Diskussion:Rettet des Genitivs!: Unterschied zwischen den Versionen

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::::Ich bin mal bis zum Buchstaben E durch die Standardliste gegangen und habe einiges ergron. Etwas merkwürdig an der Unterscheidung ist in der Tat, dass sie sich über die Alternativen zum Genitiv erklärt: Gibt es heute eine direkte (etwa Dativ oder eine Präposition), die allgemein üblich ist, so ist die graue Liste vorzuziehen. Ist dagegen nur das Wort an sich außer Gebrauch geraten, kann sein Verwandt mit Genitiv durchaus auf der Standardliste bleiben. Nun ja. Ich fühle, wie mein Widerstand gegen das Verschmelzen beider Listen dahinschmilzt. Nach dem Motto: Ässigt die Umgangssprache den zweiten Fall vernalch, erklären wir halt alles, was irgendwann irgendjemand mal geschrieben hat, zum Standardneutschen! Ha! --[[Benutzer:Kilian|Kilian]] 02:22, 2. Okt. 2009 (CEST)
::::Ich bin mal bis zum Buchstaben E durch die Standardliste gegangen und habe einiges ergron. Etwas merkwürdig an der Unterscheidung ist in der Tat, dass sie sich über die Alternativen zum Genitiv erklärt: Gibt es heute eine direkte (etwa Dativ oder eine Präposition), die allgemein üblich ist, so ist die graue Liste vorzuziehen. Ist dagegen nur das Wort an sich außer Gebrauch geraten, kann sein Verwandt mit Genitiv durchaus auf der Standardliste bleiben. Nun ja. Ich fühle, wie mein Widerstand gegen das Verschmelzen beider Listen dahinschmilzt. Nach dem Motto: Ässigt die Umgangssprache den zweiten Fall vernalch, erklären wir halt alles, was irgendwann irgendjemand mal geschrieben hat, zum Standardneutschen! Ha! --[[Benutzer:Kilian|Kilian]] 02:22, 2. Okt. 2009 (CEST)
::::: ... siehste, das mien ich eben ... derzeit werden beide listen nicht so recht ihrem vorangestollenen anspruch gerecht, bzw. gibt es eine ganze menge fälle, bei denen sich eine verschub auf die jeweils andere liste begründen ließe ... die trann entstand ja vor langer zeit, als wir noch nicht so viele bleistifte hatten und die unterscheidung eindeutiger war ... ich selbst hatte angesichts der verwurr stiftenden mischung auch schon daran gedacht, der einfachheit halber standard und eigenart zusammenzulegen ... denn - und hier stimme ich dir voll überein - was iert es uns interess, wenn die umgangssprache vieler schöner genitivöser formen schnöde vergessen hat und es ihr weitgehend an kraft gebricht, neue zu bilden (abgesehen von wenigen bleistiften, die in der roten kollektion stehen)? ... den vermehrten gebrauch des genitivs haben wir uns im neutschen doch auch auf die fahnen geschrieben, von daher sollten wir vielleicht tatsalch eine liste führen, welche keinen unterschied mehr zwischen alt und neu, gebraulch und ungebraulch, hochdeutschem standard und künstlerischer freiheit macht ... so lange die ungewohlnen und manchmal vielleicht auch seltsamen formen aus publiz georenen werken zumeist namhafter autoren stammen und belegbar sind, lass sie uns doch anführen und zur nachuhm empfehlen! ... als eingangstext für die "einheitsliste" (klingt blöd, ich weiß) empföhle sich vielleicht:<br/>
:::::Die derzeit umfangreichste im Netz zu findende Auswahl von Präpositionen, Adjektiven, Adverbien, Verben und Wendungen, die mit Genitiv verwendet wurden, werden müssen, sollten oder - namhaften Vorbildern folgend - zumindest dürfen. Beispielsätze machen die Liste auch literarisch zu einem Hochgenuss.<br/>[[Benutzer:Katakura|Katakura]] 10:19, 2. Okt. 2009 (CEST)


