Benutzer:Schlendrian von Wegen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GSV
(Aberwitzige Mengen von Kausativen)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 32: Zeile 32:
Mit Grüßen an die eigentlich-deutsche Sprache,
Mit Grüßen an die eigentlich-deutsche Sprache,
Schlendrian von Wegen
Schlendrian von Wegen
***
Jetzt habe ich voller Schrecken festgestellt, daß ich gleich eine ganz eigene Unterseite aufgemochen habe. Ich bitte die Administranz darum, mir den gemäßen Platz in dieser Wirrnis zuzuweisen.

Version vom 12. August 2010, 05:14 Uhr

Hallo an alle!

Bin bisher völlig ahnungsfrei, wie das gehe. Aber in dieser Sprache fühle ich mich zu Hause (nebenbei auch Autor). Kann mir irgend jemand (wie wäre es mit "irgand"?) einen Erklor liefern?

Hier auf alle Fälle mal eine Gesämmel von Kausaativen, die ich in meiner Eigenzeitschrift (Auflage 1) mal aufgestollen habe. Wenn man mir den Mitteil machen kann, wie ich das künftig einbäue, mache ich das gern:

Immerhin: Der gute alte Wasserzieher hat bemerkt, daß manche Verben kausative Ableitungen anderer sind; transitiv ist dann oft nur die Kausativform. Diese Wendung scheint uralt zu sein und im Bewußtsein sprechender Menschen schon lange weitgehend erloschen; manche Kausativformen haben inzwischen eine entschieden andere Bedeutung. bekommen. Ich habe ohne wissenschaftlichen Anspruch eine erste, sicher entschieden unvollständige Zusammenstellung versucht. Viele Ableitungen verstecken sich heute schwer auffindbar hinter einem beträchtlichen Bedeutungswandel.

Als regelmäßig mit Ablaut von i auf e habe ich immerhin Folgendes gefunden: blicken – blecken (was man nur noch auf Zähne anzuwenden pflegt); dringen – drängen (mit falsch abgeleiteter Schreibweise; (verdächtig mit Bedeutungswandel: fliehen – flehen?) liegen – legen; nicht mehr nachvollziehbar, aber wegen Ähnlichkeit der Bedeutung ursprünglich wohl rinnen – rennen; auch schinden – schänden? Die Schande wäre demnach der Zustand des Geschundenen; eindeutig schwinden – (ver)schwenden; singen – sengen, heute mit ganz anderer Bedeutung, aber nach Wasserzieher so verfolgt, also wurde wahrscheinlich früher einmal durch Behandlung bestimmter Stoffe oder Gegenstände mit Hitze ein Geräusch verursacht, vielleicht im Handwerk; klar auch: sinken – senken; sitzen – setzen; springen – sprengen; sticken, noch erhalten mit er- – daraus: stecken, dabei hat heute die Form mit e beide Aufgaben übernommen wie einerseits in feststecken, andererseits einstecken; sticken als Handwerk in Verbindung mit stechen; auch stocken gehört wohl hierher, es gibt also anscheinend sogar eine Dreierreihe; trinken – tränken, wiederum falsch geschrieben; wiegen – wägen, ebenso fehlerhaft, vielleicht deshalb, weil etwas, das man auf eine Waage legt, zu schwingen anfängt; winden – wenden; mit dem üblichen Schreibfehler:zwingen – zwängen.

Eine zweite Reihe, wenn auch nur schwach besetzt, wechselt von a auf e: darben – (ver)derben; fallen – fällen (wieder: eigentlich fellen); einleuchtend haben – heben: Was man hebt, das nimmt man sozusagen handgreiflich in Besitz, deutlich noch in: etwas aufheben in der Bedeutung von bewahren; haften – heften; prallen – prellen; ragen – regen unverkennbar: schwanken – schwenken, sinnvoll bei kurzem Nachdenken: wahren – wehren; währen heißt in diesem Fall wirklich etwas anderes, nämlich soviel wie dauern, wenn auch eindeutig aus derselben Quelle. Vielleicht: spinnen – spannen?

Unregelmäßig gebildet sind Formen wie diese, aber doch mit der entsprechenden Aussage einer Veranlassung: vielleicht, um zurückzugreifen, (ver)dauen – dauern; essen (aber auch äsen) – atzen (füttern, also essen machen), das kaum mehr jemand kennt; fahren – führen mit verschwimmendem Bedeutungswechsel; saugen – säugen (also strenggenommen seugen); schwingen – schwenken, dazu gehört natürlich der Schwengel; stehen – stellen; steigen – steigern; stinken – stänkern (auch wieder mit einem falsch gedeuteten ä); biegen – beugen. Aus der Seefahrtsprache verdächtig sind noch kringeln – krängen (sich seitwärts neigen); raffen – reffen (das Segel verkürzen).

Jedenfalls kann man nicht glaubwürdig leugnen, daß es hier eine regelmäßig abgeleitete eigenständige Form einiger Verben gibt. Es ist akademische Blindheit, diesen offensichtlichen Tatbestand zu übersehen. Der innere Vokalwechsel, wie er vor allem die Wortbildung der semitischen Sprachen bestimmt, erzeugt bei uns in vielen Fällen ein dazu passendes Substantiv mit a, das zu dem Irrtum verleiten kann, ähnlich wie beim krassen Unfug der Schreibweise von „aufwändig", es von dieser ihrerseits schon wieder abgeleiteten Wortform herzuführen. Das ist natürlich falsch; also: drengen, schenden, trenken, wegen, zwengen, stenkern. Wo bleiben die wirklichen Fachleute, die so etwas wissen, die man guten Gewissens mit Rechtschreibreformen betrauen könnte und die dann nicht solches Stümperwerk abliefern wie 1998?

Schließlich noch eine weitere Liste von verdächtigen Wortfamilien, zu überprüfen durch Sprachforscher: danken – denken; genießen – genesen; klauben – kleben; lenken – links; lieben – Leib – leben – laben; lügen – leugnen; missen – messen; ragen – regen; ziehen – zeugen; wagen – verwegen?;

Soweit das.

Wie geht sowas mit Treffen (siehe Augsburg) vor sich hin? Vorsicht; ich bin mit allen Wassern gewaschen und bereits Donaldist! Aber gibt es eine mögliche Erfuhr, wie das alles organisoren ist?

Mit Grüßen an die eigentlich-deutsche Sprache, Schlendrian von Wegen

Jetzt habe ich voller Schrecken festgestellt, daß ich gleich eine ganz eigene Unterseite aufgemochen habe. Ich bitte die Administranz darum, mir den gemäßen Platz in dieser Wirrnis zuzuweisen.