Rettet des Genitivs!: Unterschied zwischen den Versionen
Kilian (Diskussion | Beiträge) (Welch Eselei! In falsche Liste eingetragen!) |
(→Gebrauch mit Genitiv und Dativ (blaue Kollektion): hier fahl ein Satzteil) |
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| bgcolor="#99B2E5" | Dank meinem Fleiße wurde ich reich. | | bgcolor="#99B2E5" | Dank meinem Fleiße wurde ich reich. | ||
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Version vom 17. Oktober 2011, 20:41 Uhr
Das Engagement der Gesellschaft zur Stärkung der Verben beschränkt sich nicht auf das Verbenstärken. Denn nicht nur starke Stammformen, sondern auch ganze grammatische Fälle sind vom Aussterben bedroht und schreien nach Rettung. Am deutlichsten zeigt sich das in der verbreiteten Unsitte, Präposition wie „wegen“ oder „während“ zunehmend mit dem Dativ zu benutzen:
Falsch: Das ist alles nur wegen dem Unfall passiert.
Richtig: Das ist alles nur wegen des Unfalls passiert.
Der Spruch „Man gewöhnt sich an allem, sogar am Dativ.“ greift hier nicht. Wir zeigen, wie’s richtig geht - denn es ist des hominis sapientis unwürdig, „würdig“ mit Dativ zu konstruieren.
Die Liste
Dies ist die derzeit umfangreichste im Netz zu findende Auswahl von Präpositionen, Adjektiven, Adverbien, Verben und Wendungen, die mit Genitiv verwendet wurden, werden müssen, sollten oder – namhaften Vorbildern folgend – zumindest dürfen. Beispielsätze machen die Liste auch literarisch zu einem Hochgenuss.
-seitig | Die Blutentnahme erfolgt beugeseitig des Ellenbogengelenkes. |
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abaxial | Das abaxial des Hufkissens vorhandene gefäßführende Bindegewebe ist in den Hufen unterschiedlich stark entwickelt. |
aboral | Wie weit aboral des makroskopischen distalen Tumorrandes liegt die Durchtrennungsebene des Mesorektums? |
abseiten | Ich erwartete, über die entworfenen Beliebungen einen ausführlichen Bericht zu meiner Genehmigung zu erhalten, und würde, wenn eine gleiche abseiten eines wohllöblichen Magistrats erfolgt sein würde, darauf bestanden sein, daß das ganze Vorhaben einer Durchlauchtigsten Statthalterschaft einberichtet und höhere Sanktion erbeten worden wäre. August von Hennings |
abseits | Er hielt sich zunächst etwas abseits des Trubels. |
abwärts | Einige sprangen vor und bückten sich nach abwärts des Flusses, woher das Geheul erscholl. Karl May, Der Sohn des Bärenjägers |
abzüglich | Unsere Einnahmen betragen abzüglich der Steuer 5 Millionen Dollar. |
achten | Des Regens nicht achtend hängten wir die Wäsche an die Leine. |
achteraus | Wird ein klar achteraus liegendes Boot überlappendes Leeboot innerhalb eines Abstandes von zwei seiner Rumpflängen zu einem Luvboot mit Wind von der gleichen Seite, darf es solange die Überlappung innerhalb dieses Abstands bestehen bleibt, nicht höher als seinen richtigen Kurs segeln, es sei denn, es segelt dadurch unverzüglich achteraus des anderen Bootes. Internationale Wettsegelbestimmungen (ISAF), Regel 17.1 |
achterlich | Die Unterwanten, deren Püttings ebenfalls achterlich des Mastes montiert sind, ziehen den Mast im Salingabereich nach achtern. |
achtern | Noch befand sich der Feind in unserem Kielwasser, achtern des Schiffes. |
achthaben | Der Musikant geht spät nach Haus. / Begegnet ihm ein Wolf, o Graus. / Der hätt’ ihn sicher umgebracht. / Doch hatt’ er fein des Spielens acht. Aus der Sage „Der Musiker in der Wolfsgrube am Badersberg“ aus Berga a.d. Elster |
in Anbetracht | Die „Erklärung in Anbetracht der Niederlage Deutschlands und der Übernahme der obersten Regierungsgewalt hinsichtlich Deutschlands“ wurde am 5. Juni 1945 von den Vertretern der Siegermächte unterzeichnet. |
anbetrachtlich | „Es war uns allen“, schreibt der Toskaner, „ausgenommen dem alten Herrn, wie ich anbetrachtlich des Funkelns in seinem Aug glaube, nicht gar mutig zu Sinne.“ Otto Julius Bierbaum, Samalio Pardulus |
anfangs | Anfangs des 20. Jahrhunderts wurden Dudens Regeln für alle deutschen Länder als verbindlich erklärt. |
angelegentlich | Mit dem strafprozessualen Adhäsionsverfahren eröffnet der Staat die Möglichkeit, angelegentlich des Strafverfahrens auch eine zivilrechtliche Verurteilung der Straftäter „in einem Zuge“ auszusprechen, (…) § 405 StPO |
im Angesicht | Als dem Vatermörder Paul Valence im Angesicht der Guillotine ein letztes Gläschen Schnaps angeboten wurde, lehnte er dankend ab: „Wenn ich getrunken habe, weiß ich nicht mehr, was ich tue.“ |
angesichts | Angesichts des feindlichen Aufgebots befahl sie den taktischen Rückzug. |
anhand | Anhand dieser Blutproben können wir uns ein umfassendes Bild machen. |
anklagen | Er klagte mich des Scheckbetruges an. |
anlässlich | Anlässlich des 50. Jubiläums hielt der Kultursenator eine Ansprache. |
sich annehmen | Sie nahm sich des Kindes liebevoll an. |
in Ansehung | Von den Pflichten des Lebens in Ansehung des Zustandes desselben. Kant, Gesammelte Schriften, Bd. 27, Berlin 1978 |
ansichtig | Als der Minister der Bilanzen ansichtig wurde, erlitt er einen Herzinfarkt. |
ansichtlich | Ansichtlich des Bahnanschlusses auf der Landesgrenze ist in der am 16. November 1864 zwischen der vormaligen Königlich hannoverschen und der Königlich niederländischen Regierung abgeschlossenen Übereinkunft verabredet worden, daß… Dt. RGBl., Band 1875, Nr. 10, Seite 101 ff., Übereinkunft zwischen dem Deutschen Reich und den Niederlanden, betreffend die Herstellung einer Eisenbahn von Ihrhove nach Nieuwe Schans |
anstatt | Anstatt meiner Mütze fand ich eine Himbeere auf meinem Kopfe vor. |
anstelle | Die saure Gurke wurde anstelle eines Vergasers verwandt. |
antwortlich | Antwortlich Ihres Schreibens teile ich Ihnen mit, dass wir Ihrem Antrag entsprechen. |
anziehen | desselben knechts er sich an zogen hab (seinetwegen Klage geführt) Monumenta Habsburgica |
apikal | Es ist wichtig, den exakten Präparationsrand und einen Bereich apikal der Präparationsgrenze genau in der Abformung wiederzugeben. |
arschlings | Arschlings des Haupteinganges befand sich der Notausgang. |
eine Art | In der dritten Strophe soll eine Art mystischen Einverständnisses zwischen ihnen entstehen. |
aufgrund | Aufgrund der geringen Teilnehmerzahlen musste das Projekt leider eingestellt werden. |
aufseiten | Er stand aufseiten der Revolutionäre. |
aufwärts | Jede Playte hieng noch außerdem an zwey Ankerthauen, sowohl aufwärts als unterwärts des Stroms, welche aber, je nachdem das Wasser mit der Fluth stieg, oder mit der Ebbe sank, nachgelassen und angezogen werden konnten. Schiller, Belagerung von Antwerpen durch den Prinzen von Parma in den Jahren 1584 und 1585 |
ausgangs | Ausgangs der letzten Kurve überholte er den Führenden und setzte sich an die Spitze des Feldes. |
ausschließlich | Alle wurden zum Feste eingeladen, ausschließlich der bösen Fee. |
außerhalb | Sie hielten sich außerhalb des Gebäudes auf. |
auswärts | Sie hielt vor einem Haus auswärts des Ortes. |
ausweislich | Ausweislich seiner Papiere ist er Deutscher. |
axial | Die Terminalvene zieht axial des Hufknorpels, erhält dort Äste des inneren venösen Plexus und wird als Vena digitalis lateralis bzw. medialis bezeichnet. |
backbords | Im Hafen Porto Pedro kann man auch backbords der Einfahrt ankern. |
bar | Kegeln ist etwas Gewöhnliches, bar jedes Stiles! Daisy Duck |
basal | Das Stammhirn liegt basal des Großhirnes. |
sich bedenken | Ich habe mich zweier Wege bedacht, diesen Wunsch desto eher zu erreichen. Lessing |
sich bedienen | Er bediente sich seines Schweizer Messers, um die Flasche zu öffnen. |
bedürfen | Das Projekt bedarf unseres aufopferungsvollen Einsatzes. |
bedürftig | Der Genitiv ist des Rettens bedürftiger denn der Dativ. |
befinden | Ich hab befunden des schweren Lastes der Sünden. Keisersberg |
sich befleißen | Ich befliss mich der neuen Rechtschreibung, als ich dies schrieb. |
sich befleißigen | Sie befleißigt sich einer gehobenen Ausdrucksweise. |
befreien | Ich war der Wankelmut des Glückes ganz befreit. |