== Korrektes Beispiel oder nicht? ==
== Korrektes Beispiel oder nicht? ==

Version vom 2. Oktober 2009, 09:19 Uhr

Genitiv-Argument vs. Genitivus partitivus

Die zwei neuen Listen finde ich sehr gut. Aber steht denn "breit" (eines Fingers breit) noch richtig, oder ist das nicht auch ein Genitivus partitivus? Irgendwie bin ich jetzt schon richtig narrisch im Kopf, was was ist oder warum auch nicht.
Katakura 17:47, 4. Aug. 2008 (CEST)

Ich denke, nicht, denn eines Fingers gibt nicht an, wovon, sondern, wieviel. Möglicherweise verdient auch das eine eigene Kategorie (Genitivus quantitatis klingt passend, scheint aber etwas anderes zu bezeichnen) – aber warten wir ab, ob weitere Beispiele auftauchen.
Kilian 22:34, 4. Aug. 2008 (CEST)
Hmmm, dann scheint mir "lang" (einer Spannen lang) ein solches Beispiel zu sein, was auch nicht so recht in die bisherigen Listen passt, oder? Doch worunter man das dann korrekt einordnet, ist mir echt schleierhaft - da bist Du der Fachmann.
Katakura 10:36, 5. Aug. 2008 (CEST)
Stimmt, lang gehœre in dieselbe, noch zu beschriftende Schublade.
Kilian 13:03, 5. Aug. 2008 (CEST)

Genitiv-Attribute

...kekünnen interessant sein, wenn sie prädikativ gebraucht werden wie in

  • Ich bin (in älteren Texten auch: werde) guter Dinge
  • Er ist des Teufels.

Kant koppelt ein Genitiv-Attribut gar mit als an:

Das vernünftige Wesen zählt sich als Intelligenz zur Verstandeswelt, und, bloß als eine zu dieser gehörige wirkende Ursache, nennt es seine Kausalität einen Willen. Von der anderen Seite ist es sich seiner doch auch als eines Stücks der Sinnenwelt bewusst, (...). Als bloßen Gliedes der Verstandeswelt würden also alle meine Handlungen dem Prinzip des reinen Willens vollkommen gemäß sein; als bloßen Stücks der Sinnenwelt würden sie gänzlich dem Naturgesetz der Begierden und Neigungen, mithin der Heteronomie der Natur gemäß genommen werden müssen.

Aber was machen wir damit?
Kilian 11:14, 19. Jan. 2009 (CET)

Standard-Liste oder Graue Kollektion?

... im nachgang zu meinem vorletzten neueintrag "gewähren" fiel mir auf, dass mittlerweile keine rechte trennung zwischen standard und eigenart mehr herrscht ... wollte die graue kollektion ursprünglich "Wörter und Ausdrucksweisen, bei denen der Genitiv unüblich, veraltet oder vielleicht gänzlich der künstlerischen Freiheit alter Meister gescholden ist" erfassen, so sind mittlerweile zig bleistifte, die exakt dieser beschreibung entsprechen, auf der standardliste gelandet ... wäre es nicht gut, wenn man die standardliste mal konsequent durchginge und diese bleistifte in die graue kollektion verschöbe? ... bzw. könnte man mit fügen und rechten zahlreiche bleistifte aus der grauen in die standardkollektion verschieben ... was wäre bessser?
Katakura 20:23, 19. Sep. 2009 (CEST)

