auch wenn Pfingsten in den Juni fällt, stellt man gerne junge Birkenbäume vor die Kirchentür.
der Mais die Maise/Meise die Meisen Gib doch den Vögeln im Winter nicht so exotische Körner!
das Mark/die Mark die Marke die Marken In der Altmark kauften sie Briefmarken bis 1990 in DDR-Mark, dann in DM, heute in € (der in etwa zwei Mark wert ist), auch der Preis wurde immer teurer. Für Knochen- und Rückenmark sind Plurale ungebräuchlich.
der Matz die Mätze/Metze die Metzen Weil die Prostituierte es ohne Gummi gemacht hatte, entstand ein kleines Hurenkind.
das Mett die Mette die Metten Für die Christmette kamen Mette Mettbrötchen nicht passend vor.
die Monogamie die Bigamie die Trigamie Nachdem er die dritte Frau ehelichte, fühlte er sich sicher, nicht mehr wegen Bigamie bestraft zu werden.
das Mus die Muse die Musen mit Apfelmus kannst du der Künstlerfreundin nicht kommen, das Mus schon etwas Besondereres sein.
das Nichts die Nichte die Nichten Nach dem Bankrott standen die Nichten vor dem Nichts.
der Ort die Orte die Örter Seemannssprache und Mathematik
der Otter die Otter die Ottern Im Otterzentrum Hankensbüttel findest du zwar Otterhunde (otter hounds), du siehst aber so gut wie nie eine Kreuzotter.
das Partikel die Partikel die Partikeln Partikel gibt's bei der Computergrafik, in Suspensionen, bei Hostien und in der Grammatik.
der Plan die Plane/Pläne die Planen Er plante den Umzug mit dem Planwagen.
die Platte die Platten/der Platten die Platten Weil er unaufmerksam über eine Holzplatte gefahren war, wo sehr viele Nägel herausguckten, hatte er vier (!) Platten und konnte nicht mehr weiterfahren.
pomme das Pommes die Pommes zweimal Pommes Schranke bitte! Gib doch dem Spatz ein Pommes ab!
das Reich die Reiche die Reichen Vom 3. Reich profitierten eher die Reichen.
der Reis die Reise die Reisen Heuer fahren wir nach Ostasien, wo wir uns landestypisch ernähren wollen.
das Rind die Rinde die Rinder/Rinden Hier sind die beiden Plurale gemeinsam in Kasten 3. Die Hirschkühe schälten bei der hohen Schneedecke im Winter die Bäume, sehr zum Ärger des Försters.
der Schal die Schale die Schalen Ich muss noch zwei Porzellanschalen so einpacken, dass sie stoßgeschützt sind und habe kein Verpackungsmaterial mehr. Ach, ich gebe dir meinen Schal dafür.
der Scheck die Schecke die Schecken Die Schecken kaufte er damals noch, als er kein Bargeld dabei hatte, mit einem Euroscheck, der aber noch in DM ausgestellt war.
der Sekt die Sekte die Sekten Glücklicherweise landete er in keiner Antialkoholiker-Sekte, Prost!
der/das Schild die Schilde die Schilder Er hielt mangels besserer Alternative ein „Überholen-Verboten-Schild“ vor seinen Körper, un den Messerangriff des Mörders abzuwehren.
[die Schlippe (=der Zipfel)] [die]/der Schlips die Schlipse Er konnte nur den Windsor-Knoten binden.
der Schrank die Schranke(Schränke) die Schranken Der Tischler verwies seinen Lehrling in die Schranken
der Schwamm die Schwämme/Schwemme die Schwemmen In den Schwemmen und Kaschemmen soffen sie sich durch, die Leber saugte den Alkohol auf wie ein Schwamm.
der Semmel die Semmel die Semmeln Hast du's mal wieder versemmelt?
short die Shorts die Shorts Hast du meine Lieblingsshorts für unseren Urlaub eingepackt, Schatz? Keine Sorge, ich habe beide Shirts eingepackt.
der Spann die Spanne die Spannen Ideenwechsel Raum--> Zeit
(spaghetto) die Spaghetti die Spaghettis vgl. Brokkoli
der Spin die Spinne die Spinnen Die Spinne, der einsetig die vier Beine fehlten, drehte sich immer wieder um ihre eigene Körperachse.
der Spitz die Spitze die Spitzen Ihr Spitz, den sie auf die Brecherspitze mitgenommen hatte, guckte den Gämsen hinterher, wie gut, dass er angeleint war.
der Stall die Ställe/Stelle die Stellen Sind hier die richtigen Stellen für unsere Ställe?
die Statt die Stätte die Stätten Sie hatten die beiden an Kinder Stätten angenommen.
das Steuer die Steuer die Steuern Saßest du am Steuer, als beim Rotlichtverstoß geblitzt wurde und hast Du die Kfz-Steuern eigentlich schon bezahlt?
der Stock die Stöcke die Stöcker In der zweiten Etage hatte er zwei Stöcker [!] gefunden.
der Stras/Strass die Straße die Straßen Echte Diamanten oder Strass, überlegte er, als er die Straße mit den Schmuckgeschäften entlang schlenderte.
das Tablett und das Tablet die Tablette die Tabletten Er legte die Tagesration an Tabletten auf das Tablettentablett.
der Tann die Tanne die Tannen der ganze Wald (wie „Bien“)
der Trank die Tränke die Tränken Erst musste er die Kamele zur Tränke bringen, obwohl er sich völlig ausgedörrt fühlte, erst dann war er selber dran.
der Trupp die Truppe die Truppen Ein Trupp stieß wieder auf die Truppe.
der Wall die Wälle/Welle die Wellen Die Deiche und Erdwälle schütteten vor den Wasserwellen der Nordsee.
die Wand die Wände/Wende die Wenden Die DDR-Granden liefen 1989 an die Wand.
das Watt die Watte die Watten Traust dich nicht ins Watt? Du bist doch nicht aus Watte!
das Weh die Wehe die Wehen Sie saß in der Schneewehe fest und hielt sich den Unterleib. War es Bauchweh oder waren es Wehen?
das Wild die Wilde die Wilden Auch die weiblichen Indigenen lebten nicht nur vegan.
der Wind die Winde die Windatlen Mach schnell, ein Sturm kommt auf. Pass auf unsere Zaunwinden auf.
das Wort die Worte die Wörter gebundener Text versus Einzelwörter
der Zeh die Zehe die Zehen die Zehe nur Singulär; beide Plurale in Kästchen 3
das Zinn die Zinne die Zinnen Meinst du wirklich, dass wir die Zinnen mit Zinn abdecken sollen? Ich glaube das hast du falsch verstanden, wir sollen ZINK nehmen!
der Zucchino [selten] der oder die Zucchini die Zucchini weitere Beispiel für Übernahme eines italienischen Plural als deutscher Singular. Hier lässt der Duden das umgangssprachliche häufig gehörte Zucchinis noch nicht zu.
der Zweck die Zwecke die Zwecken Lass doch sein, es hat kein Zweck, die Zwecken kriegst du in diese harte Wand nicht hineingedrückt.