sich befreunden | Ich [...] habe mich der Geognosie befreundet, veranlaßt durch den Flözbergbau. Goethe, in: Die Entstehung von Goethes Werken in Dokumenten, Berlin 2006 |
sich begeben | Ich begebe mich freiwillig meiner Touristen-Immunität. |
begehren | Sie begehrte in Unehren seiner. |
begierig | Er war des Ruhmes begierig. |
begnaden | o gnedigster herr und fürst, ich hoff ir wöllen mir des leibes begnaden. Eulenspiegel |
sich begnügen | Das Volk begnügte sich nicht müßigen Zuschauens. Beckers (siehe Deutsches Wörterbuch) |
sich behelfen | Sich des Eides behelfen. Erklärung des Landfriedens von 1522 |
behelfs | Der Boxer hieb seinen Gegner behelfs eines beherzten Faustschlages in die Ecke des Rings. |
behilflich | Ein Kaiser soll jedem seines Rechten behülflich sein. Zinkgref |
behufs | Die Konsuln wandten sich behufs der Abhülfe dieser Völkerrechtsverletzung an die Behörden. |
beiderseitig | Beiderseitig aller Gebäude befinden sich Hydranten. |
beiderseits | Beiderseits des Brunnens hielten finstere Gesellen Wache. |
beidseitig | Bologna liegt beidseitig des Ärmelkanals. |
beidseits | Beidseits des Flusses sah man viele Ausflügler. |
sich bekennen | Seine Söhne schämten sich seiner, in feigem Kreise umfingen sie das Haus, damit sie seiner nicht gewahr würden und sich nicht müßten seines Blutes bekennen vor den andern. Stefan Zweig, Die Augen des ewigen Bruders |
bekommen | daz die keiserin lang nie mocht bechomen eines chindes Gesta Romanorum |
belehren | Ich belehrte sie der Thesen Kants. mit Genitiv noch verbreitet in der Wendung: jemanden eines Besseren belehren |
sich bemächtigen | Er bemächtigte sich des Oberkommandos. |
sich bemeistern | Ich bemeisterte mich meines Zornes und hub an ruhig zu sprechen. |
benebst | Wahre eigentliche Abbildung Der Belagerung vor Peter-Waradein: Benebst des Türckischen Auffbruchs und schändlichen Flucht alldar. Bildbetitelung von 1694 (http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2007/7685/) |
benötigt | Zuschauer wurden durch Betrug und Gaukelspiel um ihr Geld gebracht, dessen sie doch bei diesen mangelhaften Zeiten selbst höchst benötigt sind. Eisleber Tageblatt, 1936 |
berauben | Ich wollte sie nicht ihrer Träume berauben. |
bergseits | Bergseits der Straße wird seitens des Bauamtes keine weitere Baustelle zugelassen. |
berichtet | Die Steuerleute aber wissen sich Für großer Furcht nicht Rat und sind des Fahrens Nicht wohl berichtet Schiller, Wilhelm Tell |
sich berühmen | Ich fürchte, meine Aktion kann sich keiner großen Erfolge berühmen. Lisa Simpson |
beschämen | Diese Sache beschämt mich meines Bruders. Auch mit der Präposition für, allerdings nicht wesentlich verbrittener. |
beschuldigen | Er wurde der Untreue beschuldigt. |
sich besinnen | Als aber auch seine Jahre erfüllt waren (…), besann sich keiner im Volke mehr dessen, den das Land einst gerühmt mit den vier Namen der Tugend. Stefan Zweig, Die Augen des ewigen Bruders mit Genitiv noch verbreitet in der Wendung: sich eines Besseren besinnen |
betreffs | Betreffs unseres Anliegens haben wir von Ihnen noch keine Reaktion. |
bewegen | got, der antlitzes sich bewac nâch menschen antlitze Wolfram von Eschenbach, Parzival |
bewusst | Sie ist sich der Schwierigkeiten durchaus bewusst. |
bezichtigen | Er ward des Mordes an seiner Frau bezichtigt. |
beziehentlich | Beziehentlich des Volkstribuns Tiberius Gracchus, zur Zeit und bei Gelegenheit seiner Ermordung auf dem Capitol, lauten des Asellio Worte folgendermaßen (…) Aulus Gellius, Attische Nächte, II. Buch, 13. Kapitel |
bezüglich | Bezüglich der weiteren Transaktionen gelten die vertraglichen Vereinbarungen. |
bitten | ich endarf in niht mêr heiles biten Wolfram von Eschenbach, Parzival |
bloß | aller vriuntschaft stâst du blôჳ Bonerius, Der Edel Stein |
borgen | daჳ ich der rede gegen ir sô lange borge Jakob von Warte |
brauchen | („bedürfen“) Ich bin ein Landmann, brauche nicht des Helms. Schiller, Jungfrau von Orleans („Gebrauch machen von“) Wie, wenn wir sein jetzt brauchten in der Not? Schiller, Wilhelm Tell |
brechen | des brôtes si sament prâchen Wiener Genesis |
breit | Sag ihm, dass ich mich nicht eines Fingers breit von dem Herrn Jesus hinwegbegeben werde. Leo Perutz, Nachts unter der steinernen Brücke |
sich brüsten | Er brüstete sich seiner Erfolge. |
bukkal | Die Ohrspeicheldrüse liegt bukkal der Zunge. |
cranial | Die Augenhöhle liegt cranial der Kieferhöhle. |
danken | Des wollen wir Gott danken. |
dauern | Ach wie dauert mich der Zeit! Günther (siehe Deutsches Wörterbuch) |
denken | Aber er achtete ihrer nicht, und so verliefen sie sich bald und dachten seiner nicht mehr. Stefan Zweig, Die Augen des ewigen Bruders |
dick | durch ein pfort stark und grosz, / wol dreier klafter dick. Hans Sachs |
diesseits | Diesseits der Grenze grünt und blüht’s. |
distal | Bei einem Großteil derartig verletzter Patienten lassen sich noch Pulse distal einer Aortenverletzung nachweisen. |
dorsal | Dorsal der Chorda der Seescheiden befindet sich das Neuralrohr. |
dürsten | Zuvor reizte mich des Fremden Gold, nun dürstet mich seines Blutes. Felix Dahn, Walther und Hildgund |
ehren | Wo man solchen Sang nun thut, des sind die Falschen geehret. Wolfram von Eschenbach, Parzifal |
eingangs | Die eingangs Ihrer Rede gemachten Äußerungen will ich überhört haben. |
eingedenk | Eingedenk seiner hohen Verdienste sah man von einem Disziplinarverfahren ab. |
sich einig sein/werden | Sie wurden sich des Kaufs einig. |
sich eins sein/werden | Sie wurden sich des Handels eins. |
einschließlich | Die Wertsachen werden auf den Tisch gelegt, einschließlich aller Uhren! |
einwärts | Der Straßenverkehr einwärts des Ortsbezirkes muss beruhigt werden. |
ende | Den Schuster finden Sie ende der Straße. |
sich entäußern | Die Schulbildung entäußerte sich des scheinbar Überflüssigen. |
entbehren | Dieses so genannte Konzept entbehrt jedes vernünftigen Ansatzes. |
entbinden | Sie wurde einer gesunden Tochter und aller dienstlichen Pflichten entbunden. |
sich entblöden | Drei Jahre lang entblödete er sich nicht der dümmsten Mutprobe. |
sich entblößen | und er ging usz in den hof und wolte sich seins wassers entplöszen. Eulenspiegel |
sich entbrechen | Was Weise hat sie dann des Lebens sich entbrochen? Opitz |
entbürden | hier hat meine seele rast, / hier ist sie der still ergeben / und entbürdet aller last. LEUCOLEONS Galamelite 148 |
enterben | Er enterbte ihn seines Anteils. |
entfremden | Träumend begegnet sich das Ich seiner entfremdet und von seiner Umwelt isoliert, als ein Wesen ohne eigene Identität, ohne die eigenen vier Wände. Irmela von der Lühe, Träume vom Terror, in: Dichterisch denken - Hannah Arendt und die Künste, Göttingen 2007 |
sich enthalten | Er enthielt sich der Stimme. |
entheben | Sie wurde aller Pflichten enthoben. |
entkleiden | (…), eine Geheimzahl, die ich nicht hinschreiben kann, sonst würde ich sie ihres geheimen Charakters entkleiden und vernichten. Axel Hacke, Das Geheimzahlengrab |
entladen | Sie entluden das Schiff seiner Last. |
entlang | Entlang des Weges wuchs blauer Enzian. |
entlassen | Sie wurde des Dienstes entlassen. |
sich entlasten | Er entlastete sich seiner Sorgen und weinte sich aus. |
entledigen | Er entledigte sich seiner Lasten. |
entleeren | In dem Augenblick (...) nahm der Herr sein grünes Agrarierhütchen vom Kopf und entleerte es seines Wassers auf Diederichs Frackhemd. Heinrich Mann, Der Untertan |
entraten | Die Psychologen unter den Lesern sollten hier der Analyse entraten. |
sich entsagen | Wem das Lieben will behagen, muss des Lebens sich entsagen. Friedrich von Logau |
sich entschlagen | Das ist es, weshalb ich mich des Wohlwollens für sie, helf Gott, nicht ganz entschlagen kann. aus: Thomas Mann, Der Erwählte |
sich entschuldigen | Sie entschuldigte sich ihrer Tränen. Inge Scholl, Die weiße Rose |
entsetzen | („verlustig gehen“) Da ist mir wie einem, der aller seiner Ehren und Würden entsetzt, und dem der Degen genommen wird. Goethe, Die Leiden des jungen Werther, Leipzig 1825 |
