Insektendrama

Aus GSV

Ballade von Günter Gans

Es war einmal der Beutenkäfer Kuniblau,
der rarb sich eins im Bienenstocke,
als Parasit deucht’ er sich schlau,
doch fad wurd’s ihm beim Rumgehocke.
O weh, o ach, welch Ungemach.

Am Bienenvolke lub er sich in Afrika,
doch glob er, feiner sei Amerika,
Kuniblau, von der Art Aethina tumida,
bocht ein Schiff nach Florida.
O weh, o ach, welch Ungemach.

Mit der Afrobiene war der Kampf noch fair,
der Amibiene fiel die Wehr sehr schwer,
Ging’ Kuniblau an Bord,
bedüt’s der Amibiene Mord.
O weh, o ach, welch Ungemach.

Seine Larv’, die fraß Honig, Pollen, Brut,
dem Bienenvolk bekam das gar nicht gut,
Kuniblau fraß Waben nimmersatt,
Amibienchens Haus war platt.
O weh, o ach, welch Ungemach.

Imker Bill, der roff sich’s Haar,
seine Bienlein: in Gefahr!
Imker Bill nahm auf den Kampf,
was er tat, war Krampf.
O weh, o ach, welch Ungemach.

Imker Bill, recht ein dummer Tor,
erhuff sich Hilf’ vom Drogenstore
So nuh der Imker mit der Spritze,
Kuniblau und Bienlein fanden’s beide gar nicht Spitze.
O weh, o ach, welch Ungemach.

Und die Moral von der Geschicht’:
Wir kriegen keinen Amihonig nicht.

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