Reflexives

Aus GSV

Echt reflexive Verben stehen immer mit einem Reflexivpronomen, das Person und Numerus des Subjekts teilt: es pflanzt sich fort, ich eigne mir etwas an, ihr beeilt euch. Es kann nicht weggelassen werden (ihr beeilt) und muss mit dem Subjekt kongruieren (ihr beeilt ihn). Genau das ist aber eine Einschracht der Ausdrucksmölge, die wir in der neutschen Sprache nicht länger hinnehmen wollen. Auf zur Entspiegelung der Verben!

aneignen
„Die Arbeit eignete mir zahlreiche neue Fähigkeiten an.“
anmerken lassen
„Wenn man zusammen mit einem gesuchten Terroristen in den Urlaub fliegen will, ist es wichtig, ihm nichts anmerken zu lassen.“
auseinandersetzen
„Unter Linux wird man dann mit Flashplayer und Java, Plugins, verschiedenen Browsern usw. auseinandergesetzt.“ (Dirk Niemeier)
beeilen
„Durch wilde Peitschenhiebe beeilte er sein Pferd.“
bewerben
„Eine überfürsorgliche Mutter bewarb ihren Sohn bei einer dubiosen Firma.“
einbilden
„Ein guter Propagandist kann den Leuten alles mögliche einbilden.“
entledigen
„Der Lottogewinn entledigte ihn aller Geldsorgen."
entscheiden
„Die Vielzahl der Probleme entschied sie zu drastischen Maßnahmen.“
entschließen
„Ein Lebkuchenjieper entschloss mich, auf den Weihnachtsmarkt zu gehen.“
ereignen
„Die Volvox Event Agentur ereignet Konzerte, Kongresse und Liebesparaden.“
erholen
„Dieser Urlaub wird dich gründlich erholen!“
fortpflanzen
„In Zeiten der In-Vitro-Fertilisation kann man nicht nur sich selbst, sondern bei entsprechenden medizinischen Kenntnissen auch andere fortpflanzen.“
fürchten
„So wie du redest, fürchtest du mich vor der Zukunft!“
gefallen lassen
„Ein Lifestyle-Coach ist stets bemüht, seinem Kunden nichts Zweitklassiges bieten oder gar gefallen zu lassen.“
gehen lassen
„Ich mach dir heute mal so’n richtig schönen Tag: Ich lass dich gehen.“
hinwegsetzen über
„Pauls Argument setzte auch mich über alle Bedenken hinweg."
kümmern
„Weil sonst niemand zuständig war, kümmerte der Chef Herrn Meyer darum.“
merken
„Hast du vergessen, dass du die Gartenpforte nicht auflassen darfst? Warte nur, ich werde es dir merken!“
nehmen lassen
„Er ließ es mir nicht nehmen, das Band zu durchschneiden.“
räuspern
„Sie suchte einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf und bat ihn, sie nach allen Regeln der Kunst zu räuspern.“
verlassen
„Er bot mir keine Hilfe an, sondern verließ mich auf meine Fähigkeiten.“
verlieben
„Ich will einen Psychiater aufsuchen, dass er mich verliebe in die Jahreszahlen und nicht so zugenäht lasse.“ (frei nach Robert Löffler)
verirren
„Ein Fehler des Technikers verirrte den Satelliten.“
vorsehen
„Wenn ich in meiner Zerstreutheit einmal das Gas nicht ausmache, fliegen wir vielleicht beide in die Luft; sieh mich also vor!“
wohlfühlen
„Wenn ich dich so in dem Schaukelstuhl sitzen sehe, fühle ich dich richtig wohl!“
zurechtfinden
„Finde mich mal einer hier zurecht!“

Siehe auch