sich entsinnen | Noch entsann sie sich des verflossenen Jugendfreundes. |
sich entwöhnen | Die Kriege führte man fast nur mit Söldnern, und der Bürger entwöhnte sich des Waffendienstes. Handbuch der klassischen Alterthums-Wissenschaft, Bd. 4, Die griechischen Staats- und Rechtsaltertümer, München 1892 |
sich entziehen | daჳ si des landes sich entziehe Hartmann von Aue, Gregorius |
sich erbarmen | Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, der du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme dich unser (...). Gloria in excelsis Deo |
sich erdreisten | Er erdreistete sich einer falschen Anschuldigung. |
erfahren | denn es waren etlich sterker und erfarner der freiheit. Melanchthon |
sich erfrechen | Ein Schüler erfrechte sich, ihn, (...) den Verfasser der "Lateinischen Grammatik für den Schulgebrauch, mit besonderer Rücksicht auf die oberen Klassen" (...), von der geweihten Höhe seines eigenen Katheders aus lächerlich zu machen! Ernst Eckstein, Gesammelte Schulhumoresken, 1910 |
sich erfreuen | Dann vollzog er mit ihr die Ehe und erfreute sich ihrer lange in Liebe, ohne daß sie oder ein anderer je bemerkt hätte, daß ein anderer als Gisippus bei ihr läge. Giovanni Boccaccio, Il Decamerone |
sich ergetzen / ergötzen | Ich will gehn, heizen und zusetzen, Dann meines Unmuts mich ergetzen Hans Sachs, Das Kälberbrüten |
sich erholen | Sie kamen in seine Höhle, um sich über vielerlei Dinge (...) Rats zu erholen. Alfred Döblin, Die drei Sprünge des Wang-Lun |
erinnerlich | Wenn Eure Majestäten dessen erinnerlich sein, die Welschen taten guten Dienst in einem Garten. Shakespeare, Heinrich V., Übers.: A. W. v. Schlegel |
erinnern | Er kann sich meiner nicht mehr erinnern. |
sich erkühnen | Wenn man sich eines innerhalb des Genres sondernden Geschmackes erkühnt, sind manche Leute böse. |
erlösen | er wirt mit swacher buoჳe grôჳer sünde erlôst Walther von der Vogelweide |
sich ermächtigen | Und ich hörte viel und oft erzählen von dem groszen Inselvolk … und dasz sie schon die grosze Stadt Paris inn hätten, und des Reiches sich ermächtigt. Schiller |
ermangeln | Er ermangelt der Übung. |
sich erretten | Sich der Feinden erretten. Plutarch |
sich erwägen | …der mag sich seines Glücks erwegen. Luther |
erwähnen | Erst Plinius erwähnt des Feuerzeichens, (…) L. A. Veitmeyer, Der Pharos zu Alexandrien (1900) |
erwarten | In Padua, wo seine Studien ihn fesselten, erwartete Fernando des frohen Augenblickes nur, der ihm vergönnen sollte u. s. w. Schiller |
sich erwehren | Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren. |
exklusive | Der Haarschnitt kostet 20 Euro exklusive des Trinkgeldes. |
fähig | Die drei sind keines Verbrechens fähig. |
fahren | Fahre ruhig deiner Wege. |
im Falle | Im Falle eines Misserfolges darf er sich auf seine Köpfung freuen. |
fehlen | darumb so haben wir des rechten weges gefeilet. Lutherbibel, Die Weisheit Salomonis V, 6 (1545) |
fernab | Fernab des Lagers schlug er sein Zelt auf. |
fibular | Die Membran liegt fibular des Schienbeines. |
findig | Ich habe z.B. noch ein großes Konvolut Jugendgedichte, die ich nie in den normalen Müll geben mochte, weil ich befürchte, daß ein Herr von der Stadtreinigung ihrer findig werden und sie veröffentlichen könnte, um in Talkshows als Müllmann der Lyrik gefeiert zu werden. Max Goldt, Das Diskretionsteufelchen und der Motivationsfisch (in: Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau) |
fliehen | Und er floh des Weges zum blachen Felde. Lutherbibel, 2 Könige 25, 4 |
fluchen | ob sie des wütrichs flucht und seinen tod doch hasset Lessing 3, 348 |
folgen | „des volge ich“, sprach Liddamus. Wolfram von Eschenbach, Iwein |
fragen | Doch ich frage dich nicht deines Weges. Stefan Zweig, Die Augen des ewigen Bruders |
frei | Nunmehr frei jeglicher Schuld ging er frohgemut seines Weges. |
freisprechen | Er wurde der Anstiftung zum Morde freigesprochen. |
sich freuen | Die Enten freuen sich des Regens, während die Hühner, denen Trockenheit lieber ist, dröpsteertig herum steigen. in: Brief von Wilhelm Busch an Grete Meyer vom 20.10.1900 |
frönen | Kempowski nahm sich stets davor in Acht, wortschweifig des Weiten und Breiten zu frönen, er fasste sich kurz. Ludwig Harig, Alles unter Dach und Fach (Die Zeit 42/2007) |
froh | Einzig dessen bin ich froh und dafür danke ich Gott, dass ich wenigstens Dich von sehr vielen Mühen befreit weiß. Petrarca, Familiaria 2,5, An den Domikinaner Giovanni Colonna |
fündig | Auch die Wirsich Agnes von Oberlüftenegg wird auf ihrem Feld zweimal eines Eies fündig. Reinhard Haller, Frauenauer Sagen: Erzählen im Bayerischen Wald |
fürchten | Dass ich nit gerne sehe die Ketzer vorbrennen, spricht er, ich furcht der Haut. Luther, Von den neuen Eckischen Bullen und Lügen (1520) |
sich gebrauchen | Darauf gebrauche dich deiner Wörter, und sprich: Hocus Pocus, bey meiner Gewalt und Erfahrenheit gebiete ich, daß dieß zerschnittene Band wieder ganz werde. Hocus Pocus, oder der kurzweilige Taschen-Spieler |
gebrauchen | Gebraucht der Zeit, sie geht so schnell von hinnen. Goethe, Faust |
gebrechen | Das ganze Kinderwäschegezücht: Es an den Staden der Rosen gebricht! Cemal Tarik Sedde, Es an den Staden der Rosen gebricht (eigentlich mit an + Dativ) |
gedenk | Er war in den Wald gegangen, wo du weiltest, um Gottes gedenk zu sein. Stefan Zweig, Die Augen des ewigen Bruders |
gedenken | Wir wollen der Toten gedenken. |
im Gegensatz zu | „Mein Gott“ dachte ich, „der Mann muß der Menschheit außerordentlich wichtige Dienste geleistet haben, daß die großen Herren und Damen, ganz im Gegensatz zu ihres heutzutage so weitverbreiteten Geizes, ihn so mit Geschenken, die es zu sein schienen, überhäuft haben.“ Gottfried August Bürger, Münchhausen, Viertes Seeabenteuer, Rastatt 1977 |
gegenwarts | Wer gegenwarts der Frau die Dienerinnen schilt, der Gebiet'rin Hausrecht tastet er vermessen an … Goethe, Faust II, 3. Akt |
gehen | Wir gehen ab heute getrennter Wege: Du gehst deines und ich meines Weges! (üblich nur in diesen Wendungen) |
gelegentlich | Gelegentlich eines Besuches im Züricher Zoo sahen wir den Affen beim Lausen zu. |
gelüsten | Es gelüstet mich eines großen Schokoladeneisbechers. |
genesen | Sie genas eines gesunden Knaben. Er wird seiner Krankheit nicht mehr genesen. |
genießen | Will sie sich der Welt wiedmen, so bleibe ich zu hause, bin fleisig und geniese des Glücks ihrer Nähe erst wenn der Hof sie entlässt. Goethe am 24. Oktober 1784 an Frau von Stein |
gereuen | Gereut es dich nicht deiner Missetaten? |
geschweigen | Schon deshalb, andrer Gründe zu geschweigen, lese ich lieber in jeder anderen Sprache, als Deutsch. Arthur Schopenhauer, Über die Verhunzung der Deutschen Sprache |
geständig | Er war seiner Tat geständig. |
sich getrauen | Es mehrten sich die Werbungen um ihre Hand von stolzen Fürsten der Kristenheit, die sich des Antrags wohl getrauen durften. Thomas Mann, Der Erwählte |
sich getrösten | Sie getröstete sich anderer Gelegenheiten. |
gewahr | Als der Räuber des lauernden Hundes gewahr wurde, erblich er. |
gewahren | Er gewahrte der Gefallenen und weinte bitterlich. |
gewähren | Der Dichter mochte damit den Wunsch ausdrücken, baldmöglich von dem Landgrafen beschenkt [...] zu werden. In einem weiteren Liede finden wir ihn dieses Wunsches gewährt. Ludwig Uhland, Walther von der Vogelweide, ein altdeutscher Dichter, Stuttgart 1822 |
gewärtig | Bist du des Probenplans gewärtig? |
gewärtigen | (…) Diederich, der Majestät gewärtigt, auf vorgestreckter Brust den Kronenorden vierter Klasse. Heinrich Mann, Der Untertan |
gewinnen | des gewinne ich schaden Wirnt von Grafenberg, Wigalois |
gewiss | Sie können sich großen Beifalls gewiss sein. |
gewohnt | Die meisten sind des Lügens gewohnt. |
gönnen | ich gan im sîner eren wol Hartmann von Aue, Iwein |
sich grämen | Gräme dich nicht deiner Taten. |
