Erlkönig

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Version vom 7. Dezember 2007, 22:36 Uhr von Kilian (Diskussion | Beiträge) (Format)
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Ballade von Ku, Goethen nachgedochten

Wer iert so spät noch kutsch durch die Nacht?
Der Vater mit Sohn eine Spritztour macht;
und mit bloßem Aug’ hätt man festgestollen:
weder er noch das Kind waren angeschnollen.

Mein Sohn, warum bist du so grau im Gesicht?
Erblakst du, Vater, die Grünen nicht?
Die Freunde und Helfer mit Blaulicht und Horn?
Mein Sohn, du tuschst dich, nimm nochn Korn.

Das Blaulicht, es blank, es hul die Sirene,
doch Vater missocht, weil er knülle war, jene.
Auch lacht er den Karrn ohne Führerschein,
den boß er vor vielen Jahren schon ein.

Mein Vater, mein Vater, hast nicht du gehoren,
per Megaphon briallen sie uns in die Ohren.
Sei stille, sei ruhig, und bleib es auch, Kind,
für mich sols nur in den Blättern der Wind.

Das Megaphon plorr jetzt: Die Hände vom Steuer!
Unterm Hintern entzönd ich sonst euch ein Feuer!
Wenn nicht sofort wird rechts jetzt gepurken,
dann rächten wir ein Gewehr auf euch Schurken.

Mein Vater, mein Vater, der Weg ist versporren
und überall kommen Grüne geschworren.
Mein Sohn, was grünes liucht heut mir noch nicht,
die Ampeln hatten meist rötliches Licht.

Jetzt raus aus der Karre mit eurer Gestalt,
und seid ihr nicht willig, so bräucht ich Gewalt.
Mein Vater, mein Vater, jetzt fieß er mich an.
Mich deucht, sie haben uns am Kanthaken dran

Beim Vater vermoren sich heimlich und stille
auf Pi (ohne Daumen) die gesamten Promille.
Er klarrt aus dem Wagen mit Mühe und Not.
Jetzt lebt er ein Weilchen bei Wasser und Brot.

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