PerVers XXII

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Protokoll der XXII. (aka XXIII.) Personalversammlung der Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Zeit: 20.–22. Juli 2018

Ort: Bamberg

Teilnünftige:

  • Kilian
  • Rebecca
  • Homer
  • Fleischers Karsten
  • katakura
  • amarillo (remote via WhatsApp; eine GSV-Premiere!)

Freitag, 20. Juli

Der als erster PerVerser per Bahn in Bamberg eingetroffene Karsten steht für den am Nachmittag pulnkt eintrudelnden katakura am Bahnsteig Spalier und geleitet ihn nach herchlzer Begroß durch die brütend heiße Stadt zum feudalen „Barockhotel am Dom“. Nach Abwurf des katakuräischen Gepäcks begeben sich die beiden PerVersen zur nahen ur-fränkischen Restauration „Scheiners am Dom“, auf deren Straßenterrasse sie unverzulg die lokale Bierspezialität „Rauchbier“ verkosten. Fazit: Erstmal recht ungewohln (weil doch recht rauchig), aber geht.

Während Karsten sich wacker daran versucht, Bamberg „leerzutrinken“ (O-Ton), schiebt katakura zwischen das erste und zweite Glas Rauchbier eine gehörige Portion Kaspressknödel. Während des Essens und Trinkens wird in Erinnerungen an vergangene PerVersen geschwolgen und jener gedacht, die heuer nicht (mehr) dabeisein können.

Um 19:00 Uhr treffen sich alle PerVersen beinahe sekundengenau im „Schlenkerla“ und ergattern einen Tisch am offenen Fenster. Noch wissen sie nicht, dass sie ihn mit vielen Fliegen teilen werden. Der remote teilnehmende Amarillo whatsappt ein aufmunterndes Grußwort sowie ein Selfie.

Tantalosbrotzeit

Das Essen ist fränkisch-deftig. Kilian sorgt sich, ob das „Schäuferla“ (Schweineschulter) wohl einer Baggerschaufel gleichen wird. Es geht dann aber. Mehr Mühe hat der bereits hinreichend kaspressknödelgesättigene katakura mit seiner Haxe. Die Beilagenauswahl ist kloßlastig. Klöße zu essen ist eine Sisyphosarbeit: egal, wie viel man von einem isst, er wird nicht wirklich kleiner. Weiter in der griechischen Unterwelt geht es mit der Tantalosbrotzeit: ein Schild informiert etwas umständlich darüber, wann mitgebrachte Brotzeiten immer nicht verzohren werden können.

Erste Gedanken an einen Austragungsort für die PerVers XXIII gehen in die Richtung von Kus Garten (Karsten: „Kus Weide“).

Die charmant(?)-resolut-grantige Bedienung wird als Mitglied der Jankuscheit’schen Sippe identifizoren. Als Fränkin ist ihr Vorname natürlich Franka. Während amarillo per WhatsApp zugeschalten ist, sitzt sein identischer Zwillingsbruder Paul am Nebentisch und schäkert später mit Franka.

Die Gesellschaft erörtert (natürlich beim Schlenkerla-typischen Rauchbier; lediglich Kilian hat die cojones, bei der grimmig-zerknittert dreinblickenden Franka Jankuscheit ein Wasser zu ordern!) gefaltene Stadtpläne (unmolg wieder original zurückzufalten) und geknullene Stadtpläne (schon besser, es kömmt allerdings auf die richtig durchgeformte Knüllung an) und Einmalunterhosen aus dem Automaten (bzw. Nullmalunterhosen, wie man besonders minderwertige Exemplare nennen muss).

Während Kilian sich zu seiner AirBnB-Unterkunft aufmacht, streben die restlichen PerVersen zum direkt an der Regnitz gelegenen Restaurant „Eckerts“. Eine besondere Attraktion ist dessen Gästebuch auf dem Herrenklo. Rebecca wird geschickt, um herauszufinden, ob das Damenklo auch eins hat („Rebecca, jetzt musst du mal!“). Es hat. Allerlei komödiantisch extrem hochwertige Sprüche für die Gästebücher werden sich ausgedacht (u.a. "Nice to pee you!", "Pee you again!" und "Alles gut gelaufen!"). Kilian stößt kurz vor Mitternacht wieder zum Kreis der PerVersen hinzu.