grauen | Ihre Augen starrten ihn an, dass es ihn seiner Tat graute. |
gut | Schon gut der Witz’ und genug der Streich’! Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg |
habhaft | (...) außerdem kann man ihrer habhaft werden, indem man sie durch Nachahmen des Geschreies einer Maus oder des Piepens eines Vogels reizt. Brehm's Thierleben, Stichwort Wildkatze, 2. Aufl. 1876 |
halben | Zum dritten haben sie St. Valentin der fallenden Sucht zum Patron gesetzt, nun liest man ja nichts in seiner Legende, daß er mit dieser Krankheit zu thun gehabt; drum wollte ich schier wetten, St. Valentin komme zu der Ehre bloß des Namens halben, da sein Name und das deutsche Wort fallen gleich lauten. Luther |
halber | Der Kinder halber verzichteten die Meiers dieses Jahr auf eine Auslandsreise. |
halbweg | Halbweg der Allee sieht man gegen die Fronte der etwas zurückliegenden Unterbarmer Kirche, sie ist das schönste Gebäude des Tals, im edelsten byzantinischen Stil sehr gut ausgeführt. Friedrich Engels, Briefe aus dem Wuppertal, I |
handwärts | (…) nach erfolgloser Punktion Stauung sofort lösen; erneuter Versuch möglichst am anderen Arm oder notfalls handwärts der Punktionsstelle. |
hangseits | Das Ferienhaus erreicht man über ein von Zypressen gesäumtes Sträßchen hangseits der Provinzstraße. |
harren | Nun harren die Enkel unser. |
helfen | helfet mir der reise Nibelungenlied |
Herr werden | Feuerwehr und Polizei versuchen verzweifelt der Fluten Herr zu werden. |
hilfs | Er öffnete die Tür hilfs eines Schlüssels. |
hinsichtlich | Hinsichtlich des Tauschhandels wurde noch keine Einigung erzielt. |
hinsichts | Hinsichts des Adels der Melodie kommt Spontini Gluck am nächsten. |
hoch | Die alten moosbedeckten Eichen dort, / ich sah sie alle einer Lanze hoch. Wieland, Geron der Adeliche |
hoffen | Denn olympisch wird der Tag erstehen, dessen wir hoffen. Arndt |
hören | wenn ihn jäher muth empört, er nicht mehr des freundes hört. Friedrich Leopold zu Stolberg |
hungern | Mich hungert sein. Wagner, Siegfried |
hüten | Wenn der Fuchs predigt (die Passion predigt), so hüte der Gänse. Hermann Schrader, Der Bilderschmuck der deutschen Sprache |
infolge | Infolge des Kurssturzes kam es zu hastigen Abstoßungen. |
inhalts | ... daß man solches an jhrem Leib und Güttern inhalts des Kayserlichen befelchs wider herfür bringen wirdt. Johann Carolus, Relation 132, 1609 |
inklusive | Das Grundstück kostet Sie eine halbe Million inklusive meiner Provision. |
inmitten | Sie saß inmitten wild verstreuter Papiere. |
innerhalb | Der Schatz musste innerhalb des Hauses versteckt sein. |
innert | Sprich ihn an, wenn er sich nicht innert einer Woche meldet. |
inne sein | So kam es, dass wir der schwierigen Lage bald inne waren. |
innewerden | Des Unheils innewerdend erstarrte er. |
in puncto | Die Überregulierung des Arbeitsmarktes, beispielsweise in puncto des restriktiven Kündigungsschutzes, rundet den Ursachenkomplex ab. |
inwärts | Kaspar: mit furchtsamen Geberden leichtet hinaus, sobald er inwärts der Thüre, hört man den Schlag wie von einer Maulschelle. Er taumelt mit ausgeblaßnen Lichtern herein. Karl v. Marinelli: Dom Juan oder Der steinerne Gast, Lustspiel in vier Aufzügen nach Moliere, dritter Aufzug |
irre | swer nu des rîches irre gê Walther von der Vogelweide |
irren | Jeder der nit darzu kumpt [zur Beschneidung] der selbs ewigen Lebens irt. Haberer |
jammern | Da jammerte den Herrn desselben Knechts und er ließ ihn frei, und die Schuld erließ er ihm auch. Matthäus 18,21-35 |
jenseits | Jenseits des Grabens wächst nichts mehr. |
kaudal | Die intrapharyngeale Öffnung ist die Verbindung von Nasopharynx und den oralen und laryngealen Abschnitten des Pharynx und liegt kaudal des weichen Gaumens. |
kennen | Ich kenne des Menschen nicht. Bach/Picander, Matthäuspassion |
kommen | Er kam des Weges von Osten. |
kraft | Kraft meines Amtes enthebe ich Sie des Ihren. |
kundig | Er ist des Lesens kundig. |
labial | Parodontose findet sich meist labial der Zähne. |
lachen | Sie aber lachte sein und sprach: „Hat ja gar nicht wehgetan, war ja nur aus Marzipan!“ |
laden | des wære ein mûl geladen genuoc Wolfram von Eschenbach, Parzival |
lang | Darzwischenwachsen herauss ii. oder iii. glatter blosser Stengel einer Spannen lang J. T. Tabernaemontanus, Neu vollkommentlich Kreuterbuch (1588) |
längs | Längs des Weges wuchs blauer Enzian. |
längsseits | Das Boot der Küstenwache legte längsseits unseres Dampfers an. |
lateral | Die Augenhöhle liegt lateral der Siebbeinzellen und cranial der Kieferhöhle. |
lauern | Unbekannte Krankheiten und wilde Tiere lauerten seiner im Urwald. |
laufen | Lauf deiner Wege! |
ledig | Ich will meines Amtes ledig sein. |
leeseits | Leeseits der Motu Araara besteht ein Riffdurchgang, der von Surfern zum Wellenreiten genutzt wird. |
leid sein | 1912 waren die Briten der Aufsässigkeit der aufgeklärten und urbanen Bengalen leid. GEO 9/07 |
leider | leider Gottes Es ist zweifelhaft, aufgrund dieser Wendung leider in die Liste gehört – wählt es den Genitiv eines zu ergänzenden Nomens aus? Wir wollen davon ausgehen, bis belegt wird, dass die Wendung auf andere Weise entstanden ist. |
lingual | Der Speicheldrüsengang tritt lingual des Unterkiefers aus. |
linkerhand | Linkerhand der Straße sah der Knab ein Röslein steh’n. |
linkerseits | Linkerseits des Klosters führte ein verborgener Trampelpfad zur nahen Schenke. |
links | Sie wohnen links des Rheins. |
linksseitig | Blau blühte der Enzian linksseitig des Weges. |
lohnen | Das lohnt der Mühe nicht. |
longitudinal | Das Wasserschutzgebiet erstreckt sich hauptsächlich longitudinal des Flusses Nera und nimmt das enge Bergtal der Valnerina ein. |
los | O wär ich nur deiner schon los! |
lossprechen | Er wurde der Verbrechen zu Unrecht losgesprochen. |
lustwandeln | Weihe dich lieber selbst dem alten Pfad und lustwandle freifliegend deiner Wege! |
luvseits | Einigen Piloten gelang nach geduldiger Kreiserei der Einstieg in die obere, wieder laminare Strömung, deren Steigzone sich deutlich luvseits des Scherungsrotors befand. |
mächtig | Sie ist des Hexens mächtig. |
mahnen | Ich mahnte ihn seiner Beteuerungen. |
mangels | Sie wurde mangels Beweises freigesprochen. |
medial | Der Nervus cutaneus antebrachii medialis beginnt medial der Arteria axillaris. |
meinen | Wenn ihr Hercules seid, so seid ihrs nicht gemeint. Der junge Goethe |
mesial | Die Schneidezähne liegen mesial der Backenzähne. |
mithilfe | Mithilfe des Reiseführers fand Arthur seinen Weg durch die Galaxie. |
mitsamt | Kuhn versucht umständlich, sich eine Zigarette anzuzünden, die er dann mitsamt des Feuerzeugs verschwinden lässt. Focus |
mitte | Das Restaurant zum Königssaal, mitte der Stadt am Brühl gelegen, empfiehlt Dortmunder und Heßberger Lagerbier, gute Weine, reichhaltige Speisenkarte und hält sich einem geehrten Publikum bestens empfohlen. |
mittels | Den Leib nach unten hängend, reichen sie mit ihren langen Armen nach den Aesten empor, haken sich hier mittels ihrer Krallen fest und schieben sich gemächlich weiter von Zweig zu Zweig, von Ast zu Ast. Brehm's Thierleben, Stichwort Faulthier, 2. Aufl. 1876 |
mittig | Das Steuerhaus bei den meisten Binnenfähren ist unterstromseitig (der Schiffmann steht mit dem Rücken zu Tal) mittig des Schiffes angeordnet. |
mittschiffs | Um 9.10 Uhr wird die „USS Salt Lake City“ mittschiffs des Katapults erstmals von einer schweren Granate der „Maya“ getroffen. |
modulo | Die Multiplikation findet modulo des irreduziblen Polynoms x8 + x4 + x3 + x + 1 statt. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rijndael_MixColumns&oldid=66283187 |
müde | Er ist des Lebens müde. |
nach | Seiner Form, seines Rhythmus, seines Tonfalls nach: ein Buch aus der Nacht der Zeiten. Klaas Huizing, Der Büchertrinker |
nachweislich | Die Antragsgegnerin hat nachweislich des Kartenmaterials übersehen, die Aufhebung der Ersatzfläche in die Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung einzustellen. Hätte sie dieses Defizit bemerkt, hätte sie von der Aufhebung abgesehen. Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Aktenzeichen: 3 N 2585/01 |
