Rettet dem Dativ-E!: Unterschied zwischen den Versionen
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| Das nun hierdurch ausgeführte Erziehungswerk wäre das bleibende, sich stets erneuernde und immer größere Vollkommenheit aus sich entwickelnde Eigenthum aller beitragenden deutschen Frauen und Jungfrauen zum Heile zunächst ihres deutschen, in Wahrheit aber zu dem ihres ganzen Geschlechts; zum Wohle ihrer Kinder, aller deutschen Kinder, ja | | Das nun hierdurch ausgeführte Erziehungswerk wäre das bleibende, sich stets erneuernde und immer größere Vollkommenheit aus sich entwickelnde Eigenthum aller beitragenden deutschen Frauen und Jungfrauen zum Heile zunächst ihres deutschen, in Wahrheit aber zu dem ihres ganzen Geschlechts; zum Wohle ihrer Kinder, aller deutschen Kinder, ja über diese hinaus zum Wohle der Kindheit überhaupt; zum Frieden zunächst ihrer Familien wie des ganzen deutschen Familienlebens, ja alles Familienlebens an sich; dadurch zum Segen ihres Volkes, aller Völker, ja der Menschheit und so für die Gegenwart und alle Zukunft. <br/>''Friedrich Fröbel, „Kommt, lasst uns unsern Kindern leben!“ Entwurf eines Planes zur Begründung und Ausführung eines Kinder-Gartens, einer allgemeinen Anstalt zur Verbreitung allseitiger Beachtung des Lebens der Kinder, gefördert durch Pflege ihres Thätigkeitstriebes. Den Deutschen Frauen und Jungfrauen als ein Werk zu würdiger Mitfeier des vierhundertjährigen Jubelfestes der Erfindung der Buchdruckerkunst zur Prüfung und Mitwirkung vorgelegt, Ilmenau [1840], S. 11'' | ||
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Version vom 10. August 2016, 22:13 Uhr
Bis heute hat sich die aus dem Mittelhochdeutschen stammende Dativendung -e für einige stark gebeugte männliche und sächliche Substantive erhalten. Das Dativ-E wird vor allem in feststehenden Redewendungen gebraucht, die anheimelnd-altertümlich klingen. Für Freunde der gehobenen Sprache sind sie geradezu ein Muss. Die Beispielsätze verdeutlichen den mustergültigen Gebrauch des Dativ-E und machen die Liste auch literarisch zu einem Genuss.
mit Präposition an/am
am Rande | am Rande bemerkt |
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mit Präposition auf
auf großem Fuße leben | Sonst findet man zuweilen auch in Speisesälen gar keinen Leuchter auf dem Tische, auch keinen Kronleuchter, sondern nur bloß Hange- oder Wandleuchter, welche Mode aber doch nicht allgemein ist, sondern sich nur unter solchen Herrschaften herumtreibet, welche gern auf großem Fuße leben und licht dabey ersparen wollen. D. Johann Georg Krünitz: Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft […], fortgesetzt von Friedrich Jakob Floerken, Sieben und siebzigster Theil, von Leipe bis Licht, Berlin 1799, Art. „Leuchter“, S. 321. |
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auf dem Lande | |
auf dem/gutem Wege |
mit Präposition aus
aus dem Grunde | |
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aus dem Lande |
mit Präposition außer
außer Stande (außerstande) |
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mit Präposition bei/beim
bei Leibe / beileibe | wer viel frisst, muss beileibe nicht gut bei Leibe sein |
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bei Lichte | bei Lichte betrachtet |
bei Tage | |
beim Worte | Gut, ich nehme Ihn beim Worte. Karl May, Die Reitprobe (in: Unter den Werbern) |
mit Präposition in/im
im Banne | |
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im Bilde | … um im Bilde zu bleiben … |
im Bunde | |
im Falle | |
im Geiste | |
in hohem/geringem Grade | |
im Grunde | |
im Jahre | |
im Lande | |
im Laufe des/der | im Laufe des Jahres |
in hohem/geringem Maße | |
im Sande verlaufen | |
im Sange | Rein im Sange, treu im Wort https://www.youtube.com/watch?v=bqXk684muyw |
im Schilde führen | |
im Sinne | |
im Stande (imstande) sein | |
im Werte | Waren im Werte von 2000 Euro |
im Zuge |
mit Präposition mit
mit dem Bade | das Kind mit dem Bade ausschütten |
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mit einem Schlage |
mit Postposition nach
dem Sinne nach | |
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dem Werte nach |
mit Präposition über/überm
über Tage |
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mit Präposition unter/unterm
unter Tage |
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mit Präposition von/vom
vom Eise befreit | Vom Eise befreit sind Chrom und Bleche / durch Waschmittel und des Frühlings wärmenden Blick, / im Tale dröhnt Motorenglück. / Die Winterreifen, in ihrer Schwäche, / rollt’ man in dunkle Garagen zurück. Osterspaziergang 2012 |