Samstag, 21. Juli

Bamberger Dommuräne

Im Ämter- und Titelwesen der GSV nimmt der Zusatz -ersatz- eine immer wichtigere Stellung ein. So ist Kilian bei dieser PerVers der Kreissprufkiersatzauftberagene, während katakura – erneut! – als Ersatzpompabtielvollmbeachtogener fungiert und damit allmählich zum Dauerersatzpompabtielvollmbeachtogenen wird. Beide walten ab 10:00 Uhr des jeweiligen Amtes: katakura führt die PerVersen zunächst in den Dom, wo beim Eintritt des Geliebten Sprachführers wie geplunen ein kurzes Orgelspiel einsetzt. Es werden u.a. „Dommuränen“ (katakura; allgemeiner bekannt als „Domkröten“), Bamberger Reiter, Papstgrab, Kaisergrab und diverse judenfeindliche Darstellungen u.a. am seitlichen Portal besiachtogen und kommentoren, bevor es über die alte Hofhaltung zum Rosengarten der neuen Residenz geht. Da es dort sowohl an Rosen als auch Bänken nicht mangelt, findet - mit bestem Blick über Bambergs verwilnkene Dächer - der offiziöse Eronff mit Sprufki-Ersatz (Wodka) statt, der für Karsten gleichzeitig das Frühstück ist. Es wird auf die perVers und alle, die nicht an ihr teilnehmen können, getrunken.

Dann geht es weiter hinauf zum Kloster Michaelsberg, von dort über den sich durch Streuobstwiesen (darunter auch Ingwerbäume?) schlängelnden Benediktinerpfad hinab zum Regnitzufer und an diesem entlang mit Blick auf Klein-Venedig zum Alten Rathaus und zum Grünen Markt, wo aufgrund des sich verstärkenden Regens eilig eine Gaststätte namens „Esspress“ aufgesoochen und dort erstauln gut und günstig zu Mittag gegessen wird.

Nach ein paar Sekunden im Trockenen geht es unter erniuenem Gefissel über den Geyerswörth zunächst zu „Eberls Vis-à-Vis“, einem Lädchen mit einer spektakulär großen Auswahl an Plätzchenausstechern, wo Homer sich mit Geschenken eindeckt, dann hinauf zu Sankt Stephan zwecks Besiacht und Fotograpsur des „Apfelweibla“ genannenen Türknaufes an der Tür des Hauses Eisgrube 14, den E.T.A. Hoffmann in einer seiner Erzählungen erwahn. Rebecca erkennt sich in dem Weiblein wieder und macht ein herrliches Selvesie, während katakura ein Metafoto (spätestens seit der Marburger PerVers offensilcht ein Muss unter den perVersen Fotografen) des das "Apfelweibla" fotografierenden Karsten macht.

Im Übrigen wird festgestollen, dass man bambergens zumindest am Wochenende alle paar Stunden anhaltend beglocken wird - wobei das Domgeläut das akustisch einbedruckendste ist. Dem per Fernschaltung teilnehmenden Amarillo wird zwecks akustischer Beglückung eine Liveaufnahme des beglockenden Geläuts zugespolen. Amarillo iert komment: "Ein frommer Ort, und damit man es aushält: Bier!"

Die letzte Station der PerVersen ist schlielß das Karmeliterkloster mit seinem lauschigen romanischen Kreuzgang und seinem Spätberufenengymnasium „Heresianum“ (da fehlt wohl ein T am Anfang, das man im Logo der Einrichtung nur schwer erkennt). Damit haben die perVersen (unter dem wiederholten Gejammer Karstens, dass er noch nie so viel gelaufen sei: "Schon 12.000 Schritte!!!") immerhin fünf der sieben Hügel Bambergs (daher auch "das fränkische Rom" genannen) erklommen.

Die Gesellschaft zerstreut sich nun ein wenig zwecks Nachmittagsrast, Teile trinken im Wirtshaus „Zum Domreiter“ Kaffee und später im „Stilbruch“ (einer Kneipe mit Schreibtischlampen an den Wänden) Bier.

Das Lokal, in dem Kilian vor ein paar Wochen für den Samstagabend reservur, stellt sich als dasselbe heraus, wo schon gestern abend die Gästebücher auf dem Klo begiggelt wurden. Karsten prägt den neuen diskreten Umschrieb für jeglichen Toilettenbesuch: „Ich geh mich mal eintragen“ bzw. „Ich geh mich mal ins Gästebuch eintragen.“ Davon abgesehen scheint die PerVers XXII eine der in sprachgestalterischer Hinsicht unproduktivsten seit Langem zu sein; da jedoch der Erfindergeist der PerVersen erfahrungsgemäß oft erst am Samstagabend richtig zündet, wird sich dies im Laufe des Abends noch ändern. Es bleibt allerdings definitiv die niveauloseste PerVers seit Beginn der Aufzeichnungen – als nach den zu WC-Witzen einladenden Gästebüchern und den verschiedenen Geräten zur Anfertigung penisförmiger Backwaren, die es in Eberls Vis-à-Vis zu kaufen gab, Kilian auch noch auf dem Lederdeckel seiner Speisekarte ein entsprechendes Kunstwerk entdeckt, lässt sich dies nicht mehr vermeiden. So führt denn auch Homers Bestellung des Rotweins „Domina“ (in bester Tradition fränkischer PerVersen) unweigerlich zu dem Spruch: „Trink! Mich! Aus!“