nähe | Sein Grab befindet sich nähe des Friedhofstores. |
namens | Namens des Vorstandes hat sie die Verhandlungen begonnen. |
nasal | Die nasal des vertikalen Netzhautmeridians entspringenden Axone der retinalen Ganglienzellen beider Augen kreuzen jeweils auf die Gegenseite, die in der temporalen Retinahälfte entspringenden Axone jedoch nicht. |
nebst | Dies erfolgte entweder durch Ausfüllen von Wettscheinen, die im Ladenlokal auslagen und nebst des Wetteinsatzes vom anwesenden Personal entgegen genommen wurden, oder mittels der bereitgestellten Terminals im Onlineverfahren, wobei der Angeschuldigte für den letztgenannten Fall auch spezielle Prepaid-Karten der Firma Cash-Point, mit denen der Wetteinsatz beglichen werden konnte, bereithielt und verkaufte. AG Heidenheim: Beschluss vom 01. Dezember 2003, AZ.: 3 Ds 424/03 - In Österreich zugelassene Werbung für Sportwetten zulässig |
nördlich | Liegt Stuttgart nördlich Heilbronns, oder war es umgekehrt? |
nordöstlich | Die Weide befindet sich nordöstlich des Dorfes. |
nordwärts | Ich weiß eine verborgene Grotte nordwärts der Bucht. |
nordwestlich | Die Truppen wurden nordwestlich der Demarkationslinie zusammengezogen. |
ob | (in der Bedeutung oberhalb) Von der Grafenburg oberhalb der Tauber ist Rothenburgs Namenszusatz ob der Tauber abgeleitet. |
ob | (in der Bedeutung angesichts/wegen) Ob des guten Wetters ging ich eine Runde nach draußen. |
oberhalb | Oberhalb des Dorfes erhob sich die mächtige Felswand des Vulkans. |
oberseits | Die Supralabialia von Orlovs Viper sind oberseits des Kopfes dunkel mit kleinen hellen Flecken. |
oberstrom | Die Fließzeit oberstrom des untersuchten Gewässerabschnitts kann ausreichend Wachstum von Phytoplankton ermöglichen. |
oberwärts | Oberwärts des Mauerwerks wurde noch ein Stockwerk von Holz auf den Glockenturm gesetzet. |
okklusal | Okklusal der Matrize sind Abflussöffnungen für den Kleber vorzusehen. |
okzipital | Die Mauthner-Zone ist eine okzipital des Stirnhirns gelegene Region des Mittel-Zwischenhirns, deren Schädigung Schlafsucht bzw. ein Korsakow-Syndrom auslöst. |
oral | Oral des Implantates sollte die Knochenlamelle noch mindestens einen Millimeter dick sein. |
östlich | Asien liegt östlich des Urals. |
ostwärts | Ostwärts der Villa steht die Hütte des Gärtners. |
sich packen | Was geht es dich an und was hast du mir zu befehlen? Den Augenblick packe dich deiner Wege, oder ich mache es dir gerade so wie jenem. Deutsches Märchenbuch, Ludwig Bechstein (Hrsg.) |
palatinal | Palatinal der halbkreisförmigen Alveolarwälle befindet sich im Oberkiefer der Tektalwall. |
palmar | Die Handfläche liegt palmar der Handwurzelknochen. |
parietal | Die Mantelkante liegt parietal des Kleinhirnes. |
parallel | Die Alliierten, und zwar sämtliche, auch die Amerikaner, rücken in breiter Front vor, wie weit ist nicht bekannt, aber mindestens bis zu einer Linie, die durch Kassel parallel des Rheines läuft. Matthias Erzberger, Leiter der deutschen Waffenstillstandskommission, in seinen vertraulichen Aufzeichnungen vom 1. Juni 1919 |
pflegen | Wir wollen der Ruhe pflegen. |
plantar | Die Fußsohle liegt plantar der Fußwurzelknochen. |
prahlen | Die Feinde prahlten ihrer Menge. Stefan Zweig, Die Augen des ewigen Bruders |
proximal | Welcher Meridian liegt 0,1 Cun radial und proximal des Nagelfalzwinkels des kleinen Fingers? |
qua | (i. d. Bed. „mittels, durch“, wenn mit nicht allein stehendem Substantiv verwendet) Der Humanist ist qua seiner historischen Kenntnisse Berater der Fürsten. |
querab | Anders als etwa die Britischen Inseln, liegen die Alpen während des überwiegenden Teiles des restlichen Jahres meist querab der atlantischen Westwindzone. |
radial | Welcher Meridian liegt 0,1 Cun radial und proximal des Nagelfalzwinkels des kleinen Fingers? |
im Rahmen | Aus Maßnahmen, welche die Rechtsträger im Rahmen dem Reiche obliegender Verwaltungsaufgaben trafen, entstanden Verbindlichkeiten. Im Rahmen einer Google-Recherche zwecks der Feststellung, ob „im Rahmen“ von der Dativierung gefuhrden ist, stieß ich auf diesen wunderbar verwirrenden Beispielsatz. Stutzten auch Sie zunächst bei „dem“? |
randlich | Die sogenannte Scharmützelrinne wird vorrangig von pleistozänen Schmelzwassersanden randlich des Scharmützelsees eingenommen. |
rechterhand | Das Freudenhaus befindet sich gleich rechterhand der Polizeiwache. |
rechts | Sie gehen rechts des Rheins zur Schule. |
rechtsseitig | Die Tankstelle liegt von hier aus gesehen rechtsseitig der Autobahn. |
reich | Aller Freuden ward da reich Der stolze werte Gawan Parsival, Übertragung von Karl Simrock |
richtung | Die Scheune befindet sich richtung des Dorfausgangs. |
rittlings | Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: (…) Südlich der Scarpe griffen die Engländer rittlings der Straße Arras-Cambrai an; sie wurden durch Feuer und im Nahkampf verlustreich abgewiesen. Erich Ludendorff, Deutscher Heeresbericht vom 27. April 1917, Westlicher Kriegsschauplatz |
rostral | Das Organum vasculosum laminae terminalis (OVLT) liegt rostral des Hypothalamus. |
rückseitig | Grund für das schlechte Wetter war die rückseitig des herrschenden Tiefdruckgebiets einfließende Polarluft, die die Temperaturen deutlich fallen ließ. |
rückseits | Das Denkmal liegt verborgen rückseits des Unteren Schlosses nahe der Martinikirche. |
rücksichtlich | Rücksichtlich Ihrer Krankheit stunden wir Ihnen Ihre Schulden. |
rücksichts | Rücksichts des Honorars hoffe ich mit Ew. Wohlgeboren mich sehr leicht zu einigen, da mir Ihre Gesinnungen bekannt sind. E.T.A. Hoffmann, Brief an Georg Reimer, 24. November 1815 |
rückwärts | Glücklicherweise war der Boden so felsig, daß an eine erkennbare Fährte gar nicht gedacht werden konnte, und rückwärts des Cannons stand der Wald so dicht, daß es nicht schwer erschien, ein gutes Versteck zu finden. Karl May, Der Sohn des Bärenjägers |
sich rühmen | Sie rühmte sich des Erfolges. |
in Sachen | Wer an Universitäten wäre in Sachen des Glaubens schon Meister? |
samt | Als der Thebaner Aktaion (…) in einem geweihten Hain ein schattiges Plätzchen zum Ausruhen suchte, fand er (…) darin die Göttin Artemis samt ihrer Nymphen beim Bade. Michael Küttner, Der Geist aus der Flasche |
satt | Ich bin des trocknen Tons nun satt, / Muß wieder recht den Teufel spielen. Goethe, Faust |
sich schämen | Ich schäme mich meines Bruders. |
schauen | Das sie die Fenster, welche gegen Babel der Welt schauen, eröffnen. Butschky |
sich schmeicheln | Ich schmeichle mir eines gepflegten Stils. |
schonen | Schone dein, Kind! Thomas Mann, Der Erwählte Dieser Beispielsatz ist auch ein prima Beleg dafür, wie viel ein Komma an der rechten Stelle bedeutungsmäßig ausmachen kann. |
schreiten | Sie schritt ihres Weges in Richtung der Olivenhaine. |
schuldig | Sie wurde des Mordes an ihrem Mann für schuldig befunden. |
schweigen | (…) Mit jrem eyffern Tag vnd Nacht, Des sie mit Ehrn wol het geschwiegen. Hans Sachs, Das heiß Eysen |
schwören | wenn einer swern wil oder sol, dem sol der vorsprech vor sagen wes er swern süll Münchner Stadtrecht |
seitab | Das Haus liegt seitab der Straße einsam im Walde. |
seitwärts | Seitwärts des Dschungelpfades wurde er eines Löwen ansichtig. |
sichern | Wohl, Tell! Des Lebens hab’ ich dich gesichert Schiller, Wilhelm Tell |
seitens | Seitens des Vorstandes ergeht folgendes Dogma: … |
seitlich | Seitlich des Flusslaufes befindet sich begrüntes Deichvorland. |
sicher | Ich bin mir seiner Schuld vollkommen sicher. |
sonder | Einstmals – ich glaub’, im Jahr des Heiles Eins – Sprach die Sibylle, trunken sonder Weins: … Nietzsche, Zarathustra |
sorgen | daჳ ir dâ minnet, daჳ minn ich: des ir dâ sorget, des sorg ich. Hartmann, Iwein |
sparen | der ist zu unserm hauptman gůt, der mit frevenlichem můt dem babst und keiser greifft in bart und sunst uff erden niemans spart. MURNER lutherischer narr v. 2106 |