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vom Lande kommen | |
vom Schlage | "Geistesriesen" vom Schlage eines Erdogan http://www.taz.de/!5212949/ |
vom Winde verweht |
mit Präposition zu/zum
zu Berge stehen | Und da der Geist an mir vorüberging, standen mir die Haare zu Berge an meinem Leibe. Lutherbibel, Hiob 4,15 |
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zu Bette liegen | Wenn sich Männer miteinander hadern, und einer schlägt den andern mit einem Stein oder mit einer Faust, daß er nicht stirbt, sondern zu Bette liegt: kommt er auf, daß er ausgehet an seinem Stabe so soll, der ihn schlug, unschuldig sein, ohne daß er ihm bezahle, was er versäumet hat, und das Arztgeld gebe. Lutherbibel, Exodus 21,18 |
zu Felde ziehen | |
zum Fraße | Er ließ den Scharfrichter rufen, befahl ihm, mich in eine Kiste einzusperren, in derselben hinaus zu schaffen, mir ferne von der Stadt das Haupt abzuschlagen, und mein Fleisch zerhackt den Vögeln zum Fraße hinzustreuen. Mährchen der Tausend und eine Nacht für Kinder von Albert Ludwig Grimm, Vierter Theil, Stuttgart: A.F. Macklot, 1829, S. 19 |
zu Gemüte führen | |
zu Gesichte stehen | |
zu Grabe geleiten / tragen | Als er hörte, dass fünfzig Grubenarbeiter einen zwölfjährigen Knaben zu Grabe geleiten wollten, obwohl dieser, soviel er wusste, nur ein umherstreifender Betteljunge gewesen war, fand er, dass dies der reine Wahnsinn sei. Selma Lagerlöf, Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen |
zu Grunde (zugrunde) gehen / legen / richten | |
zugute (zu Gute) halten | |
zu Hause (zuhause) | |
zu Holze fahren / ziehen | Ein Jäger zog zu Holze / dort äst ein guter Hirsch. / Hallo, beglückter Jäger, / heut' hast du gute Pirsch ... Deutsches Volkslied |
zu Kreuze kriechen | »Zu Kreuze kriechen«, wiederholte mein sonst so milder Freund Louis immer wieder, »ich will nicht hetzen, aber ich möchte mir das nicht gefallen lassen.« Arthur Schnitzler, Jugend in Wien: Eine Autobiographie |
zu Lande und zu Wasser | |
zu Leibe (zuleibe) rücken | |
zu Leide (zuleide) tun | |
zu Mute (zumute) sein | |
zu Nutze (zunutze) machen | |
zu Passe (zupasse) kommen | |
zu Pferde | Ein plumper Mensch, ohne Leichtigkeit in seinen Bewegungen, kann zwar fest, in vieler Hinsicht gut, aber nie mit Anstand zu Pferde sitzen. Von dem guten Anstand zu Pferde, in: Handbuch der niedern Reitkunst von Seyfert von Tennecker, Erster Band, Leipzig: Theodor Seeger, 1805, S. 253 |
zu Potte kommen | |
zu Rande (zurande) kommen | |
zu Rate gehen / sitzen / ziehen | »Ich will mit mir zu Rate gehen, mein Kind,« sagte er ernst, »ich will meine Gedanken sammeln, um zur Klarheit zu kommen.« Oskar Meding, Zwei Kaiserkronen |
zu Stuhle kommen | [...] so sind auch meine Constipationen viel peinlicher geworden und ich muß oft 14 Tage lang mich unmenschlich abmartern, ehe ich zu Stuhle kommen kann. Heinrich Heine, Brief an Maximilian Heine 1850 |
zu Stande (zustande) bringen | |
zu Tage (zutage) treten | Versammlungen, in denen sozialdemokratische, sozialistische oder kommunistische, auf den Umsturz der bestehenden Staats- oder Gesellschaftsordnung gerichtete Bestrebungen zu Tage treten, sind aufzulösen. Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie, § 9 Abs. 1 |
zu Tische sitzen | |
zu Tode erschrecken / hetzen / kommen / schinden | |
zu Wege (zuwege) bringen | |
zu Werke gehen | Und wie ich nun werde zu Werke gehen müssen, diese süße friedliche Eintracht der Seele mit ihrem Leibe zu stören? Friedrich Schiller, Die Räuber, 2. Akt, 1. Szene |
zum Wohle | Das nun hierdurch ausgeführte Erziehungswerk wäre das bleibende, sich stets erneuernde und immer größere Vollkommenheit aus sich entwickelnde Eigenthum aller beitragenden deutschen Frauen und Jungfrauen zum Heile zunächst ihres deutschen, in Wahrheit aber zu dem ihres ganzen Geschlechts; zum Wohle ihrer Kinder, aller deutschen Kinder, ja über diese hinaus zum Wohle der Kindheit überhaupt; zum Frieden zunächst ihrer Familien wie des ganzen deutschen Familienlebens, ja alles Familienlebens an sich; dadurch zum Segen ihres Volkes, aller Völker, ja der Menschheit und so für die Gegenwart und alle Zukunft. Friedrich Fröbel, „Kommt, lasst uns unsern Kindern leben!“ Entwurf eines Planes zur Begründung und Ausführung eines Kinder-Gartens, einer allgemeinen Anstalt zur Verbreitung allseitiger Beachtung des Lebens der Kinder, gefördert durch Pflege ihres Thätigkeitstriebes. Den Deutschen Frauen und Jungfrauen als ein Werk zu würdiger Mitfeier des vierhundertjährigen Jubelfestes der Erfindung der Buchdruckerkunst zur Prüfung und Mitwirkung vorgelegt, Ilmenau [1840], S. 11 |