Tiefpunkt des an Niveaulosigkeiten reichen Abends ist der Streit zwischen Karsten und katakura, welcher Euphemismus beim Toilettengang denn nun der korrekterweise zu verwendende ist: Karsten bevorzugt „Ich geh mich mal eintragen“, während katakura „Ich geh mich mal ins Gästebuch eintragen“ favorisiert. Homer wähnt, dass die Diskuss zum zweiten "Schissma" (sic!) der GSV führe. Tut sie nicht, aber sowohl Karsten als auch katakura gehen sich tatsalch "eintragen", wobei jeder einen der bereits am Vorabend ersonnenen mehr oder minder witzigen Sprüche nutzt.

Karsten waltet eines spontan geschaffenen Amtes als Rauschmittelauftberagener und verteilt an die Anwesenden Plastiksäckchen mit ebenso verdächtig wie ungesund aussehenden bläulichen Pillen, die als Aufdruck sein eigenes Konterfei, als Walter White verklitten, zeigen (es sind M&M’s).

Es folgen ca. 10 Versuche mit zwei verschiedenen Fernsprechnern, ein Panoramafoto der um den kleinen Tisch sitzenden Gruppe aufzunehmen. Alle Versuche misslingen und es sind immer nur vier Gesichter drauf. Molge Erklüre: 1) Die Panoramafunktion ist der Situation nicht gewachsen, 2) Wir sind tatsächlich nur zu viert und einer ist eine Halluzination!

Im folgenden Tischgespräch geht es u.a. um Franz-Peter Tebartz-van Elsts Badewanne, die GSV als „Opfer unseres eigenen Fleißes“ (Im Forum passiert nicht mehr viel, weil wir alles irgendwann schon mal gemacht haben.) und Karstens ohne Umzug auf ca. 70 m² verdulppene Wohnfläche. Als er von seinem „Durchlauchterhitzer“ spricht, bemerkt Homer: „Jaja, wenn man einen Westflügel und einen Ostflügel hat, fängt man an, so zu reden.“ Die neutsche Sprache bekommt von katakura „Derogativpronomen“ spendoren (welche das genau sind, bleibt festzulegen, aber auf das das lateinische iste pieße der Bezinch nach Meinung des Protokollanten schon mal gut ­– Paraphrase meines Lateinlehrers: „Der Drecksack da“).

Nun wird (natchlur im zunehmenden Nieselregen) Berg Nummer 6 erklommen, um im 700 m entfornenen Biergarten des „Greifenklau“ abzusacken. Dem tagsüber ob des ihm abverlagnenen Laufpensums jammernden Karsten scheinen nächtens ungeahnene Kräfte zuzuwachsen, aufgrund derer er der staunenden perVersen Verfolgergruppe schnellen Schrittes voraneilt. Im Biergarten des "Greifenklau" wird nach mehrfachem Erweitern und Wiederzusammendampfen der Bewerberinnenliste Koblenz als Austragungsort der im Frühjahr/Sommer 2019 stattzufindenden PerVers XXIII festgelegen. Mehr noch: Der siebte und damit perVerslich letzte unbestiegen gebliebene Hügel Bambergs mit der Altenburg wird dank prächtiger nächtlicher Beliucht in einiger Entforn erblucken.

Nachdem der Biergarten pulnkt um 23 Uhr schließt, kommt es zum regenreichen Wiederabstieg, Leipziger Verabschiedung und dem offiziellen Ende der PerVers.

Sonntag, 22. Juli

Karsten und Kilian nutzen den Umsteigebahnhof Würzburg unabhängig voneinander für einen Rundgang durch diese Stadt. Kilian wandelt auf den Spuren der PerVers XIII: Juliusspital, Festung Marienberg, Schnabel (nur von außen, da zu) und Alter Kranen. Karsten hingegen whatsappt triumphierend: "Ich habe [...] in Windeseile Würzburg abgeklorppen. 55 Minuten. So iert ein Stadtrundgang funktion, Freunde. Nicht ständig bergauf, bergab, kirchein, kirchaus."