spazieren | Waldtraud spazierte ihres Weges. Normalerweise pfiff sie dabei vor sich hin, aber heute nicht. Doris Wettstein, Waltraud von Armenia |
spotten | Sie spotteten seiner. mit Genitiv noch verbreitet in der Wendung: etwas spottet jeder Beschreibung |
statt | Sie nahm eine Banane statt des Apfels. |
an … statt | Er versicherte an Eides statt, dass er den Jungen einst an Kindes statt angenommen hatte. |
sterben | Kommt mit oder sterbt eines qualvollen Todes! |
steuerbords | (3) Von den Verboten der Absätze 1 und 2 gelten nicht (…) die Nummer 3 des Absatzes 1 für die Krabbenfischerei in den Fahrwassern Elbe-Weser-Wattfahrwasser, Neuwerker Loch und Elbe-Neuwerk-Fahrwasser in einem 100 m breiten Streifen steuerbords der zur Kennzeichnung der Wattfahrwasser ausgebrachten Bezeichnung der Backbordseite oder in einem 100 m breiten Streifen backbords der zur Kennzeichnung der Wattfahrwasser ausgebrachten Bezeichnung der Steuerbordseite sowie in dem in der anliegenden Karte rot-weiß gestreift dargestellten Gebiet der Zone I (…) Gesetz über den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer vom 9. April 1990 |
strafen | Seines Lebens aber sei er nicht gestraft, denn von den Göttern ist das Leben, und nicht darf der Mensch an Göttliches rühren. Stefan Zweig, Die Augen des ewigen Bruders |
streben | So wie ein Strom zum Meer strebt, wie eine Opernouvertüre zur ersten Szene, so strebte ich meines Weges, unaufhaltsam. Georg Kreisler, Letzte Lieder. Autobiografie, Hamburg 2009 |
streiten | niemen darf des strîten, daჳ er beჳჳerჳ ie gesæhe Wolfram von Eschenbach, Parzival |
südlich | Der Kilimandscharo liegt südlich der kenianischen Grenze in Tansania. |
südöstlich | Südöstlich meiner Ranch beginnt das Stammesgebiet der Apachen. |
südwärts | Dort werden die Hygienestandards strenger eingehalten als südwärts der Grenze. |
südwestlich | Namibia liegt südwestlich Botswanas. |
teilhaft | Er ist einer schweren Schuld teilhaft. |
teilhaftig | Du bist eines großen Glückes teilhaftig geworden. |
temporal | Der Warzenfortsatz liegt temporal des Innenohres. |
tibial | Die Membran liegt tibial des Wadenbeines. |
sich trollen | Mendele aber gönnte sich einen Ferialtag und trollte sich seiner Wege. Karl Emil Franzos: Der Pojaz - Eine Geschichte aus dem Osten, 1905 |
trotten | Adalbert Klinger trottete des Weges. Klabund, Das Lächeln der Margarete Andoux |
überdrüssig | Er ist des Wartens überdrüssig. |
überfinden | Der soll …, da er dessen durch die Geschwornen oder sonsten überfunden, der Obrigkeit 100 Gülden Straffe verfallen seyn. Chomel |
überfließen | Selig sind im Geist die Armen, die zu ihres nächsten Füszen … fremden Fehles sich erbarmen, fremden Glückes überflieszen. Droste-Hülshoff |
überflüssig | dein munt ist überflüssig gewesen der boszheit Psalm 49, 19 (vulgata: abundavit) erste deutsche bibel |
überführen | Er wurde des Mordes an seiner Frau überführt. |
überheben | Wir sind dieser Arbeit überhoben. |
sich überheben | Er überhob sich seines Erfolges. |
überladen | mîn herze ist leides überladen Hartmann von Aue, Iwein |
überweisen | Für Kinder hingegen, welche die Aeltern ermorden, war eine ausgesuchte Strafe bestimmt. Wer dieses Verbrechens überwiesen war, der wurde, nachdem man ihm mit spitzigen Angelhaken fingerbreite Stücke vom Leibe gerissen, auf Dornen gelegt und lebendig verbrannt. Diodor, Bibliotheca Historica, cap. 77, Übers. unbekannt |
überzeugen | Erlauben Sie mir, Sie der Vorteile dieses Feldzuges zu überzeugen. |
ulnar | Das Mondbein liegt ulnar des Kahnbeines. |
um | (in der Bedeutung wegen) Um deiner jungen Missetat hantier' ich jetzt mit Ahl und Draht Richard Wanger, Die Meistersinger von Nürnberg |
um … willen | Um des lieben Friedens willen haben wir nichts gesagt. |
unacht | Nur dir zulieb, unacht des Zeitverlustes, fahr ich das Plätzchen an. Thomas Mann, Der Erwählte |
unachtsam | Er findt alsbald ihn, Wie er den Feind verfehlt; sein altes Schwert Gehorcht nicht seinem Arm, liegt, wo es fällt, Unachtsam des Befehls. Shakespeare, Hamlet, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel (nachbearbeitet durch O.Lesch) |
unbeleckt | Sie schafft zwar nicht aus dem „Nichts“, sozusagen unbeleckt aller kultureller Prägung, aber aus dem „Alles“ ihrer „Gefühlswucht“, deren Ergebnisse sich dem Einsortieren in Kunstschubladen widersetzen. Pirmasenser Zeitung, 1997-05-06 |
(unbenommen) | *Unbenommen aller Hochachtung muss ich Ihnen jetzt kräftig in den Hintern treten. Als Präp. m. Gen. einigermaßen verbreitet, aber wohl nicht offiziell korrekt. Wird wohl mit „unbeschadet“ verwolchsen. |
unbeschadet | Unbeschadet seiner Pflichten als Gemeindepfarrer engagiert er sich auch auf Kirchenkreisebene. |
unbewegt | …auch der Abt war des verständigen Wortes nicht unbewegt… Joseph Victor von Scheffel, Ekkehard |
uneingedenk | Ihr kommt wohl, Euren trägen Sohn zu schelten, / Weil er in Leidenschaft die Zeit vergeudet, / Uneingedenk des wichtigen Geschäfts, / Das Ihr ihm anbefahlt, nicht wahr? Shakespeare, Hamlet |
unerachtet | Unerachtet seiner offensichtlichen Unschuld wurde der Passant verhaftet. |
unerfahren | Er ist des Bergsteigens unerfahren. |
unfähig | Unfähig des Genusses einer gesetzmäßigen Freiheit, zerfielen alle von den Arabern gestifteten Reiche durch Anarchie und Bürgerkrieg, sobald die eisernen Bande des religiösen Despotismus aufgelöst waren, welche den Gehorsam der entfernten Befehlshaber an den Thron des Beherrschers der Gläubigen ketteten. Karl Wilhelm Ferdinand v. Funck, Robert Guiscard Herzog von Apulien und Calabrien, in: Die Horen 9 (1797) |
unfern | Unfern des Hauses versteckte sich der ruchlose Dieb und harrte des Einbruchs der Dunkelheit. |
ungeachtet | Ungeachtet des Polizeiwagens überfuhr sie die rote Ampel. |
ungeahnt | Ungeahnt des enormen Aufwandes und der anstehenden Probleme machte er sich unverdrossen an die Arbeit. |
ungedenk | Ungedenk seiner guten Vorsätze frönte er weiter dem Tabakgenusse. |
ungehindert | Da müssen Sie jetzt durch: § 64 Zu Beförderung des Prozeß und Abschneidung aller unnotwendigen Weitläuftigkeiten solle hinfüro in Appellationssachen das weitschweifige artikulierte Libellieren ebenmäßig abgestellt sein und ein jeder Appellant hinfüro seine gravamina appellationis jedesmals summariter und punktenweis verfasset gleich mit der Supplikation pro processibus übergeben, darinnen, nach Inhalt des Anno 1575 ergangenen und Anno 95 durch die visitatores bestätigten gemeinen Bescheids, ungehindert des Deputationsabschieds de anno 1600, § 114, absonderlich: 1. worin er sich beschwert erachte, 2. was er besser zu beweisen oder 3. von neuem vorzubringen gedenke, anzeigen, und solche seine Gravamina oder Appellationsursachen den Appellaten in so viel beglaubten Kopien, wie hieroben vermeldet, als der Zitierten seind und in der Ladung mit gewissen numeris oder literis gezeichnet werden sollen, insinuieren lassen. Der jüngste Reichsabschied von 1654: Abschied der Römisch Kaiserlichen Majestät und gemeiner Stände, welcher auf dem Reichstag zu Regensburg im Jahr Christi 1654 aufgerichtet ist / bearb. von Adolf Laufs , Bern: Lang, 1975 |
ungerührt | BMW legte ungerührt des Rückrufs beim BMW-Mini um 2,3 Prozent auf 35,90 Euro zu. Spiegel Online |
ungewiss | Schon wiegend uns in den gemess’nen Rhythmen, Zieh’n wir entschlossen rasch den Vorhang weg, Doch sorgerfüllt auch, weil wir fremd euch sind Und ungewiß des Beifalls eurer Augen. Gofid Letterkerl, Prolog zu einer Theatereröffnung |
ungewohnt | Und sein Aug’ zuckt, ungewohnt des Langentbehrten Tagesscheins, Also schreitet der Genesne Wieder ins gesunde Leben. Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säckingen (Zwölftes Stück – Jung Werner und Margareta) |
unkund | (…) unkund der Formen des eigenen Wesens im Dunkel (…) Stefan Zweig, Die Augen des ewigen Bruders |
unkundig | Des Schreibens gänzlich unkundig, vermochte der Autor sein Buch nicht zu signieren. |