Neue Vorschläge für einen zweiten Plural Dieser könnte für sehr, sehr viele oder auch für neue Aspekte benutzt werden.

Singular vorhandener Plural neuer Plural (Plural 2) Beispiele/Erläuterungen
das Antibiotikum die Antibiotika die Antibiotikas Bei der Massentierhaltung werden so viele Antibiotikas eingesetzt, dass es kein Wunder ist, dass sich Multiresistenzen entwickeln.
das Auge die Augen die Äugen Neunaugen brauchen 14 ihrer Äugen nur als Kiemen, ein unpaares Auge als Nase, nur zwei Augen dienen zum Sehen.
der Baum die Bäume die Bäumen Mittelding zwischen Baumgruppe kleinerem Wald
der Blitz die Blitze die Blitzen
das Brot die Brote die Bröter Nachdem Jesus 5000 Bröter hergezaubert hatte, wurde die ganze Truppe satt.
der Bon das Bonbon die Bonbonbons
das Gewitter die Gewitter die Gewittern
der Donner die Donner die Donnern Das Gewitter dauerte ewig. Blitzen erhellten die Dunkelheit der Nachten, die endlosen Donnern gingen schier ineinander über.
der Egel die Egel die Egeln Der Heilpraktiker hatte ihm so viele Blutegeln auf die Haut gesetzt, dass er begann, sich zu ekeln.
das Fell die Felle die Fellen Er sah sich die vielen Fellen an, die in der Kürschnerei lagerten.
der Fluch die Flüche die Flüchen hier verbietet es mir die Höflichkeit, für den Plural 2 ein treffliches Beispiel aufzuschreiben
das Jahr die Jahre die Jahren das machst du schon seit Jahrenden! schimpfte er.
der Keller die Keller die Kellern Katakomben und weiträumige Unterhöhlungen
cofetto [Bonbon] das Konfetti die Konfettis
das Lamm die Lamme die Lämmer hier ist die mittlere Rubrik ergänzt. Nachdem sich die Zwillingslamme von ihrer Geburt erholt hatten, guckten sie neugierig, was die anderen Lämmer so machten.
das Land die Lande die Länder das veraltete/poetische „Lande“ könnte für zusammengehörige Staaten benutzt werden. England gehört demnächst nicht mehr zu den Landen der EU, Schottland liebäugelt damit, dazuzugehören.
das Praktikum die Praktika die Praktikas Die jungen Leute müssen heute so viele Praktikas, vor allem auch unbezahlte, machen, bevor sie einen bezahlten richtigen Job bekommen, dass eine Familienplanung schwierig ist.
der Pudel die Pudel die Pudeln Er versagte völlig beim Kegeln.
der Scheitel die Scheitel die Scheiteln eher schon Halbglatzen
der Schnaps die Schnäpse die Schnäpsen zu viele Schnäpsen! lallte der Volltrunkene.
der Stamm die Stämme die Stämmen Die dichten Stämmen ließen kein Licht mehr auf den Waldboden fallen.
der Teller die Teller die Tellern vollständiger Service-Satz
der Zettel die Zettel die Zetteln Bring mal Ordnung in deine Zetteln! Das sind Ideen für die Antonymseite.
das Zimmer die Zimmer die Zimmern Alle Zimmern des Schlosses Versaille können nie vollständig besichtigt werden
der Zins die Zinse die Zinsen plusminus Null