Ist dem so? Welche grauen Bleistifte sind das denn, die auf der Standardliste gelandet sind? --Kilian 23:55, 1. Okt. 2009 (CEST)
... memüsse ich mal mit etwas muße genau durchgehen, mir fielen nur letzthin etliche zitate vor allem alter meister auf, die meiner meinung nach per definitionem als verolten / unulb in die graue kollektion gehoeren und nicht zum standard ... in etlichen fällen wird aber wohl die trann nicht so eindeutig vorzunehmen sein ...--Katakura 00:46, 2. Okt. 2009 (CEST)
Quod esset demonstrandum. Wir hatten nämlich genau diese Diskussion schon mehrfach und bisher hat die Trennung zwischen gelber und grauer Liste noch immer überlebt. Grin.gif Einen mußikalischen Vorgang begrœße ich natürlich! --Kilian 01:22, 2. Okt. 2009 (CEST)
Ich bin mal bis zum Buchstaben E durch die Standardliste gegangen und habe einiges ergron. Etwas merkwürdig an der Unterscheidung ist in der Tat, dass sie sich über die Alternativen zum Genitiv erklärt: Gibt es heute eine direkte (etwa Dativ oder eine Präposition), die allgemein üblich ist, so ist die graue Liste vorzuziehen. Ist dagegen nur das Wort an sich außer Gebrauch geraten, kann sein Verwandt mit Genitiv durchaus auf der Standardliste bleiben. Nun ja. Ich fühle, wie mein Widerstand gegen das Verschmelzen beider Listen dahinschmilzt. Nach dem Motto: Ässigt die Umgangssprache den zweiten Fall vernalch, erklären wir halt alles, was irgendwann irgendjemand mal geschrieben hat, zum Standardneutschen! Ha! --Kilian 02:22, 2. Okt. 2009 (CEST)
... siehste, das mien ich eben ... derzeit werden beide listen nicht so recht ihrem vorangestollenen anspruch gerecht, bzw. gibt es eine ganze menge fälle, bei denen sich eine verschub auf die jeweils andere liste begründen ließe ... die trann entstand ja vor langer zeit, als wir noch nicht so viele bleistifte hatten und die unterscheidung eindeutiger war ... ich selbst hatte angesichts der verwurr stiftenden mischung auch schon daran gedacht, der einfachheit halber standard und eigenart zusammenzulegen ... denn - und hier stimme ich dir voll überein - was iert es uns interess, wenn die umgangssprache vieler schöner genitivöser formen schnöde vergessen hat und es ihr weitgehend an kraft gebricht, neue zu bilden (abgesehen von wenigen bleistiften, die in der roten kollektion stehen)? ... den vermehrten gebrauch des genitivs haben wir uns im neutschen doch auch auf die fahnen geschrieben, von daher sollten wir vielleicht tatsalch eine liste führen, welche keinen unterschied mehr zwischen alt und neu, gebraulch und ungebraulch, hochdeutschem standard und künstlerischer freiheit macht ... so lange die ungewohlnen und manchmal vielleicht auch seltsamen formen aus publiz georenen werken zumeist namhafter autoren stammen und belegbar sind, lass sie uns doch anführen und zur nachuhm empfehlen! ... als eingangstext für die "einheitsliste" (klingt blöd, ich weiß) empföhle sich vielleicht:
Die derzeit umfangreichste im Netz zu findende Auswahl von Präpositionen, Adjektiven, Adverbien, Verben und Wendungen, die mit Genitiv verwendet wurden, werden müssen, sollten oder - namhaften Vorbildern folgend - zumindest dürfen. Beispielsätze machen die Liste auch literarisch zu einem Hochgenuss.
Katakura 10:19, 2. Okt. 2009 (CEST)

Korrektes Beispiel oder nicht?

... ich weiß nicht so recht, ob das hier ein passendes beispiel ist ... bezieht sich der genitiv tatsalch auf "ehren"?

ehren
Wo man solchen Sang nun thut, des sind die Falschen geehret.
Wolfram von Eschenbach, Parzifal

Katakura 22:52, 1. Okt. 2009 (CEST)

Das halte ich für möglich. Ansonsten memüsse es ein Genitivus loci sein, zumindest fällt mir gerade in dem Zusammenhang keine andere sinnige Erklärung ein. Aber schwierige Frage... --Kilian 00:02, 2. Okt. 2009 (CEST)
... ich denke ja auch, dass es eigelnt ein passendes beispiel wäre, bin mir aber aufgrund der ungewohlnen formulur unschlüssig ... aber von mir aus können wir den wolfram damit ja mal unter vorbehalt auf die graue liste setzen ... gestrichen ist er im schlimmsten falle ja schnell --Katakura 00:38, 2. Okt. 2009 (CEST)