unreif | Unreif sind sie des Glücks aus: Das Wunder der Heliane, Libretto von Hans Müller nach Hans Kaltneker |
unteilhaft | Sie fühlte sich unteilhaft jeder Schuld. |
unteilhaftig | Ganz unteilhaftig des Guten sind sie aber keineswegs, insofern sie nämlich ein Sein haben, leben, erkennen und überhaupt irgendwelche Bewegung des Begehrens besitzen. Dionysius Areopagita, De divinis nominibus, Kap. 4, § 23 |
sich unterfangen | Wart Ihr bei guten Sinnen, Ihr durftet Euch des Streiches nicht unterfangen. |
unterhalb | Unterhalb des Schildes befand sich eine rostige Konservenbüchse. |
unterseits | Pilze vermehren sich durch Sporen, die sich an den Lammellen oder Röhren unterseits des Hutes befinden. |
unterstrom | Die Donau tieft sich unterstrom des KW Freudenau mit ca. 3 cm/a stetig und zunehmend progressiv ein. |
unterwärts | (…), das Schlagen der Uhren aus dem Städtchen unterwärts des Flusses, der verzweifelnde Blick auf das Morgengrauen… Karl Friedrich Gutzkow, Die Ritter vom Geiste |
unterweisen | …er unterwies sie des Lateins… Joseph Victor von Scheffel, Ekkehard |
sich unterwinden | Wir müssen uns des Findelkindes unterwinden. |
sich unterziehen | vil maniges si sich underzugen dâ si sich selbe mit betrugen HAHN, Das Anegenge |
unverdächtig | Der formale Wortlaut des Rhetorenedikts Kaiser Julians war der religiösen Parteinahme zunächst unverdächtig. |
unweit | Unweit der Stadtgrenze hatte sich eine Erdspalte aufgetan. |
unwert | Entartet Geschlecht, unwert der Ahnen! Wagner, Tristan und Isolde |
unwürdig | Meiner Meinung nach war er all dieser Ehren unwürdig. |
aus Ursachen | Aus Ursachen des Sturmes wagte kein Schiff den Hafen zu verlassen. |
ursächlich | Wohl ursächlich des gegen ihn schwebenden gerichtlichen Verfahrens flüchtete der Angeklagte am 6.11.1933 über den Inn nach Deutschland. Aus einer Urteilsbegründung des Volksgerichts beim Landesgericht Linz vom 1. August 1947 |
ventral | Ventral des Verdauungstraktes verläuft das Bauchmark. |
sich verbürgen | Ich verbürge mich des Gelingens. |
verdächtig | Er hat sich dieses Mordes mehr als verdächtig gemacht. |
verdächtigen | Ich verdächtige Sie der Nichtbetrinkgeldung eines Taxifahrers. |
verdenken | Zuletzt hat sie Herodes des Ehebruchs verdacht. Reißner |
verdienstlich | Was eitel unnütz und verkert ist, das ist nit allain nit verdienstlich des ewigen Lebens. Melanchthon |
verdrießen | Wer wolte sich der mühe verdrüszen lassen, die mit einem segen belohnt wird? Butschky |
verfallen | darnach fragt man, wes ainer schuldig und verfallen wäre, der ain urbargut entlidet |
verfehlen | Zu weit getrieben / Verfehlt die Strenge ihres weisen Zwecks Schiller, Wilhelm Tell |
vergessen | Nur die Hunde heulten zwei Tage und zwei Nächte lang, dann vergaßen auch sie Viratas, (...). Stefan Zweig, Die Augen des ewigen Bruders |
sich vergewissern | Ich blieb auf der Freitreppe stehen und vergewisserte mich meiner Schlüssel: zur Haustür, zur Wohnungstür, zum Schreibtisch; (...). Heinrich Böll, Ansichten eines Clowns |
verhindern | Das gott der vater beraubet ist seines reichs in uns und der ein herr in allen dingen ist und sein sol, allein durch uns solcher seiner gewalt und titel verhindert ist. Luther |
verlustig | Sie ist ihres Wahlrechts verlustig gegangen. |
sich vermessen | Sie vermaß sich ungeheuerlicher Behauptungen. |
vermittels | Nicht innere, sondern äußere Erfahrung ist eigentlich "unmittelbar", denn nur vermittels ihrer ist die Bestimmung unserer eigenen Existenz in der Zeit (...) möglich. Rudolf Eisler, Kant-Lexikon, Berlin 1930 |
vermittelst | Er wehrte sich dagegen vermittelst schroffen Auftretens, Betonung seiner männlichen Selbständigkeit und durch Kälte, sobald die Stimmung weich ward. Heinrich Mann, Der Untertan |
vermöge | Ich benötige eine Erfindung, vermöge derer die Autobahn quasi über Nacht gebaut werden kann. Der Bürgermeister von Entenhausen |
verschonen | Denn wer hat schon gehört, daß Saladin / je eines Tempelherrn verschont? Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Weise |
sich versehen | In dieser Stadt lebt ein Geist, der auch Unternehmungen nicht scheut, wie man sich ihrer nicht jeden Tag versieht. |
sich versichern | Er kam jeden Tag, um sich des Wohlergehens seines Söhnchens zu versichern. |
vertrösten | Sie vertröstete mich eines späteren Zeitpunktes. |
sich verweigern | Sich unerwünschter Gespräche einigermaßen anstrengungslos verweigern zu lernen, das sollte Schulfach sein. Dieter Steinmann, zit. nach Max Goldt |
verweisen | Er verwies die Gruppe des Saales. |
sich verwundern | Am meisten erstaunt über unsere Erzeugnisse waren unsere lieben Düsseldorfer Mitbürger, die sich unserer großen Erfolge auf der Ausstellung verwunderten. Max Jagenberg, Erinnerungen |
sich verzeihen | So ists besser doch göttlich und seliglich leben und sich der guten Tage verzeihen, so die haben, die kein Weib berüren, und sich in die bösen Tage erwegen, umb Sünd willen zu meiden. Luther |
vestibulär | Die Schnittführung erfolgt unter Schonung der marginalen Parodontien noch vorhandener Zähne knapp vestibulär des Kieferkamms. |
viel | Es kamen der Feinde nicht mehr. Stefan Zweig, Die Augen des ewigen Bruders |
volar | Die Handfläche liegt volar der Handwurzelknochen. |
voll | Sie ist des Lobes voll über deine Leistungen. |
voller | Kleine fiese hinterhältige Nationen und Ethiken schlugen sich voller Hasses gegenseitig die Schädel ein. |
vollziehen | des volzôch frou Hilte Gudrunlieder |
von Seiten / vonseiten | Und nur von Seiten ihrer Gründe nicht. / Denn gründen alle sich nicht auf Geschichte? Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Weise, Siebenter Auftritt |
vorbehaltlich | Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden soll die Übernahme schon bald perfekt sein. |
vorbeikommen | Ich kam eben der Sorbonne vorbei, und aus den Pforten stürzte ein Hund, (…) Heinrich Heine, Florentinische Nächte (könnte auch ein Druckfehler oder ein Dativ sein, aber erst mal beweisen) |
vorderseits | Die Festung Ehrenbreitstein wurde nach dem Ersten Weltkrieg von der im Versailler Vertrag für alle deutschen Festungsanlagen in einer Zone von 50 km vorderseits des Rheins festgelegten Schleifung ausgenommen. |
vorwärts | Da zeigte sich plötzlich der Vortrab des preuß. vierten Corps (das die Franzosen anfänglich für das von Grouchy hielten), unter dem Befehle des Generals Bülow, vorwärts des Waldes von Frichemont in der rechten Flanke und dem Rücken des Feindes. aus: Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1837; Stichwort „Waterloo (Schlacht bei)“ |
wachen | …und mit Lachen versetzt’ Isold’: ich will hier wachen des Schiffs. K. L. Immermann, Tristan und Isolde |
wahren | Des Ritters will ich wahren, er soll mein Streiter sein! Wagner, Lohengrin |
während | Während des Spiels trank er zwölf Flaschen Bier. |
wahrnehmen | Sie nahm nie gekannter Düfte wahr. |
walten | Ich muss jetzt meines Amtes walten. |
wandeln | Der heilige Franziskus aber wandelte fromm seines Weges, unbekümmert ob derer, die seiner spotteten. |
warten | Wir gehen in den Garten und woll’n des Sommers warten. |
watscheln | Du aber, Donald, watschelst stur Deiner Wege. Denn Deiner dauernden Dummheit trotzest Du mit glückhaften Siegen der tobenden Unvernunft! Klaus Modick, Kurze Hymne auf Donald |
wegen | Und das alles nur wegen des Hausmeisters! Auch mit dem Genitiv der Personalpronomina klingt wegen sehr schön: „Und das alles nur wegen deiner!“ Zu diesem Beispielsatz erreichen uns allerdings unausgesetzt Strombriefe, die bemängeln, es müsse „deinetwegen“ heißen. Also gut. |
sich wehren | Die Stadt wehrte sich des Ansturms tapfer. |
sich weigern | Er weigerte sich des verbotenen Nachdruckes mit Nachdruck. |
weinen | (…); sie selbst in die Mitte gesetzet Weinte des Sohns Schicksal, (…) Homer, Ilias, Übers. nach J. H. Voß |
weitab | Der nächste Brunnen liegt weitab meiner Behausung. |