Manchmal scheint auch der Singular zu fehlen. Der ehemalige Singular ist vielleicht besser als „Plural 1“ anzusehen, und ein neuer Singular 1 wäre empfehlenswert. Das schlägt dann auch den Bogen zu der ersten Tabelle in diesem Abschnitt und zur Tabelle „Diminutiver Singular“.

[neuer] Singular Plural 1 [ehemaliger Singular] Plural 2 Beispiele/ Erläuterungen
der Bech die Becher die Becherie Er trank den Schnaps aus einem Bech.

Becher für nicht weiter bestimmte, Becherie, um eine Gruppe von Bechern zusammenzufassen, also werden Becher zum Zähneputzen zu einer Zanputzbecherie.

der Dall die Delle die Dellen sehr kleine Beule
der Eul die Eule die Eulen Gesamtbestand der Eulen in einem Biotop (Analogiebildung zu „Bien“)
der Flot[1] die Flöte die Flöten altes, außer Gebrauch gekommenes Musikinstrument aus Holz oder Metall, leicht zu spielen, da nur ein Loch, was mithilfe eines Fingers abgedeckt werden kann.
der Flot[2] die Flotte die Flotten einzelnes Kriegs- oder Handelsschiff. Der Matrose spielte auf dem Deck die Flot.
der Glatz die Glatze die Glatzen kahle Stelle, Schütterwerden
das Hohl die Höhle die Höhlen eine Kammer eines gegliederten Höhlensystems.
der Kammer die Kammer die Kammern Im Speisekammer war kaum Platz.
der Klammer die Klammer die Klammern Mir ist ein Klammer der Wäscheklammer kaputtgegangen, meinst du, es lohnt sich, den zu reparieren?
der Klampf die Klampfe die Klampfen kleine [Kinder-]Gitarre
der Kramp die Krampe die Krampen Bei der Krampe wackelt ein Kramp, kannst du noch mal mit dem Hammer draufhauen?
der Krot die Kröte die Kröten Der Krot saß auf der Kröte, bald würde es viele kleine Kröten geben.
der Mamm die Memme die Memmen Stell dich nicht so an, sei kein Mamm.
der Mauer die Mauer die Mauern Schon wieder einen Mauer geschafft, bald ist die Mauer fertig.
der Seit die Seite die Seiten noch mal präzise, steht die Info auf dem rechten Seit oder dem linken des Buches?
der Sort die Sorte die Sorten Sherlock Holmes ist der weltweit einzige Consulting detective, also ist er ein Sort.
der Spiral die Spirale die Spiralen Im Labyrinth war er schon wieder einen Spiral weiter.
der Sprach die Sprache die Sprachen kurze Wortsequenzen
der Stack der Stecker die Stecker bei meinem Stecker ist ein Stack abgebrochen.
der Straf die Strafe die Strafen Ermahnung oder auf Bewährung
das Tabell die Tabelle die Tabellen Er ging sehr sorgfältig vor, Tabell um Tabell trug er akribisch die Werte ein.
der Trapp die Treppe die Treppen Trapp für Trapp trappste er die Treppe rauf.
der Weintraub die Weintraube die Weintrauben Vorsicht, ich sehe gerade einen faulen Weintraub, pack lieber eine andere Weintraube ein.
der Windel die Windel die Windeln (noch aus der Zeit vor Plastik-Fertigwindeln)
der Wund die Wunde die Wunden Du hast da ne Wunde. Ach das ist nur ein Wund, ich bin doch keine Memme.
der Zahr die Zähre die Zähren ich weine dem russischen Monarchen keine Träne nach.
der Zitron die Zitrone die Zitronen Ich habe schon einen Zitron ausgepresst, reicht dir das?

In seltenen Fällen müssen zwei neue Aspekte ergänzt werden, z.B. Singular und Plural 1, oder Plural 1 und Plural 2 oder auch Singular und Plural 2.

neuer Singular Plural 1 (=Singular 2) Plural 2 Beispiele/Erläuterungen
die Glut die Glüte die Glüten je nach Farben: rot, gelb, weiß
der Leut die Leute die Leuten So viele Leuten! Wo, ich sehe nur einen Leut!