Galerie (Verben)

Aus GSV
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Seien es GSV-Vorahmungen, GSV-Nachahmungen oder eigenständige Aktivitäten im Interesse stärkerer Verbformen, versehentlich gestorkene Verben oder direkte Erfolge unseres Engagements: Hier finden allerlei Begegnungen der starken Art aus Belletristik, Presse, Werbung etc. Aufnahme.

abschalten (freenet)

Also warb freenet einst für Premiere-Abonnements. Wir stolperten am 2003-11-07 darüber.

An alle Premiere Schwarzgucker....gif

...die jetzt abgeschalten wurden....gif

Andrea informar uns, dass die Form abgeschalten in einigen ostdeutschen Regionen tatsächlich verbreitet ist, aber da Premiere anscheinend bundesweit damit warb, ist es doch galeriewürdig.

begehen (Reinhold Beckmann)

Während der ARD-Live-Übertragung Borussia Dortmund – Schalke 04 am 2004-01-30 erfand Reinhold Beckmann ein neues Präteritum für begehen: „17 Fouls begang Dortmund in der ersten Halbzeit – Saisonrekord.“ Danke an Peter für die Einsendung!

einweihen (Die Bemoosten)

Der Karnevalsverein „Die Bemoosten“ berocht einst im Internet (im Google-Cache war’s zu Redaktionsschluss noch zu finden) vom Plattpopobrunnen, der 1980 „als neues Wahrzeichen von Vallendar eingewiehen“ wurde. Eine aufrecht zu erhaltende Form! Dank an katakura fürs Entdecken.

Sonderausstellung: Wilhelm Busch und sein Umgang mit starken und schwachen Verben

Das Verbenstärken steht auch in der Tradition Wilhelm Buschs, eines Dichters, Zeichners, lebensklugen Philosophen und ein Meisters der deutschen Sprache par excellence. Der Schlawiner wandelte manches schwächliche eingeklemmt zu einem mächtigen eingeklommen, verwandte die Alternative blus zu blies, schrak aber auch nicht davor zurück, aus einem starken brät mal ein schwaches bratete zu machen. Sein Treiben auf diesem Gebiet dokumentiert die Gesellschaft zur Stärkung der Verben jetzt auf Anregung und Zusammenstellung der VerbOrg in einer Sonderausstellung.

Eugen Egner: Antaporia Practica

Von David B. erreichte uns die folgende Passage aus der Erzählung Antaporia Practica von Eugen Egner (Die Eisenberg-Konstante, Haffmans Verlag, 2001):

Wendy Schulz kannte keinen größeren Genuß als das selbstgenügsame Verschriften von Sprache bei Kerzenlicht im Kreise liebenswerter Kollegen. Ihr Spezialgebiet war die Stärkung der auf -ten endenden schwachen Verben, bei denen das Präteritum und Partizip Perfekt bekanntlich inakzeptabel, ja geradezu widerwärtig dittologisch klingen, wie zum Beispiel gestattete, kostete, antwortete, geglättete, ver­heiratete usw. – eine Schande für die deutsche Sprache, eine Zumutung für Hirn, Zunge und Ohr! Bei allen jenen Verben sollte die starke Konjugation eingeführt werden. Ganz neue Wort­schöpfungen wurden benötigt, neue ablautende bzw. reduplizierende Verben anstelle des bisher üblichen »tete«-Gestammels. Eine große Aufgabe. Allein, Wendy kam nicht dazu, sie zu erfüllen.

Michael Ende: Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Ein spannendes und witziges Buch, das ohnehin nur auf das Wärmste empfohlen werden kann. Außerdem findet sich im Kapitel „Elf Uhr acht“ sogar das gestorkene Partizip „geforchten“:

„Das sind wir ja“, log der Rabe drauflos. „Wir haben die ganze Zeit geschlafen, aber wie’s dann auf einmal so zum Rumpsen und Krachen angefangen hat, da haben wir uns dermaßen geforchten, dass wir in den Garten geflüchtet sind. Was war denn da nur los? Das war ja direkt fürchterbar. Und wie sehen Sie beide überhaut aus? Was is’ denn mit Ihnen passiert?“

© 1989 by K. Thienemann’s Verlag in Stuttgart - Wien ISBN 3-522-16610-8

Markus Ernst: starke beugung

http://www.derernst.ch/Texte/index.html

Fettes Brot: Das Präteritum schlägt zurück

In diesem Liedtext geht es im Präteritum wahrlich munter drunter. Und drüber. Ansätze zum Verbenstärken sind eindeutig vorhanden. Danke an Maxi für den Hinweis!