wert | (im Sinne von „würdig“) Ich möchte in diesem Augenblick das Personal keiner Erwähnung wert halten. Hofmannsthal, Der Unbestechliche |
westlich | Westlich der innerdeutschen Grenze lauerte der faulende, parasitäre Kapitalismus. |
westwärts | Westwärts des Rheins kocht man besser als bei uns. |
wiederbringen | ich dich dîner schulde widerbringe an gotes hulde W.Wackernagel, Altdeutsches Lesebuch |
windabwärts | Die Studie ergab, daß sich durch die kurzzeitige örtliche Drosselung der Quellen (Industrie und Verkehr) selbst im unrealistisch hohen Ausmaß von 70 Prozent die Ozonbildung windabwärts des Linzer Ballungsraumes nur um ca. zehn Prozent verringern würde. |
windwärts | Das bedeutet, daß ein Großteil des horizontalen Impulses, den die Luft windwärts der Gebirge besaß, über und direkt leeseits der Gebirge in eine Vielzahl turbulenter Klein-Scale-Wirbel übergeht. |
sich wundern | Sie wunderte sich seiner Narben, sagte aber nichts. |
wünschen | Swer mir schade an mîner frouwen, dem wünsch ich des rîses, dar an die diebe nement ir ende. Swer mîn dar an schône in trouwen, dem wünsch ich des paradîses unde valde im mîne hende. Heinrich von Veldeke, Warnung und Wunsch |
würdig | Das ist eines Kaisers nicht würdig! |
würdigen | Sie würdigte ihn keines Blickes. |
zeihen | So legen sie einen Zahn Verantwortung zu und zeihen die Zweifler eines unverantwortlichen Leichtsinns, der dem Gespenst in die Hände arbeite. |
zeit | Er war zeit seines Lebens ein ehrlicher Kerl. |
zervikal | Bei den Seitenzähnen liegt der bukkale Schienenrand 1-2 mm zervikal des Äquators. |
ziehen | So ziehe deiner Wege. |
zieren | Als wolten sie Gott also betriegen, all Chur- und Fürsten reformiren, ires Flaccianischen Glauben zieren. Nic. Frischlin |
zugunsten | Das Gericht entschied zugunsten des Beklagten. |
zu Händen | Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung zu Händen des Geschäftsführers. |
zuhanden | Eine zweite Akte verzeichnete eine Rentenauszahlung für Markus Tobler, geboren 1964 im unteren Stutz, Sohn des Hannes Tobler, genannt Stein-Hannes, zuhanden dessen sie auszuzahlen sei. Urs Richle, Das Loch in der Decke der Stube, München, Piper, 1999 |
zulasten | Die Kosten des Verfahrens gehen zulasten des Staates. |
zuoberst | Die Uhr zuoberst des Eingangstores wird angehalten; bis auf den heutigen Tag zeigt sie den damaligen Zeitpunkt an – 15:15 Uhr. Brigitte Gensch, Andacht zum Gedenken der Befreiung des KZ Buchenwald in der Antoniterkirche am 11. April 2005 |
zuseiten | Zuseiten seines Streites / stand, wie Türme stehen, ihr Gebet. Rilke, „St. Georg“, aus: „Der neuen Gedichte anderer Teil“ |
zuungunsten | Der Prozess ging zuungunsten des Klägers aus. |
zuunterst | Nun merkt wohl, da zuunterst des Erdhaufens geht ein Loch in denselben nach der Art eines Fuchsbaues bei euch; da seht recht genau hinein, und ihr werdet sobald etwas anderes erblicken. Jakob Lorber: „Die geistige Sonne“, 19. Kapitel, Bietigheim-Bissingen 2000 |
zuzüglich | Das Auto kostet 20.000 Euro zuzüglich der Mehrwertsteuer. |
zwecks | Zwecks Erbauung der Gäste ließ er Gaukler kommen. |
zweifeln | So rein und edel ist sein Wesen, so tugendreich der hehre Mann, dass nie des Unheils soll genesen, wer seiner Sendung zweifeln kann! Wagner, Lohengrin |
zwingen | der mac niht wiჳჳen, waჳ mich leides twinget Des Minnesangs Frühling |
zwischen | und liessen ain vrid machen zwischen ir und des purggraven Sächsische Weltchronik |
Genitivus partitivus (grüne Kollektion)
Im genitivus partitivus (Genitiv des geteilten Ganzen) stehen in manchen Mengenangaben die Wörter, die das Ganze bezeichnen, von dem ein gewisser Teil bezinchen wird. Hinsichtlich obiger Liste surg dies häufig für Zweifelsfälle: Sind es bestimmte mengenangebende Adverbien, die zum Gebrauch des Wesfalls ermutigen, oder wird dieser stets unabhängig gewählt wie in folgendem Satz ohne nähere Mengenangabe? „Auf dem Jahrmarkt erwarb er verrückten Schnickschnacks.“ Solche Zweifelsfälle sammeln wir nun hier.
allerhand | Die Buben trieben allerhand Unfugs auch während des Unterrichts. |
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allerlei | Auf der Kirchweih erwarb es allerlei verrückten Schnickschnacks. |
genug | Sind wir beide ihm nicht Manns genug, daß er, besorgt, uns den Gehilfen sendet? Shakespeare, Macbeth Der Worte sind genug gewechselt, |
haben | Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Paulus, 1. Korintherbrief |
kaum | Er besaß kaum des Geldes um sich ein auskömmlich Leben zu gewähren. |
reichlich | Wir tranken reichlich roten Weins. |
zuviel | Meine Forderung daher: Nicht zuviel des Guten, lasst das Jod im Kochsalz und verzichtet auf die Jod-Anreicherung von Functional Foods! |
zuwenig | Zuviel des Guten, zuwenig des Nötigen. Erich Franzke, Die Balance von Ich-Stärkung und Ich-Stützung in der Psychotherapie |
(Zahlen und Mengenangaben) | Ein Liter roten Weins. Aller guten Dinge sind drei. (Oft gehört: "Alle guten ...") Tausende aufgeregter Menschen sommen die Straße. |
Genitivus absolutus (adverbialer Genitiv)
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Gebrauch mit Genitiv und Dativ (blaue Kollektion)
Einige Präpositionen sorgen regelmäßig für Verwurr, ob sie nun des Genitivs oder des Dativs bedürfen. Die einschlägigen Nachschlagewerke (Duden, Wahrig) bieten beide Möglichkeiten, wenngleich die Tendenz im alltäglichen Sprachgebrauch verstärkt zur Anwendung des Genitivs zu gehen scheint. Nachfolgend sei für die fraglichen Wörter je ein Beispiel für den Gebrauch mit dem Dativ und dem Genitiv gegeben.
Mit Genitiv: | Mit Dativ: | |
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außer | Er hielt sich außer der Reihe und außer der Zeit außer Landes auf. | Außer ihm weiß niemand darüber Bescheid. |
binnen | Binnen dreier Tage erwarten wir seine Antwort. | Binnen kurzem war er völlig durchnässt. |
dank | Dank eures guten Willens haben wir das Plansoll erfüllt. | Dank meinem Fleiße wurde ich reich. |
laut | Laut amtlichen Nachweises ist er arbeitslos. | Laut unserem Schreiben sind sie fristlos entlassen. |
trotz | Trotz des Regens ging er ohne Schirm spazieren. | Trotz alledem änderte er seine Meinung nicht. |
zufolge | Zufolge der Anweisung müssen wir hier entlang. | Dem Befehl zufolge setzte sich die Armee in Marsch. |
Falscher Gebrauch des Genitivs (rote Kollektion)
In einigen Fällen scheint der Genitiv des Rettens doch nicht so bedürftig zu sein, wie es oft den Anschein hat. So gibt es etliche Präpositionen, die zunehmend mit dem zweiten Fall verwandt werden, obwohl sie den dritten verlangen. Noch besteht also Hoffnung für den Genitiv! Gleichwohl sei hier keinesfalls dazu aufgerufen, diesen schönen Fall wahllos und regelwidrig zu verwenden. Amüsant sind die nachfolgenden Beispiele dennoch.
Mit Genitiv (falsch): | Mit Dativ (korrekt): | |
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entgegen | Entgegen des weitverbreiteten Klischees reden Männer und Frauen gleich viel. | Entgegen dem weitverbreiteten Klischee reden Männer und Frauen gleich viel. |
entsprechend | Bescheinigung über die Kosten der Unterkunft entsprechend des Mietvertrages. | Bescheinigung über die Kosten der Unterkunft entsprechend dem Mietvertrag. |
fern | Sie wurden fern des Elternhauses im Wald ausgesetzt. | Sie wurden fern dem Elternhaus im Wald ausgesetzt. |
gegenüber | Die Hetzelgalerie befindet sich gegenüber des Bahnhofs und des Saalbaus. | Die Hetzelgalerie befindet sich gegenüber dem Bahnhof und dem Saalbau. |
gemäß | Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis gemäß des Niedersächsischen Gesetzes über das Halten von Hunden (NHundG). | Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis gemäß dem Niedersächsischen Gesetz über das Halten von Hunden (NHundG). |
nah | Ich wohne nah des Rathauses. | Ich wohne nah dem Rathaus. |
vis-à-vis | Das Schlossgarten-Hotel liegt vis-a-vis des malerischen Parks von Sanssouci. | Das Schlossgarten-Hotel liegt vis-a-vis dem malerischen Park von Sanssouci. |